„Was ist los auf diesem Planeten…?“

Ungewollte Bekanntheit erlangte Martin Kollek durch dieses Foto, das ihn als Crew-Mitglied der Sea Watch II zeigt, in seinen Armen ein ertrunkenes Baby. „Mir war nach Schreien – ich wusste nicht, wohin mit uns beiden“, beschreibt er jene Minuten. (Foto: Christian Büttner)

Paderborner Martin Kolek wird wieder auf der „Sea Watch“ im Mittelmeer im Einsatz sein –

Paderborn. Es beeindruckt Martin Kolek wenig, dass das Klima in der Gesellschaft rauer geworden ist und sich manche Politiker zurzeit eher damit beschäftigen, Flüchtlinge fernzuhalten oder loszuwerden: „Wir helfen“, erklärt unbeirrt der Paderborner Caritas-Mitarbeiter Martin Kolek. Seit 2016 ist der Trauma-Therapeut im Fachdienst für Integration und Migration auch ehrenamtlich für Flüchtlinge im Einsatz – in der Seenotrettung im Mittelmeer. Ungewollte Bekanntheit erlangte er durch ein Foto, das ihn als Crew-Mitglied der Sea Watch II zeigt, in seinen kräftigen Armen ein ertrunkenes Baby. Diese Erfahrung hat ihn nicht mehr losgelassen. „Mir war nach Schreien – ich wusste nicht, wohin mit uns beiden“, beschreibt er jene Minuten mit dem toten Kind in den Armen auf dem Bergungsboot. „Es war so ruhig, aber ich hörte es permanent fragen: Was ist los mit euch auf diesem Planeten, dass ich hier ertrinke?“
In dieser Nähe zu einem toten Flüchtlingskind spürte er jedoch auch mit „enormer Vitalität und Klarheit“, dass etwas Neues in ihm Raum nahm. „Wenn es überhaupt Sinn macht, auf der Welt aktiv zu sein, dann für die Zukunft – für diese kleinen Kinder“, beschreibt Kolek diesen existenziellen Moment in seinem Buch „Neuland“ (www.NEULAND-mission-possible.de). Dieses Buch ist Plädoyer für den unbedingten Anspruch der Menschlichkeit. Gegen alle vorgeblichen Vernunftgründe, gegen Anfeindungen und Hass ist die dahintersteckende Botschaft gerade für gläubige Christen eindeutig: „Sollen unsere Kinder uns demnächst fragen: Sagt mal, was habt ihr da gemacht? Wie konnte das sein? (…) Und wo wart ihr, um euch um die Menschen zu kümmern? Sollen wir dann sagen: Wir haben das alles nicht gewusst …?“

Gerettete Flüchtlinge auf der Sea Watch II: die Männer sitzen getrennt von den Frauen und Kindern. (Foto: Martin Kolek)

Ab nächste Woche geht´s für Martin Kolek wieder ins Mittelmeer, diesmal auf die „Sea Watch III“, wo er die Aufgabe des „Gäste-Koordinators“ übernimmt. „Wir werden allein 900 Kilo Reis an Bord haben, um Schiffbrüchige auch länger versorgen zu können.“ Die Sorge ist groß, dass der neue, harte Kurs des italienischen Innenministeriums auch die „Sea Watch III“ am Einlaufen in die Häfen Süditaliens hindern wird. Hoffnung macht Kolek, dass sich Hafenstädte wie Palermo, Neapel, Messina und Reggio Calabria durch ihre Bürgermeister offen solidarisch mit den Schiffbrüchigen erklärt haben. Auch Kirche und Caritas leisteten wertvolle Unterstützung für Flüchtlinge – praktisch und ideell. Anfang Juni verurteilte der Bischof von Reggio Calabria mit Blick auf die neue italienische Regierung eine politische Haltung, die Menschen einer Nation für mehr Wert hält als andere.
Kolek wirbt im Sinne seines „Neuland“-Gedankens für Kontakte oder Patenschaften aus dem Erzbistum Paderborn zu engagierten Caritas- oder Pfadfinder-Gruppen, insbesondere in der Region Reggio Calabria. Oberhalb der Hafenstadt ist auf einem Bergfriedhof übrigens auch das Baby begraben, das Martin Kolek vor zwei Jahren in den Armen hielt. Der Friedhof, auf dem noch weitere Ertrunkene begraben sind, soll als Erinnerungsort ausgebaut werden.

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