Ministerin Ina Scharrenbach übergibt Förderbescheid

Setzen zum 3D-Höhenflug an (v.l.n.r.): Kirsten John-Stucke (Leiterin Kreismuseum Wewelsburg), Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn), Frau Ministerin Scharrenbach (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen), Bernhard Hoppe-Biermeyer (Landtagsabgeordneter NRW) und Peter Wibbe (Zentrale Dienste, Büro des Kreistages)

Wewelsburgs-Museumsmaskottchen Falko hebt ab für digitale 3D-Flüge –

Kreis Paderborn. Der Turmfalke stürzt sich vom Nordturm der Wewelsburg, er rast Richtung Boden, biegt rechtzeitig ab und setzt seinen Flug durch die Ausstellungsräume der Wewelsburg fort. Die rasanten Flüge des Museumsmaskottchen Falko können die Besucher des Kreismuseums Wewelsburg zukünftig mittels Virtual-Reality-Brille in 3D verfolgen. Möglich wird dies durch das Projekt „Digitale Wewelsburg“, das vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen im Zuge des „Heimatförderprogramms NRW“ gefördert wird. Ministerin Ina Scharrenbach übergab am Mittwoch die Förderzusage über 465.600 Euro persönlich an Landrat Christoph Rüther und Museumsleiterin Kirsten John-Stucke.
„Das Projekt ,Digitale Wewelsburg‘ ist – im übertragenen Sinne – zu einem virtuellen Höhenflug gestartet. Dank der 3D-Technik werden ungewöhnliche Einblicke in die Ausstellung der Wewelsburg eröffnet, die den Besuch in der historischen Anlage noch attraktiver machen“, erklärt Ministerin Scharrenbach. Insgesamt kostet das Projekt 582.000 Euro, die Förderung seitens des Ministeriums beträgt 80 Prozent. „Die Wewelsburg ist ein überregional bedeutendes Baudenkmal. Für die Menschen im Paderborner Land ist sie vor allem aber auch ein Identifikationssymbol und Heimat-Wahrzeichen. Ich freue mich daher sehr, dank der Förderung des Landes mit dem Kreismuseum digitales Neuland zu begehen“, unterstreicht Landrat Christoph Rüther.
Für das Projekt „Digitale Wewelsburg“ wird das Renaissance-Schloss mithilfe modernster Technologie komplett digital vermessen – von innen und von außen. Fotodrohnen, 360-Grad-Panoramakameras und 3D-Laserscanner kommen zum Einsatz. „Wir erschaffen quasi einen digitalen Zwilling der Wewelsburg“, erklärt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Ein Zwilling mit doppelter Funktion. Er wird zum einem im Gebäudemanagement eingesetzt, um Schäden auf dem Dach oder der Fassade festzustellen. Das erspart dem Kreismuseum den aufwendigen Aufbau von Gerüsten und Hubsteigern. Für die Bürgerinnen und Bürger spannender ist der zweite Einsatzbereich in der museumspädagogischen Arbeit. Gerade der jüngeren Generation kann durch das Projekt die wechselhafte Geschichte der Wewelsburg mittels 3D-Flügen und –Modellen, einer App und einem virtuellen Ausstellungsraum spannend und auf dem aktuellen Stand der Technik nähergebracht werden. Auch Besucher mit körperlichen Einschränkungen werden sich über die neuen Möglichkeiten freuen. „Die digitale Dimension überwindet die Schwerkraft der Realität und öffnet Besuchern Räume, die ihnen sonst verschlossen waren“, schwärmt John-Stucke. Besondern die Kellerräume und -gänge sowie die Gruft, die bisher von Rollstuhlfahrern nicht besucht werden konnten, können dann per digitalen Rundgang erforscht werden.
Der Projektzeitraum ist auf zwei Jahre angesetzt. „Mit der gleich zweifachen Nutzung der digitalen Daten für ein historisches Gebäude begehen wir Neuland. Wir erhalten damit ein wertvolles Stück unserer Heimat und machen es neuen Besuchergruppen zugänglich“, so der Landrat. Ministerin Scharrenbach abschließend: „Heimat ist Lebensqualität und schafft Verbundenheit in Zeiten, in denen vieles zu trennen scheint. Deshalb freue ich mich besonders, dem Kreismuseum Wewelsburg die Förderung heute zusagen zu können.“

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