Lemgo. Weiter geht es! Nur vier Tage nach dem Auswärtssieg in Wetzlar empfängt der TBV Lemgo Lippe am kommenden Montag (11.9., 19:00 Uhr) die SG Flensburg-Handewitt in der Phoenix Contact-Arena.
Seit 2019 wartet die SG Flensburg-Handewitt mittlerweile vergeblich auf einen Titelgewinn. Nachdem der dreifache Deutsche Meister in den letzten vier Jahren den anderen Topteams beim Feiern zusehen musste, soll sich dies in der Saison 2023/24 nicht ein weiteres Mal wiederholen. Dafür haben die Nordlichter im Sommer den Kader hochkarätig verstärkt. Mit den beiden dänischen Weltmeistern Simon Pytlick (Rückraum links) und Lukas Jörgensen (Kreis) sowie Champions League-Sieger Kay Smits (Rückraum rechts) und Blaz Blagotinsek (Kreis) wurde vor allem im Rückraum und am Kreis mächtig Qualität dazugewonnen. Dem entgegen stehen die Abgänge von u.a. Simon Hald (Aalborg), Franz Semper (Leipzig), Magnus Röd (Kolstad) und Aaron Mensing (GOG Gudme). Die Transferaktivitäten der Flensburger sind auch TBV-Trainer Florian Kehrmann nicht entgangen: „Flensburg hat sich in dieser Saison mit internationalen Topstars verstärkt und versucht, nach den für SG-Verhältnisse durchwachsenen letzten beiden Spielzeiten, einen Umbruch einzuleiten. Dieses Jahr gehören sie deshalb für mich zu den Top2-Meisterschaftskandidaten.“
Dafür sorgen, dass die Neuzugänge schnellstmöglich in das Spiel der SG integriert werden, soll einer, der erst kürzlich bewiesen hat, dass er weiß, wie man Titel gewinnt. Der Däne Nicolej Krickau ist neuer Trainer der Flensburger und beerbt damit Mark Bult, welcher das Amt des Cheftrainers zuvor interimsweise von Maik Machulla übernommen hatte und fortan wieder als Co-Trainer fungieren wird. Krickau gewann im Frühling mit GOG Gudme sowohl die dänische Meisterschaft als auch den Pokal. Nun gilt es die großen Vorschusslorbeeren auch bei seiner ersten Station im Ausland unter Beweis zu stellen. Das Spielsystem der Flensburger, mit hohem Tempo und einer kompakten 6:0-Abwehr, will der erst 36 Jahre junge Trainer jedoch weiter beibehalten. Und auch beim Thema Saisonziel herrscht Klarheit: „Es gibt keine Diskussion – unser Ziel ist die Deutsche Meisterschaft“, verriet Krickau gegenüber der Handball-Woche.
Auf dem Weg zu einem Titel gab es für die SG jedoch direkt am zweiten Spieltag einen ersten Dämpfer. Beim Champions League-Sieger aus Magdeburg unterlagen SG-Kapitän Johannes Golla und Co. nach einem packenden Spiel mit 29:31. Nach einem souveränen 37:32-Auswärtserfolg in Hamburg am ersten Spieltag, konnten die Flensburger auch am vergangenen Donnerstag ein dickes Ausrufezeichen setzen und den amtierenden Meister THW Kiel in eigener Halle mit 28:27 besiegen.
Dennoch freut sich Kehrmann auf das Duell mit dem Favoriten aus dem Norden: „Für uns ist es vor heimischer Kulisse eine unglaublich reizvolle und tolle Aufgabe. Der letzte Heimerfolg gegen Flensburg ist noch nicht so lange her. Wir werden auch dieses Mal versuchen alles zu geben und unsere Fans von der ersten Sekunde an voll mitzunehmen. Dabei müssen wir uns auf eine unglaublich kompakte 6:0-Abwehr gefasst machen, gepaart mit einem super Tempospiel. Vorne haben sie mit Jim Gottfridsson ihren Denker und Lenker und haben zudem mit Kay Smits und Simon Pytlick extrem an Dynamik im Rückraum dazugewonnen. Es wird darauf ankommen, dass wir diese Dynamik verteidigt bekommen. Dafür müssen wir die Stimmung in unserem Hexenkessel voll aufsaugen und in Extrapower ummünzen“, gibt der TBV-Trainer die Richtung vor.
Bei den letzten fünf Duellen mit dem TBV mussten die Flensburger zuletzt zweimal als Verlierer die Heimfahrt antreten, konnten „nur“ drei Duelle für sich entscheiden. Personell konnte der lippische Handball-Bundesligist zuletzt etwas aufatmen: Tim Suton kehrte gegen Wetzlar nach seiner Verletzung zurück in den Kader. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen wird Bobby Schagen – offen bleibt der Einsatz von Emil Buhl Laerke.
Geleitet wird die Begegnung am Montagabend vom erfahrenen Schiedsrichtergespann Steven Heine und Sascha Standke, die gemeinsam auf über 255 Einsätze für den DHB zurückblicken können. Im Vorverkauf wurden bis Freitagmittag 3.400 Tickets verkauft. Karten für den Montagskracher sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich. Der Streamingdienst Dyn überträgt die Begegnung live.
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