Lemgo. Die Freude beim Landesverband Lippe im letzten Frühjahr war riesengroß: Erstmals seit vielen Jahren hatte ein Storchenpaar das Nest auf dem nordöstlichen Dachzipfel von Schloss Brake bezogen und gebrütet. Keins der drei geschlüpften Jungen überlebte, nach einhelliger Einschätzung von Ornithologen und Naturschützern war 2021 aufgrund von Nässe und Stürmen ein „schlechtes Storchenjahr“. Der Landesverband Lippe hofft, dass die Elternvögel zurückkehren und einen neuen Versuch starten. Er hat jetzt den Einsatz einer Webcam vorbereitet – und kooperiert dazu mit dem lippischen Naturfilmer Robin Jähne und der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo.
„Wir haben die erste Brut im vergangenen Jahr über unsere Social-Media-Kanäle begleitet und regelmäßig Fotos und Videos gepostet, das kam hervorragend an. Viele Lipperinnen und Lipper haben gemeinsam mitgefiebert und Eltern wie Jungen ganz fest die Daumen gedrückt“, blickt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast zurück. „Dabei kam auch die Idee für eine Webcam auf, die live Bilder aus dem Nest sendet. Wir haben Robin Jähne als erwiesenen Fachmann ins Boot geholt und nun freue ich mich sehr, dass wir ihn als Partner gewinnen konnten und das Projekt zusammen umsetzen.“
Das Gestell, das Robin Jähne zusammengebaut hat und das dank tatkräftiger Hilfe durch die Freiwillige Feuerwehr Lemgo unterhalb des Nestes angebracht werden soll, wird zwei Kameras tragen, „zum einen die Webcam des Landesverbandes, und zum anderen eine Kamera, mit der ich gezielt Aufnahmen machen werde“, erläutert Jähne. „Sie fließen in ein Filmprojekt mit dem Arbeitstitel ‚Der Sturm‘, das sich mit Gewitter und Natur beschäftigt und nicht nur hier bei uns – über WDR und Arte – zu sehen sein soll, sondern auch in Amerika und Asien.
Die Kooperationspartner, die Mitarbeiter im Schloss Brake und sicher auch viele Lipperinnen und Lipper blicken schon heute erwartungsvoll der Ankunft der Storcheltern entgegen. Die Bilder der Webcam werden über den Youtube-Kanal des Landesverbandes für alle Interessierten zugänglich sein. „Wir hoffen sehr, dass sie wiederkommen und dann die Brut erfolgreich sein wird“, sagt Jähne.
