Langzeit-Einnahmen von Schmerzmedikamenten können gefährlich sein – Apotheken in der Nachbarschaft helfen –
Kreis Lippe – Um auf die Gefahren längerfristiger Einnahme ohne vorherigen ärztlichen Rat aufmerksam zu machen, sollen rezeptfreie Schmerzmittel nach dem Willen des Bundesrates künftig einen Warnhinweis auf der Verpackung tragen. „Schmerzmittel sind keine Bonbons, das ist leider noch immer vielen Patienten nicht bewusst“, sagt Apotheker Christian Schmidt, Vorsitzender der Bezirksgruppe Kreis Lippe des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, der die Entscheidung begrüßt.
Aufklärung in der Apotheke
„Wir Apotheker am Ort sind verpflichtet, jeden Patienten vor Abgabe eines Medikaments über die Risiken und Nebenwirkungen aufzuklären“, so Schmidt. Bei Bestellungen im Internet gebe es allerdings häufig nur unzureichende oder gar keine Aufklärung. Damit würden Medikamente zu einem bloßen Konsumgut – nach Ansicht der Apotheker eine fatale Entwicklung.
Gefährliche Nebenwirkungen
„Grundsätzlich gilt, dass rezeptfreie Schmerzmedikamente nicht länger als drei bis vier Tage hintereinander eingenommen werden sollten.“ Je nach individuellen Faktoren wie Begleiterkrankungen, Alter oder Schwangerschaft könne sich die Wirkung ein und desselben Schmerzmittels außerdem deutlich unterscheiden oder für den Patienten sogar gefährlich werden.
Zwar seien Erklärungen und Hinweise in der Packungsbeilage zu finden. „Aber wir Apotheker machen häufig die Erfahrung, dass diese nicht gelesen wird.“ Umso wichtiger sei die persönliche Beratung und Aufklärung vor Ort. Als Ersatz für die persönliche Beratung sehen die Apotheker die neuen Warnhinweise deshalb auch nicht, „wohl aber als sinnvolle Erstinformation und Erinnerung.“