Unter Hochspannung

Kornel Witte (rechts) von der Firma Siemens und Hendrik Lohmann von den Stadtwerken Bielefeld kontrollieren die neue Steuer-und Leittechnik. Im Hintergrund sieht man die 110.000 Volt-Schaltanlage im Umspannwerk Kraftwerk.

Stadtwerke Bielefeld sanieren Umspannwerk an der Schildescher Straße bei laufendem Betrieb –

Bielefeld. Die Anforderungen der Privat-und Industriekunden an das Stromnetz sind gestiegen, dezentral erzeugter Strom aus Sonne und Wind wird immer wichtiger, die Technik ist in die Jahre gekommen. Deshalb erneuern die Stadtwerke Bielefeld jetzt für 1,9 Millionen Euro die Schutz-und Leittechnik im Umspannwerk (UW) Kraftwerk an der Schildescher Straße. Das Besondere: Während der Arbeiten muss das UW in Betrieb bleiben, fließt dort Strom bei einer Spannung von teils 110.000 Volt.Nur so ist gewährleistet, dass die Haushalte und Betriebe im Kerngebiet der Stadt auch während der Sanierung jederzeit sicher mit Strom versorgt bleiben. Das Umspannwerk neben dem Heizkraftwerk auf dem Stadtwerke-Gelände ging 1982in Betrieb. In ihm wird mithilfe zweier Großtransformatoren Strom mit einer Hochspannung von 110.000 Volt in Strom mit 10.000 Volt Mittelspannung umgewandelt. Anschließend wird die elektrische Energie über Kabel zu den Kunden im Umfeld transportiert. Verbunden ist das Umspannwerk über Hochspannungsleitungen mit dem benachbarten Heizkraftwerk, aber auch mit den Umspannwerken Sieker, Zwinger und Nord.
Überwacht und gesteuert wird die Arbeit der Anlage von der Leittechnik. Die Steuertechnik dient einem sicheren Betrieb des Umspannwerks und einer kontinuierlichen Versorgung der Kunden, in dem sie bei Fehlern in den Betriebsabläufen die betroffenen Leitungsabschnitte abschaltet. Diese aus dem Jahr 1982 stammende Schutz-und Leittechnik erneuern die Stadtwerke nun in zwei Bauabschnitten bis Ende 2019.

Zwei Bauabschnitte

Seit Anfang März bis Oktober dieses Jahres erfolgt zunächst die Modernisierung der Technik für die zwölf 110.000-Volt-Schaltfelder des Umspannwerks. 2019 schließt sich der 10.000-Volt-Mittelspannungsteil an.1,9 Millionen Euro, davon 1,1 Millionen Euro für die Arbeiten in diesem Jahr, wendet das Bielefelder Versorgungsunternehmen auf, damit die Versorgung der Kunden in der Umgebung auch in Zukunft gesichert ist.„Die Schutz-und Leittechnik hier im UW Kraftwerk ist seit 36 Jahren in Betrieb“, erläutert Projektkoordinator Hendrik Lohmann aus dem Stadtwerke-Bereich Anlagenplanung Elektrizität die Notwendigkeit der Arbeiten. „Damit haben sie ihre technische Lebensdauer erreicht. Wir müssen jetzt erneuern, um einen ungeplanten Ausfall zu vermeiden. Außerdem wird es immer schwieriger, noch Ersatzteile zu bekommen.“Zudem sei die Digitalisierung auch hier enorm fortgeschritten. Die Erneuerung komme einem Quantensprung gleich:„1982 –das war das Jahr, als der legendäre Heimcomputer Commodore C 64 auf den Markt kam.