Lippische Landwirte ziehen Jahresbilanz – Stimmung angespannt

Trotz Trockenheit und Hitze in diesem Jahr konnten die Landwirte eine durchschnittliche Ernte einfahren. Doch die Stimmung unter den Bauernfamilien ist angespannt. Das haben die Demos in Bonn, Hamburg, Berlin und vielen anderen Städten gezeigt.

Lippe. Das Jahr 2019 war ein anspruchsvolles Jahr. „Wir befinden uns in bewegten Zeiten“, bilanziert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn zum Jahresende. Zwei trockene Sommer in Folge, immer neue Vorschriften bei niedrigen Preisen; selten sei die Stimmung so angespannt wie derzeit. Die Demos in Bonn, Hamburg, Berlin und vielen anderen Städten hätten gezeigt, wie groß die Zukunftsangst sei. Permanent neue, überzogene Auflagen, die nicht auf fachlicher Basis, sondern auf rein politischer Ebene entstehen, prasseln auf die Landwirtschaft ein. „Uns fehlt jegliche Verlässlichkeit und Planungssicherheit“, untermauert der Vorsitzende
Den Bauern machen beispielsweise die erneute Verschärfung der Düngeverordnung, die überbordende Bürokratie und die neuen Vorgaben, zusammengefasst im Agrarpaket, zu schaffen. „Es kann nicht sein, dass wir immer vor vollendete Tatsachen gestellt und die Fülle der Auflagen auf Kosten von uns Bauern gemacht werden“, betont Hagedorn und erklärt: Die Proteste der vergangenen Wochen seien von der Basis gekommen. Nun gelte es, den Schwung der jungen Leute zu nutzen und gemeinsam mit den Stärken für die bäuerlichen Anliegen zu kämpfen. „Viele junge Landwirte stehen in den Startlöchern, um auf den Höfen einzusteigen, schildert der Vorsitzende. Für teure Investitionen bräuchten sie Planungssicherheit, um langfristig Zukunftsperspektiven zu haben und ihre Familien ernähren zu können. Gerade kleine und mittlere Höfe, die die Überregulierung und Verbotspolitik finanziell nicht stemmen könnten, würden aus der Landwirtschaft gedrängt. „Wer die Märkte immer weiter öffnet und dazu die Auflagen so hoch schraubt, dass wir auf dem Weltmarkt überhaupt nicht mehr wettbewerbsfähig sind, der muss sich nicht wundern, wenn ein Hof nach dem anderen aufgeben muss“, sagt Hagedorn.

Die Erntebilanz für 2019 fällt durchwachsen aus. Die Raps- und Getreideerträge sind in diesem Jahr überwiegend in Ordnung, aber in Menge und Qualität unterschiedlich. Das ist angesichts der Trockenheit im Sommer durchaus überraschend. Beim Grünland ist der erste Schnitt im Frühjahr gut gewesen. Die Folgeschnitte haben eine große Spannbreite: von deutlich weniger bis Totalausfälle. „Der Regen im Herbst war dringend nötig, Wiesen und Weiden konnten sich erholen und sind nachgewachsen. „Die Futtergrundlage für die Rinder-, Schaf- und Pferdehalter ist nicht mehr ganz so angespannt“, berichtet der Vorsitzende. Beim Mais zeige sich eine große Bandbreite. Aufgrund der unterschiedlichen Bodenqualitäten und Regenfälle bewege sich die Ernte von ganz ordentlich bis ganz schlecht. Unterdurchschnittlich, mit großer Spannbreite, falle die Kartoffelernte aus. „Doch die Preise gleichen gewisse Mindererträge aus.“ Die Zuckerrübenernte sei ertraglich und von den Zuckergehalten zufriedenstellend. Der Wald bereite weiter große Sorgen. „Bei uns wird die Fichte fast verschwinden“, prognostiziert der Vorsitzende. „Unklar ist noch, welche Baumarten nachfolgen müssen, die den geänderten Bedingungen standhalten.“ Zudem sieht Hagedorn die Rettung des Waldes als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Wir brauchen umfassende, wissenschaftliche Forschung und Konzepte für einen zukunftsfähigen Wald.“

Die Milcherzeugung sei nicht kostendeckend, aufgrund stagnierender Erzeugerpreise seit Monaten bei zugleich höheren Grundfutterkosten, erläutert der Vorsitzende. Die Rindfleischpreise hätten sich in den vergangenen zwei Monaten etwas erholt. Für importiertes Rindfleisch fordert der Berufsstand die gleichen, hohen Standards, wie sie die deutschen Rinderhalter zu erfüllen haben. „Wir essen gerne Rindfleisch, warum bevorzugen wir nicht das westfälische oder zumindest das deutsche“, fragt Hagedorn. Der Erzeugerpreis für Schweinefleisch sei aktuell gut, nach einer Talsohle der letzten zwei Jahre. Die Auswirkungen der afrikanischen Schweinepest (ASP) in China hätten die Kurse steigen lassen. Eine mögliche Einschleppung der ASP nach Deutschland sei näher gerückt und stelle eine realistische Gefahr dar, auf die man sich vorbereitet. Haltungsauflagen und bürokratische Hürden seien nach wie vor die bestimmenden Themen der Tierhalter. Hagedorn: „Es braucht Entscheidungen mit Augenmaß, die uns Perspektive geben.“.
Wie kann unsere heimische Landwirtschaft den Anforderungen der Gesellschaft entsprechen, aber nicht durch deutlich höhere Kosten aus dem Markt gedrängt werden? „Diese Frage müssen wir mit Politik und Gesellschaft diskutieren und nach Lösungen suchen, die für alle tragbar sind“, fasst der Vorsitzende zusammen und gibt weiter zu bedenken: Die Lebensweise unserer gesamten Gesellschaft habe vielfältige Auswirkungen auf die Umwelt. Landwirtschaft sei Teil dieser Lebensweise. „Wir müssen uns gemeinsam in allen Bereichen den unterschiedlichen Herausforderungen stellen und alle – Bauern, Gesellschaft und Politik – Verantwortung tragen. Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Wir brauchen Zukunftskonzepte, die unseren jungen Hofnachfolger/innen Mut machen, die Herausforderungen anzunehmen“, unterstreicht der Vorsitzende. „Wir machen Landwirtschaft heute und wollen dies auch noch in Zukunft tun.“

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