Deutliche Niederlage gegen den deutschen Meister


Lemgo, 26. Dezember 2021. Im Jahresshowdown am zweiten Weihnachtsfeiertag gab es für den TBV Lemgo Lippe eine deutliche Auswärtspleite. Zum Rückrundenauftakt verloren die Lipper am späten Sonntagabend beim deutschen Meister THW Kiel mit 19:32 (9:16). „Der THW hat heute eine sehr fokussierte und konzentrierte Leistung gezeigt, dann haben wir auswärts gegen so eine Spitzenmannschaft auch einfach keine Chance“, zeigte sich TBV-Trainer Florian Kehrmann im Anschluss an die Partie fair und realistisch.


Zum Spielverlauf: Ein schnelles Tor von Bobby Schagen und ein starker Hüftwurf von Tim Suton brachten den TBV bis zur dritten Spielminute mit 2:0 in Front. Der THW-Rückraum um Sagosen und Reinkind tat sich in der Frühphase der Partie gegen eine kompakte Defensive der Lipper schwer. Auch Peter Johannesson erwies sich als verlässlicher Rückhalt und zeigte zu Beginn des Spiels vier gute Paraden – eine davon vereitelte den Strafwurf von Kiels Ekberg (5.). Schließlich begann auch der Rekordmeister das Torewerfen. Bei seinem zweiten Strafwurf behielt Ekberg einen kühlen Kopf und markierte damit beim 3:4 die erste Führung für seine Mannschaft. Über einige Lemgoer Ballverluste kam Kiel folglich besser ins Tempospiel und zu Toren aus der ersten und zweiten Welle.


Mit vier Toren führte der THW Mitte des ersten Durchgangs, als Florian Kehrmann seine erste Auszeit nahm. Kogut setzte sich kurz darauf physisch stark im Eins-gegen-Eins durch, zog so einen Strafwurf und zusätzlich bereits die zweite Zeitstrafe gegen Weinhold. Elísson blieb beim fälligen 7-Meter sicher, erzielte das 6:9 und wenige Momente später auch das 7:9. Der THW drückte dann aber wieder aufs Gas und setzte sich bis auf 8:13 (24.) ab. Das wohl eindrucksvollste Tor der ersten 30 Minuten ging aufs Konto von Jonathan Carlsbogård, der Niklas Landin im Gehäuse der Gastgeber mit seinem knallharten Schlagwurf in der 26. Minuten nicht den Hauch einer Chance ließ – der THW-Hüter zeigte daraufhin aber noch viele Weltklasse-Reflexe und war ein entscheidender Faktor dafür, dass sich seine Mannschaft bis zur Pause auf 9:16 absetzen konnte.


Und auch nach dem Wiederanpfiff blieb Kiel an diesem Abend die bessere Mannschaft. In der 37. Spielminute erzielte wieder der starke Ekberg beim 10:20 die erste zweistellige Führung im Spiel. Trotz zahlreicher Gegentreffer war es nicht die Abwehrleistung, die für den Rückstand verantwortlich war. Einen beachtlichen Teil ihrer Treffer erzielten die Kieler über ihr gnadenloses Tempospiel aus einer bemerkenswert guten Defensiv-Reihe heraus. Einige gute Aktionen von Schagen und Zerbe lieferten offensive Lichtblicke im zweiten Durchgang. Spannung kam jedoch nicht mehr auf, zu jeder Zeit blieb die Kieler Führung viel zu deutlich. Dafür bekamen in den letzten 15 Minuten auch Kian Schwarzer und Michel Reitemann Spielzeiten. 19:32 lautete der Endstand der finalen Partie vor dem Jahreswechsel. Eine herbe Niederlade für den TBV, aber natürlich kein Grund, auf dem Weg nach Hause ins Lipperland den Kopf hängen zu lassen. 2021 bleibt für Florian Kehrmann und sein Team ein Jahr, mit zahlreichen Höhepunkten. Nun aber geht der Blick nach vorne, denn im neuen Jahr warten wieder viele spannende Herausforderungen. Mit der Bundesliga geht es nach der Winterpause am 10. Februar mit einem Heim-Derby gegen Lübbecke weiter.


TBV-Trainer Florian Kehrmann zur Partie: „Wir waren nur in der ersten Viertelstunde wirklich im Spiel. Da haben wir Kiel auch in der Abwehr vor Aufgaben gestellt. Hinten heraus haben wir uns sehr schwergetan, kaum klare Chancen herausgespielt und den THW mit einigen technischen Fehlern zum Torewerfen eingeladen. Das Spiel war kurz nach der Halbzeit bereits entschieden, zum Ende hin wird man dann vielleicht ein bisschen müde, wodurch sich noch mehr Fehler einschleichen. Ich wünsche allen Zuschauern und Fans einen guten Rutsch ins neue Jahr.“


TBV Lemgo Lippe: Zecher, Johannesson; Hutecek (1), Elísson (5/3), Kogut, Simak (1), Carlsbogård (2), Schagen (5), Schwarzer, Suton (2), Zerbe (3), G. Guardiola, Cederholm, Reitemann

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