Blomberg. Die deutsche Nationalspielerin Alicia Stolle verlässt zum Ende der laufenden Saison die HSG Blomberg-Lippe. Die 21-Jährige gebürtige Ahlenerin, die 2014 aus der A-Jugend bzw. der 2. Mannschaft von Borussia Dortmund in die Nelkenstadt gewechselt war, hat sich dazu entschlossen, ihre Karriere ab der Saison 2018/2019 beim Thüringer HC weiterzuführen.
Alicia Stolle zu ihrem Wechsel im Sommer: „Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen. Ich bin Blomberg, der HSG, dem Team und unserem Trainer, sowie vielen tollen Menschen sehr dankbar für vier wunderbare Jahre, in denen ich hier von einer Jugendspielerin zur Nationalspielerin reifen konnte. Nun bin ich bereit, den nächsten Schritt in meiner Entwicklung zu machen und freue mich auf eine neue Herausforderung. Natürlich werde ich aber bis zum Ende alles im HSG-Trikot geben, um die Saison möglichst erfolgreich abzuschließen.“
„Mussten damit rechnen!“
Sportdirektor und Cheftrainer André Fuhr meint mit Blick auf diese Personalie, „dass wir damit rechnen mussten, dass „Alice“ einen neuen Weg gehen wird, um internationale Erfahrung zu sammeln. Sie ist vor vier Jahren von Borussia Dortmund nach Blomberg gekommen, hat sich bei uns mit viel Fleiß und Ehrgeiz zur Nationalspielerin entwickelt. Alicia gehört mit ihren jungen Jahren zu den zielsichersten Feldtorschützinnen der Bundesliga, ist in unserem Team in Abwehr und Angriff eine absolut feste Größe. Sie wird eine Lücke hinterlassen, die nur sehr schwer zu schließen sein wird. Allerdings muss uns trotz der jüngsten sportlichen Erfolge klar sein, dass wir bei der wirtschaftlich völlig übermächtigen Konkurrenz im Süden und Osten des Landes unsere Rolle als Ausbildungsbetrieb auch in Zukunft akzeptieren müssen. Diese Situation gilt es anzunehmen und sich an der erfolgreichen Entwicklung von Topspielerinnen wie Xenia Smits oder jetzt Alicia Stolle zu erfreuen. Wir wünschen Alicia für ihre weitere sportliche und private Zukunft alles erdenklich Gute.“
„Wir haben lange dafür gekämpft, Alicia von einem Verbleib zu überzeugen und dies sicherlich auch mit einem attraktiven Angebot und schlagkräftigen Argumenten untermauert. Und die Aussicht, in unserer aktuellen Mannschaft – die uns viel Freude bereitet – weiterhin eine Führungsrolle einzunehmen, wäre sicherlich auch sportlich eine sinnvolle Option gewesen. Gleichwohl muss man für ihre Entscheidung auch Verständnis haben. Der THC darf sich auf eine intelligente Spielerin mit toller Einstellung freuen! Wir werden Alicias weiteren Werdegang ab Sommer sicher sehr interessiert verfolgen. Bis es soweit ist, wird sie sich aber noch voll ins Zeug für unsere Ziele legen“, so HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch.
Die HSG beobachtet im Kontext von Linkshänderinnen bzw. der Position im rechten Rückraum den Spielermarkt seit geraumer Zeit sehr genau. „Natürlich wollen wir versuchen, uns hier adäquat zu verstärken. Dies ist aber kein ganz einfaches Unterfangen. Der Markt ist überschaubar und gerade auf dieser Position zudem äußerst umkämpft. Und unsere Möglichkeiten haben naturgemäß ihre Grenzen. Wir führen Gespräche mit potentiellen Neuzugängen und versuchen im Dialog mit Partnern unsere finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern“, ergänzt Kietsch.