Endlich Meer sehen: Lemgoer Studenten feiern Jungfernfahrt ihres Segelbootes

Gemeinsam stark: Steffen Wenk, Professor Adrian Riegel, Justus Doerfert und Sebastian Plate (v.l.) holen ihr Skiff nach erfolgreicher Jungfernfahrt auf dem Steinhuder Meer aus dem Wasser.

Lemgo. Vom Ruder bis zum Mast haben die Studierenden alles selbst gebaut. Das meiste ist aus Holz gefertigt. Das Lemgoer Boot segelt unter der Flagge der Nachhaltigkeit. In dieser Woche hat das Team der TH OWL sein Skiff zum ersten Mal zu Wasser gelassen.
Professor Adrian Riegel schiebt das Regatta-Segelboot zusammen mit seinem Vorschoter Sebastian Plate langsam weg vom Ufer. Beide sind leidenschaftliche Segler und haben die Erfahrung, die es für eine Jungfernfahrt mit so einem Boot braucht. Der erste Test auf dem Steinhuder Meer läuft gut. Das ist bei den herausfordernden Bedingungen nicht selbstverständlich: wenig Wind und dann auch noch aus ständig wechselnden Richtungen. Wieder an Land, macht sich Erleichterung breit. „Fährt gut“, freut sich Sebastian Plate. Er hat an der TH OWL seinen Bachelor und Master im Lehrgebiet Holztechnik gemacht und ist dort jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter. An ein paar Stellen müsse man erwartungsgemäß noch nachjustieren, bilanziert das Team. „Es gibt ein paar Sachen, bei denen wir uns noch wundern, weshalb sie nicht so funktionieren, wie sie sollen. Auf der einen Seite hat der Mast zum Beispiel gedreht, auf der anderen nicht.“, sagt Riegel. Aber insgesamt war die Jungfernfahrt ein voller Erfolg.

Das erste Mal im Wasser: Das Segelboot des Studierenden-Teams der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit Vorschoter Sebastian Plate.

Der Weg dahin war lang – im Frühjahr 2019 kommt Justus Doerfert, der im Bachelor Holztechnik an der TH OWL studiert, die Idee, ein Boot zu bauen. Aus ersten Zeichnungen per Hand entsteht später mit Hilfe weiterer Studierender ein komplexes 3D-Modell am Computer. Dann wird der Prototyp gebaut. Einige Beschläge und einen Querschnitt des späteren Masts stellen die Studierenden mit Lasercutter und 3D-Drucker im FabLab der TH OWL und im SLS-Drucker der SmartFactory OWL her. Schwert und Ruder wurden CNC-gefräst. Die meisten Bauteile sind aus Holz. Anders als bei der üblichen Baumethode von Regattabooten entsteht so möglichst wenig Abfall.
Die Lemgoer haben sich bei ihrem Boot für die klassische Bauweise entschieden: Eine Mischung aus Leisten auf Spanten beziehungsweise Platten auf Rahmen. Der Rahmen beziehungsweise das Gerüst besteht nur aus wenigen Millimeterdicken Sperrholzplatten, die geschlitzt in einander gesteckt werden. Um alle Aussparungen problemlos auch mit scharfen Innenecken fertigen zu können, wurde das Bootsbau-Sperrholz mit Epoxidharz grundiert und dann auf einer Wasserstrahlschneidanlage geschnitten. Zusätzlich wurden noch Senten aus Kiefer eingezogen. Für die Seitenborde haben die Studierenden Sperrholz unterschiedlicher Dicke durch Schäfte verbunden. Für den Boden des Rumpfes hat ein Student im Rahmen seines Studiums Spezial-Planken entwickelt.
Die verschiedenen Holzarten für ihr Boot haben die Studierenden je nach Anspruch an das Material ausgewählt. Der Baum des Bootes ist aus Esche, der Mast aus Oregon Pine. Für die Beplankung hat das Team aus drei verschiedenen Holzarten einen eigenen Holzwerkstoff hergestellt. In dem Boot sind auch Hölzer verbaut, die normalerweise nicht im Schiffbau verwendet werden. Die hat das Team zum Beispiel durch den Einsatz von Klebstoffen so behandelt, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Das fertige Boot ist rund viereinhalb Meter lang, etwa zwei Meter breit und hat eine Segelfläche von rund 30 Quadratmetern. Weil Regatta-Boote schnell und deshalb leicht sein müssen, sollte das Skiff nicht mehr als 100 Kilo wiegen. Hat funktioniert. Die Materialkosten schätzt das Team auf rund 9.000 Euro. Dazu kommen noch viele, viele Stunden Arbeitszeit. Rund 60 Studierende haben sich insgesamt mit dem Boot beschäftigt – im Studium und in ihrer Freizeit. Einer von ihnen ist Steffen Wenk. Eer studiert im Master Holztechnologie und Production Engineering and Management. Von Anfang an ist er dabei – natürlich jetzt auch bei der Jungfernfahrt: „Es ist schön zu sehen, wie etwas langsam entsteht und dann fertig dasteht.“

Im Januar haben die Studierenden den Prototyp ihres Bootes auf der weltgrößten Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf vorgestellt. Die Lemgoer wollten bei Bootsbauern Werbung für den Werkstoff Holz bei schnellen Booten machen.
Ursprünglich sollte das Rennboot diesen Sommer beim Vela Cup antreten. Bei der Regatta am Gardasee dürfen nur Boote an den Start gehen, die mindestens zu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut sind. Corona-bedingt wurde der Vela Cup kurzfristig abgesagt. So bleibt dem Team jetzt mehr Zeit, das Boot auf Herz und Nieren zu prüfen und für einen möglichen Regatta-Start 2021 fit zu machen.

Fotos: Pia Schlegel, Copyright: TH OWL

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