Autobahnpolizei Bielefeld deckt Tricksereien auf –
Bielefeld. Eine Kontrollgruppe der Autobahnpolizei Bielefeld deckte an einem Sattelzug Manipulationen des digitalen Fahrtenschreibers auf.
Im Stadtgebiet trafen Beamte des Verkehrsdienstes der Polizei auf einen Sattelzug mit ähnlichen Tricksereien. Zudem war der LKW wegen technischen Mängeln verkehrsunsicher.
Die LKW aus Rumänien mussten Zwangspausen einlegen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG) wurden drastische Strafen in Höhe bis zu 18.000 Euro gegen die Unternehmer verhängt.
An der Autobahn 2 kontrollierten Beamte des Verkehrsdienstes der Autobahnpolizei Bielefeld gemeinsam mit Kontrolleuren des BAG im Bereich Porta Westfalica. Sie überprüften einen voll beladenen 40 Tonnen Sattelzug aus Rumänien. Die Ladung bestand aus Fahrzeugteilen für die Automobil-Industrie. Der rumänische Fahrer musste zu einer Fachwerkstatt in Bad Oeynhausen folgen, weil die Polizisten Anhaltspunkte für eine umfangreiche Manipulation an dem digitalen Kontrollgerät erkannten.
Mitarbeiter der Werkstatt fanden in einem aufgesägten Tachographen-Sensor die Bestätigung für die Beeinflussung des digitalen Fahrtenschreibers. Nun fehlte nur noch die versteckt platzierte Steuereinheit. Dazu zerlegten die Mechaniker Teile der Fahrerkabine.
Schließlich wurde der versteckte Schalter gefunden, mit dem der Fahrer Einfluss auf den Fahrtenschreiber nehmen konnte.
Die Autobahnpolizisten bezeichneten diesen Eingriff in die Fahrzeugtechnik als Highend-Manipulation. Zu dem Bußgeld von 16.000 Euro musste der Unternehmer für die Kosten während des Werkstattaufenthalts aufkommen. Insgesamt dauerte die Zwangspause für den rumänischen Fahrer einen Tag, da die Fahrzeugtechnik auf den zulässigen Stand zurückgerüstet wurde.
Polizeihauptkommissar Jens Bögeholz vom Verkehrsdienst der Autobahnpolizei äußerte: “Mit unserer Arbeit wollen wir für Sicherheit auf den Straßen sorgen. Die hohe Strafe und die Ausfallzeiten des Lkw könnten bei möglichen Nachahmern für Abschreckung sorgen.”
Am Dienstag stoppten Beamte des Verkehrsdienstes Bielefeld gegen 11:00 Uhr am Übergang vom Ostwestfalendamm zur A 33 einen rumänischen 40 Tonnen Sattelzug.
Bei der technische Untersuchung stufte ein Sachverständiger den Sattelzug als verkehrsunsicher ein. Gravierende Mängel bestanden an der Lenkung. Die Leistung der Bremsanlagen der Zugmaschine und des Aufliegers waren stark eingeschränkt. Das Antiblockiersystem war ausgefallen. Manipulationen fanden sich an der AD-Blue-Anlage und am Tachographen-Sensor.
Die Manipulation an der Ad-Blue Anlage bewirkte, dass der Lkw ohne den für die Schadstoffnachbereitung benötigten AD-Blue Harnstoff fahren konnte.
Die Manipulation am Geschwindigkeitsgeber führte dazu, dass der Lkw immer mit “0 km/h” unterwegs war und entsprechend keine Aufzeichnung stattfand.
Der 65-jährige Lkw-Fahrer musste nach der Bezahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 600 Euro seine Fahrerkabine räumen. Der Sattelzug wurde sichergestellt, bis der Halter die festgelegte Sicherheitsleistung in Höhe von 18.550 Euro beglichen hat und die technischen Voraussetzungen für eine Weiterfahrt wieder hergestellt sind.