Öschhalle bezwungen – Die HSG siegt gegen die TUSSIES

Im letzten Spiel des 15. Spieltags der Handball Bundesliga Frauen durfte sich die Öschhalle in Metzingen über ein spannendes Abendprogramm freuen. Die beiden in den letzten Wochen ungeschlagenen Teams trennten sich nach Abpfiff mit 18:29 (9:13). Auf Blomberger-Seite war es Nieke Kühne, die am Häufigsten traf.

Bildquelle: Timon Peters
Die HSG jubelt über den nächsten Auswärtssieg.

Konzentrierte Defensive als Basis

Mit einer nicht unbedingt volleren, aber erfahreneren Bank reisten die Blombergerinnen in den Süden nach Metzingen. Dabei lichtete sich die Verletzungsliste der HSG etwas: Lisa Frey war nach ihrer Knie-Operation im Dezember wieder mit dabei. Auch Andrea Jacobsen saß das erste Mal in diesem Jahr auf der Bank. Auf den Außenpositionen konnte Steffen Birkner wieder auf die Leistungen von den Genesenen Amber Verbraeken sowie Ona Vegué setzen.

Damit startete Vegué an der Seite von Nieke Kühne, Ida Hoberg, Laetitia Quist, Judith Tietjen und Laura Rüffieux. Per Siebenmeter setzte Selina Kalmbach den ersten Wurf an Melanie Veith vorbei. Nachdem nun auch Veith ihre erste Parade in der Öschhalle zeigen konnte, netzte Kühne das erste Mal am Samstagabend ein und stellte auf das Unentschieden. Besonderer Fokus galt in der Defensive auf Jana Scheib, die als beste Torschützin von Rüffieux früh in den Kontakt genommen wurde. Über die gelungene Abwehraktion zeigte Hoberg ihren Treffer zum 2:1, als sie sich im Zweikampf durchsetzte. Ein Gesichtstreffer ließ Rüffieux zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen, sodass die HSG eine frühe Unterzahl bewerkstelligen musste. Über Außen kam Sabrina Tröster frei vor Veith zum Wurf, die sich früh im Spiel als Faktor herauskristallisierte und die Chance zunichte machte. Im Gegenzug lief Kühne erfolgreich durch die TUSSIES-Abwehr und traf zur 3:1-Führung für die Gäste aus OWL. Die aufmerksame Defensive um den Innenblock Quist und Kühne ließ sich von der Unterzahl nicht aus der Ruhe bringen und eroberte auch mit einer Spielerin weniger den Ball. Dass die Gastgeberinnen aus dem Süden in sieben Minuten nur ein Tor erzielen konnten, lag vermehrt an Melanie Veith, welche auch gegen Scheib und Tröster die Duell-Siegerin blieb. Gegen Naina Klein konnte sich Veith nicht entgegenstellen, als die Rückraumspielerin mit Tempo auf das Tor zulief. Das schnelle Umschalten und die Gegenstöße der Blombergerinnen sorgten aber für die Wiederherstellung des bisherigen Abstands der beiden Teams. Das Wurfglück sollte in den ersten 15 Minuten nicht auf der Seite des Gastgebers sein. Zu oft scheiterten sie am Pfosten oder an der sich groß machenden Veith, die beim 3:7 über 60 % der Würfe entzaubern konnte. Ganz anders sah dies bei der HSG aus, bei der annähernd jeder Wurf ein Treffer war und die vor den Zuschauern in Metzingen auf das 9:3 wegzog. Als Reaktion nahm Miriam Hirsch ihre erste Auszeit der Partie. Nach sieben torlosen Minuten aus Sicht der Metzingerinnen überwand Julia Behnke Veith aus kurzer Distanz und netzte das vierte Mal für den amtierenden Pokalsieger ein. In der Offensive fanden Quist und Co. nicht mehr so leicht die Torchance, wodurch sich die TUSSIES den Ball sichern und auf vier Tore verkürzen konnten. Stück für Stück verkleinerte sich der erspielte Vorsprung von sechs auf drei Tore, als Klein erfolgreich aus dem Rückraum traf. Eine torarme Spielphase fand ihr Ende mit dem Gegenstoßtreffer von Vegué, die den Ball von Mühlner zugespielt bekam. Birkner zog fünf Minuten vor Ende der ersten Hälfte seine erste Auszeit und reagierte auf die sich stärker einstellende TuS-Abwehr und brachte Lisa Frey das erste Mal in das Spiel. Doch den herausgespielten Winkel für Vegué nutzte die Spanierin nicht, sondern scheiterte an Weiss. Daraufhin konnten die Metzingerinnen erst auf drei, dann sogar auf zwei Tore verkürzen. Die kurze Schwächephase der Gäste endete wenige Minuten vor der Halbzeitsirene: Hinten parierte Veith, vorne traf Tietjen im Nachwurf. Frey hielt mit ihrem Comeback-Treffer wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene die Metzingerinnen auf Abstand, sodass es mit einem 9:13 in die Kabinen ging.

Ausgeschlafen aus der Halbzeitpause

Birkner blieb seiner Aufstellung treu und wechselte nur Verbraeken für Tietjen ein. Weiss startete in die zweite Hälfte mit einer Parade gegen Vegué. Im Angriff ärgerte die HSG-Defensive die TUSSIES, doch Klein fand eine Lücke im Block. Der Anschluss währte nur kurz, da Kühne mit ihrem Tempo durch die noch nicht wieder stehende Abwehr lief und ihr sechstes Tor erzielte. Vom Siebenmeterstrich blieb Vegué diesmal eiskalt und erhöhte die Führung auf 15:10. Die Blombergerinnen schalteten trotz langer Anreise schnell: Mühlner reagierte auf Scheibs Tor und netzte selbst ins leere Tor der Metzingerinnen ein. Die schwierige Phase am Ende der ersten Hälfte schien vergessen und die Sicherheit war von Beginn an wieder da. Die Fehler der TUSSIES spielten den Blombergerinnen in die Karten, welche über Verbraeken und Mühlner unbeeindruckt ihre Tore erzielten. Über die stabile Abwehr, welche die beiden besten Torschützinnen Scheib und Klein im Zaum hielt, zog das Team von Steffen Birkner auf acht Tore weg, als Verbraeken beim Stand von 20:12 traf. Der ruckelige Metzinger-Start in die zweite Halbzeit blieb weiterhin nicht ohne Folgen, denn auch die technischen Fehler nutzten die Blombergerinnen zu ihren Gunsten. Marie Weiss stellte sich zwar in die Würfe der Nelkenstädterinnen, doch auch sie hatte keine Chance beim Treffer von Hoberg, welche wuchtig zum zehn-Tore-Vorsprung einnetzte. In der Rückraumkonstellation, bestehend aus Quist, Hoberg und Frey, blieb erstere an Weiss hängen. Der Pokalsieger von 2024 schaffte es aber nicht, den Rückstand entscheidend zu verringern, da ihnen immer wieder Veith im Weg stand. Über ein enormes Tempo fand Rüffieux ihren Weg zum Tor und ließ die Öschhalle, welche zuvor noch über den Treffer von Scheib gejubelt hatte, verstummen, als sie selbst das 25:14 erzielte. Scheib fand zunehmend ihren Raum in der Offensive und setzte sich zum Tor durch. Dennoch blieb die Abwehr der Blombergerinnen bei nur 16 Gegentoren zehn Minuten vor dem Abpfiff. Quist zog zudem ihre Würfe unhaltbar am Block vorbei ins Netz. Der Vorsprung schwankte immer wieder zwischen den zehn und elf Toren. Nach Birkners Auszeit schickte er Zoe Ludwig in die Partie und forderte mehr Bewegung im Angriff. Der passiv agierende Innenblock konnte Quists Stemmwurf und den dazugehörigen Treffer nicht verhindern. Ludwig startete mit ihrer Parade gegen Verena Oßwald positiv ins Spiel, während der Angriff von Frey und Co. in der Unterzahl stockte. Neben Frey machte auch Andrea Jacobsen die ersten Schritte nach ihrer Verletzung auf dem Feld. Rüffieux war es, die die fünf Minuten ohne Treffer mit dem Gegenstoß durchbrach. Die Kapitänin läutete mit dem 29:18 und ihrem dritten Tor das Endergebnis und den Abpfiff ein.

Stimme zum Spiel:

Laetitia Quist bilanziert das Spiel: „Es ist niemals leicht, hier in Metzingen zu spielen. Die lange Fahrt liegt einem in den Beinen. Trotzdem haben wir schnell ins Spiel gefunden und haben gut in der Abwehr gestanden. Diese und das Umschaltspiel haben uns heute stark gemacht und waren der Schlüssel für diesen Erfolg.“

Aufstellungen:

TuS Metzingen: Weiss, Schupbach; Kalmbach (1), Van Vliet, Stumpf, Tröster (4), Klein (2), Franz, Johansson (2), Scheib (5), Erlingsdóttir (1), Oßwald, Hübner (1), Behnke (2)

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (3), Jacobsen. Verbraeken (2), Quist (5), Frey (1), Kühne (6), Hoberg (3), Vegué (3), Mühlner (4), Tietjen (1)

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