Seltene Weinbergtulpe blüht am Schloss Brake

Nahaufnahmen der Weinbergtulpe am Schloss Brake. (Fotos: Landesverband Lippe)

Vorkommen der einzigen Wildtulpe Deutschlands findet sich an einigen Standorten auf dem Schlossareal –

Lemgo, 27. April 2018. Sie ist äußerst selten, laut Roter Liste sogar „stark gefährdet“ – und konnte in diesem Frühjahr in voller Blüte auf einem abgegrenzten Areal am Schloss Brake betrachtet werden: die Weinbergtulpe, die einzige wilde Tulpenart Deutschlands. Ihre sternenförmigen, gelben Blütenblätter leuchteten rund eine Woche.
„Rund um Schloss Brake kommt die Weinbergtulpe an einigen wenigen Standorten vor“, berichtet Dr. Vera Lüpkes, Direktorin des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake. Vermutlich stehe ihr Vorkommen im Zusammenhang mit der Geschichte des Schlosses: „Beschrieben hat der Flame Ogier Ghislain de Busbecq die Tulpe als erster 1555. Während seiner diplomatischen Dienste am Hof des Sultan Süleyman I. hatte er sie in Istanbul kennen- und lieben gelernt und sie seinem Auftraggeber an den Wiener Kaiserhof geschickt. In wessen europäischen Garten die osmanische ‚tulipam‘ danach zuerst kultiviert wurde, ist noch immer umstritten. Denkbar sind der Kasseler Garten Wilhelm IV., der Botanische Garten in Frankfurt oder der Leidener Universitätsgarten.
Der Botaniker Carl Clusius schrieb 1562, in Antwerpen esse man zu Mittag Tulpenzwiebeln in Essig und Öl. Von
einem Frankfurter Patrizierhaushalt ist überliefert, dass kandierte Tulpenzwiebeln als exotisches Dessert gereicht
wurden.“ Dass die börsennotierte Spekulation mit Tulpenzwiebeln 1637 zum Crash der Börse in Alkmaar führte,
wissen wir spätestens seit dem Spielfilm „Tulpenfieber“ mit Christoph Waltz und Judi Dench aus dem Jahr 2017,
merkt Lüpkes an.
In seiner Sonderausstellung „Turcken – Faszination und Feindbild“ hat das Weserrenaissance-Museum Schloss
Brake 2013 die Beziehungen des lippischen Hofes zum Osmanischen beleuchtet. „Die Bedeutung und das Wissen
um Tulpen waren ein Aspekt dieser Sonderausstellung. Der noch erhaltene Tulpenlambris aus der barocken
Schlosseinrichtung zeugt bis heute von der Faszination, die das Blumenmotiv auch auf Graf Casimir – Enkel Graf
Simons VI. – ausübte. Ihm haben wir auch die Anlage des Barockgartens zu verdanken, in dem sicherlich auch
Tulpen kultiviert wurden“, so Lüpkes.
Ulrike Hoffmann, Kartiererin im Kreis Lippe für die Florenkartierung des LANUV, bestätigt: „Wertevolle (Wild-)
Tulpensammlungen waren in der Renaissance ein Statussymbol. Die Weinbergtulpe ist somit ein ‚Kulturrelikt‘ aus
dieser Zeit und wir können uns glücklich schätzen, in Lemgo am Schloss Brake einen von drei bekannten Standorten
in Nordrhein-Westfalen zu beherbergen.“ Denkbar sei, dass die Tulpen aus dem Barockgarten im Laufe der
Zeit verwilderten.
„Die Weinbergtulpe liebt sonnige, warme Standorte und lehm- und kalkreiche Böden – wie sie eben in Weinbergen
anzutreffen sind, daher ihr Name.“ In unserem Raum gedeihe sie eher in feuchtem Gebüsch oder lichtem
Wald. Die Weinbergtulpe sei nahezu in ganz Europa anzutreffen, in ihrem Bestand aber stark zurückgegangen:
„Sie wurde deshalb schon 1983 von der Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen zur Blume des Jahres ernannt.“
Ulrike Hoffmann beobachtet für die neue Gefährdungseinschätzung (Rote Liste 2020) seit Jahren das
Vorkommen der Weinbergtulpe am Schloss Brake und setzt sich zusammen mit dem Verein Alt-Lemgo und der
Stadt Lemgo dafür ein, es zu erhalten und zu fördern. Dafür ist bei der anstehenden Bega-Renaturierung der
schonungsvolle Umgang mit dem wertvollen Auestreifen am Schlossufer notwendig. Zudem hilft eine späte Mahd
der Rasenfläche den Wildtulpen, wie auch vielen anderen Frühblühern.
Thomas Senke, Museumstechniker des Weserrenaissance-Museums, und Eckehard Deichsel, Restaurator des
Weserrenaissance-Museums, haben die Wildtulpe erstmals auf dem Domänenvorplatz zum Blühen gebracht: Auf
einem kleinen, eingezäunten Areal, wo sich die Tulpenzwiebeln ungestört über die vergangenen Jahre entwickeln
konnten, haben 20 Tulpen eine Woche lang Spaziergänger und Naturliebhaber mit ihren leuchtenden gelben
Blüten verzaubert.

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