Gemeinde Kalletal startet besondere Aktion –
Lippe. Der Frühling streckt die Fühler aus: Osterglocken, Krokusse, Hyazinthen und Co. Blühen schon kräftig. Um die biologische Artenvielfalt und besonders die Insektenwelt zu unterstützen, braucht Mutter Natur allerdings Rückenwind. Jeder, der seinen Garten und Blumenkästen mit Wiesenblumen bestückt, tut dem Auge und ganz besonders der Umwelt Gutes. Neben vielen nützlichen Insekten werden besonders Bienen von den Blüten angelockt. Sämtliche Pflanzen, die auf Bestäubung angewiesen sind, sind meistens bunt. Ohne Bienen gibt es weder Honig noch Obst und Gemüse, darum sind diese Pflanzen besonders wichtig für den Erhalt der Insekten und Bienen. Genau dieses Ziel wird im Kreis zielstrebig verfolgt.
Passend zum Frühlingsanfang will die Gemeinde Kalletal mit einer besonderen Aktion aufwarten und so das Kalletal zur Stärkung der biologischen Artenvielfalt ein Stück weit „bunter“ machen. Unter dem Titel „Kalletal blüht auf!“ wird die Gemeindeverwaltung in den nächsten Wochen 500 Papiertüten gefüllt mit Samen aus einer Kombination von Wiesenblumen, einjährigen Feldblumen, Kräutern, Gräsern und Kleearten und entsprechendem Aufdruck kostenlos an die Bürgerinnen und Bürger verteilen. Starttermin für die Ausgabe ist der Vortragsabend von Dr. Gertrud Hein zur Bewahrung der biologischen Vielfalt heute, am 28. März, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Kalldorf. Von da an können alle Interessierten sich „ihre“ Blühwiese im Rathaus der Gemeinde Kalletal abzuholen.
Ob die Stadt Lemgo eine vergleichbare Aktion plant, steht noch nicht fest, ist aber durchaus möglich und entscheidet sich nächste Woche.
Ein vergleichbares Ziel, allerdings für den ganzen Kreis Lippe, verfolgt das Projekt „Blühende Landschaft Lippe“. Es steht für naturnahe Begrünung ungenutzter Flächen in freier Landschaft und auch in Siedlungs- und Gewerbebereichen durch die Aussaat von Sommerblühern. Besonders stehen die Ausweitung von Blühstreifenanlage um landwirtschaftlich genutzte Flächen, der Umbruch von Grasflächen zu Blumenwiesen auf öffentlichen, firmeneigenen und privaten Grundstücken im Fokus. Auch die Anlage von Wildblumenflächen in Parks und Gärten und die Anlage sogenannter „Bienenweiden“ sind im Plan. Das Projekt wurde 2014 durch den Lippefreund e.V. ins Leben gerufen und für fünf Jahre unter der Schirmherrschaft der Prinzessin Traute zur Lippe erfolgreich durchgesetzt.
Viele Ziele konnten erreicht und Änderungen bewirkt werden. So wird zum Beispiel das Areal Sandacker an der Haustenbecker Straße in Augustdorf seit 2014 nach naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaftet. Die Zahl der Ackerwildkräuter hat sich von 15 auf 84 erhöht. In Spork (Dörentrup) hat die dortige Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde am Pfarrhaus etwa 120 m² ihres Grundstücks in einen Blühbereich umgewandelt. Das sind nur zwei von zahlreichen Fortschritten, die durch die Initiative eingeleitet werden konnten. Der Verein Lippefreund e.V. ist gewillt das Projekt zu verlängern, auch die Schirmherrin will an Bord bleiben, solange es die Gesundheit zulässt. Um die lippische Landschaft zum Blühen zu bringen, hatte der Lippefreund e.V. während der gesamten Laufzeit des Projekts unzählige Tütchen mit Blumensamen-Mischungen herstellen lassen und für einen Förderbeitrag verkauft. Die vorhandenen Restbestände werden demnächst an alle Lippe-Qualität-Läden ausgeliefert, um dort an Naturfreunde verschenkt zu werden.
