Lemgo. Bei Bauarbeiten im Stadtgebiet von Lemgo wird eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, jetzt ist schnelles Handeln gefragt, Menschen müssen untergebracht und betreut werden. Mahlzeiten, Getränke, Betten, Toilettenpapier – für all das muss jemand sorgen, wenn größere Gruppen von Menschen sich plötzlich nicht mehr selbst versorgen können. Zum Glück handelt es sich bei diesem Szenario nur um eine Übung, die der Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe mit ehrenamtlichen Helfern der Hilfsorganisationen und freiwilligen Lippern in der Karla-Raveh-Gesamtschule des Kreises durchgespielt hat.
„Bei Katastrophen ist der Kreis dafür zuständig, notwendiges Material und Personal vorzuhalten. Dabei ist er auf die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen angewiesen“, erklärt Meinolf Haase, Leiter des Bevölkerungsschutzes beim Kreis Lippe. Um die vom Land erstellten Einsatzkonzepte für Großschadensereignisse umsetzen zu können, müssen diese regelmäßig geschult werden. Im aktuellen Fall geht es um den Aufbau eines Betreuungsplatzes für 500 Personen, die betreut werden müssen.
Auf viele Unwägbarkeiten muss reagiert werden
Das Szenaro: in der Übung wurden die Einsatzkräfte gegen 7 Uhr alarmiert und zur Gesamtschule am Vogelsang geschickt, wo die evakuierten Menschen versorgt werden sollen. Auf viele Unwägbarkeiten muss reagiert werden. Neben der sozialen und möglichen medizinischen Betreuung gehört die Bereitstellung von Essen und Trinken. Als Unterstützung ist zudem die Notfallseelsorge des Kreises Lippe mit vor Ort. „Solche Übungen sind wichtig, um Abläufe zu erlernen oder zu verbessern. Viele Zahnräder müssen ineinandergreifen, das hat heute gut geklappt“, resümiert Nils Brandes vom Bevölkerungsschutz, der die Übung federführend geplant hat. „Unser Dank gilt sowohl den Einsatzkräften, die schnell auf die Bedürfnisse der Menschen reagiert haben, als auch den freiwilligenLippern, die uns unterstützt haben“.