Wie kommt die Kunst ins Museum?

Der Sammler Wolfgang Hönle (rechts) besuchte jüngst seine entliehenen Kunstwerke, die noch bis zum 29. Mai in der aktuellen Sonderausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“ im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo zu sehen sind. Der Kurator Dr. Michael Bischoff freut sich über den anregenden Kontakt.

Lemgo. Manchmal fragt man sich, woher die vielen beeindruckenden Ausstellungsstücke in einem Museum eigentlich stammen. Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo beispielsweise greift bei Sonderausstellungen teilweise auf eigene Bestände zurück, leiht sich passend dazu aber von unterschiedlichen Seiten gerne hochkarätige Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus. So auch im Fall der aktuellen Sonderausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“.
Über einen gemeinsamen Freund kam der Kontakt zwischen dem Kurator der Ausstellung, Dr. Michael Bischoff, und dem Kunstsammler Dr. Wolfgang Hönle zustande. Rund 20 Exponate, die noch bis zum 29. Mai im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu sehen sind, stammen aus dessen Privatbesitz. Neulich hatte der Kunstliebhaber plötzlich große Sehnsucht nach seinen Kunstwerken und stattete dem Museum kurzerhand einen Besuch ab.
„Einerseits freue ich mich, dass meine Objekte hier ausgestellt und somit nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Andererseits klafft bei mir zuhause jetzt ein großes Loch an der Wand“, sagt Wolfgang Hönle und schmunzelt. Eines seiner Lieblingsstücke ist das Ölgemälde „Der kleine Alchemist“ aus dem Jahr 1755/69 von Charles Eisen. Vor sechs Jahren hat er es in einem Auktionskatalog entdeckt und mit einem gewissen finanziellen Aufwand ersteigert. Zu sehen ist darauf ein kindlicher Alchemist, dem nach dem Anfachen des Feuers mit dem Blasebalg die Versuchsanordnung explodiert. Doch Wolfgang Hönle kann nicht nur das Gemälde sein Eigen nennen – ihm gehört auch eine danach entstandene Radierung, die er bereits vor etwa 30 Jahren im Berliner Auktionshaus Bassenge ersteigerte. Eine perfekte Kombination.
Besonders am Herzen liegt Wolfgang Hönle auch der ausgestellte Figurenleuchter „Paracelsius“ aus Meißner Porzellan. Das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Werk zeigt einen melancholisch sinnenden Alchemisten, aus dessen Börse sich Goldstücke ergießen.

Wolfgang Hönles Leidenschaft ist das Sammeln von Kunst

Doch wie genau ist Wolfgang Hönle eigentlich zum Kunstsammler geworden und warum hat er vor allem Exponate gekauft, die einen Bezug zur Chemie haben? Die Erklärung ist ganz einfach: Wolfgang Hönle, der 1947 im bayerischen Oettingen geboren wurde und jetzt in Ettlingen bei Karlsruhe lebt, arbeitete Zeit seines Berufslebens als Chemiker. Als Ausgleich zur Labortätigkeit verfolgte er daneben seine zweite Leidenschaft, das Sammeln von Kunst.
Den Beginn machten, noch während seiner frühen Studienzeit in Münster, die dortigen Floh- und Antikmärkte. Nach Abschluss seines Studiums wechselte der Chemiker nach Stuttgart an das neugegründete Max-Planck-Institut für Festkörperforschung. In Stuttgart boten sich ihm ganz neue Möglichkeiten für den Kunsterwerb: mit der Stuttgarter Antiquariatsmesse, die zahlreiche Anbieter aus Deutschland und anderen Ländern zusammenführt, aber auch mit den kulturellen Angeboten der Stadt, zu denen die breitgefächerten Sammlungen der Staatsgalerie gehören und die ihm dabei halfen, die für einen Sammler unerlässliche Kennerschaft auszubilden.
Später, nach einer Zeit, in der die Sammeltätigkeit familiär bedingt vorübergehend geruht hatte, erlaubten ihm die neuen technischen Möglichkeiten des Internets, die Onlinekataloge der großen Antiquariate und Auktionshäuser sowie seine veränderten finanziellen Möglichkeiten eine langsame Wiederaufnahme des Sammelns. Bis dahin hatte Hönle nur kostengünstige Stahlstiche des 19. Jahrhunderts erworben. Jetzt kamen erste Werke der Altmeistergraphik hinzu, Radierungen und Kupferstiche mit Landschaftsdarstellungen sowie Berufsdarstellungen aus den Naturwissenschaften.
Ein neuerlicher Ortswechsel gab der Sammlung ein geschärftes Profil. 1999 ging Hönle an das neu aufgebaute Institut für Chemische Physik fester Stoffe der Max-Planck-Gesellschaft nach Dresden. Bis zum Jahr 2012 blieb er in der Elbestadt, die ihn mit ihren Kunstsammlungen, zahlreichen Künstlergruppierungen und deren langer Tradition in den Bann zog.
Um die über die Jahre systematisch aufgebaute Sammlung Hönle – und mit ihr die künstlerische Repräsentation seines Berufs – für zukünftige Generationen zu bewahren, gründete Hönle im Jahr 2017 die rechtlich unselbständige Wolfgang Johannes Hönle – Stiftung Kunst und Chemie unter der Treuhänderschaft der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Das Motto der Stiftung lautet »Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele« (Maxim Gorki).

Ausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“ läuft noch bis zum 29. Mai

In der Dauerleihgabe der Wolfgang-Johannes-Hönle-Stiftung an die Universität Trier nicht enthalten sind die Sammlungsteile zur Chemie. Sie befinden sich noch in Hönles privatem Besitz. Aus dem somit direkt zugänglichen Sammlungsbestand aus Graphiken, Gemälden, Skulpturen und Kunsthandwerk stellte er großzügig Exponate für die aktuelle Ausstellung im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zur Verfügung. Die Auswahl entstand bei einer Vor Ort-Besichtigung des Ausstellungskurators Michael Bischoff in einem anregenden Austausch mit dem Sammler.
„Was für ein Glück für unsere Besucherinnen und Besucher, für uns und für die Ausstellung, dass dieser einmalige Kontakt zustande gekommen ist. Denn die gut sortierte Sammlung an Alchemisten- und Chemiker-Darstellungen enthält alle ikonographischen Meilensteine“, freut sich Kurator Dr. Michael Bischoff.
Die Sonderausstellung „Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft?“ ist noch bis 29. Mai im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu sehen, und zwar dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. An Feiertagen hat das Museum auch montags geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Passend zur Ausstellung bietet das Haus museumspädagogische Programme und Begleitveranstaltungen an. Nähere Infos auch auf der Webseite des Weserrenaissance-Museum Schloss Brake.

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