Der Kreis Paderborn blüht und summt

(v.l.) Dr. Rudi Salmen (Vorstandsmitglied Naturschutzstiftung Senne (NSS), Dieter Honervogt (Vorstandsvorsitzender NSS), Bürgermeisterin der Stadt Lichtenau, Ute Dülfer, Landrat Christoph Rüther und Karl Heinz Rawert (stellvertr. Vorstandsvorsitzender NSS).

Kreis Paderborn. Die Resonanz war in der Vergangenheit hoch. Deshalb setzt der Kreis Paderborn auch in diesem Jahr seine Naturschutzkampagne „Der Kreis Paderborn blüht und summt“ gegen das Insektensterben im Rahmen mehrerer Aktionen fort.
Kostenlos werden Blumensamen verteilt, die auf den Grünflächen des Kreises und in privaten Gärten aufgehen sollen, um das Auge zu erfreuen und Nahrung für Insekten zu bieten.
Unter Federführung der Naturschutz-Stiftung Senne wird das Projekt „Wildblumen gegen Insektensterben“ fortgeführt, bei dem mit Förderung des Kreises öffentliche Grünflächen in Blumenwiesen verwandelt werden. Seit dem Jahr 2019 wurden im Rahmen des Projektes in Paderborn, Bad Lippspringe, Borchen, Büren, Bad Wünnenberg, Delbrück, Hövelhof und Salzkotten zahlreiche Blühflächen angelegt. In diesem Jahr beteiligen sich neben Lichtenau auch Hövelhof und Bad Wünnenberg sowie private Kooperationspartner an der kreisweiten Kampagne gegen das Insektensterben.
In Lichtenau wurde an der Wallfahrtskirche im Ortsteil Kleinenberg die erste Blühfläche in diesem Jahr angelegt.

Blumenmischung speziell für den Paderborner Raum entwickelten

Bei der Wildblumenmischung, die eingesät wird, handelt es sich um eine speziell für den Paderborner Raum entwickelten Mischung, um heimische, besonders blütenreiche und insektenfreundliche Arten. In den Samentüten befinden sich 36 einjährige, zweijährige und auch mehrjährige Arten. Sie bieten Insekten eine gute Nahrungsgrundlage sowie die Möglichkeit, Unterschlupf zu finden. Heimische Insekten sind angepasst an heimische Pflanzenarten und benötigen diese für ihre Entwicklung.
Landrat Christoph Rüther unterstreicht die Wichtigkeit der Initiative: „Unsere gemeinsame Aktion „Der Kreis Paderborn blüht und summt“ zieht symbolisch ein blühendes Band durch das Kreisgebiet und zeigt, wie sich der Kreis, die Kommunen und die Naturschutz-Stiftung gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich für den Naturschutz engagieren.“
Lichtenaus Bürgermeisterin Ute Dülfer fügt hinzu: „In Lichtenau hat sich schon bisher die Stiftung Sintfeld für den Lebensraum von Insekten eingesetzt und Saatguttütchen an die Lichtenauer Bürgerinnen und Bürger ausgegeben. Jetzt wollen wir aber auch als Stadt ein Zeichen setzen und Grünflächen in unseren Ortsteilen in insektenfreundliche Blühflächen verwandeln.“
In Abstimmung mit dem Umweltamt des Kreises sind in Lichtenau 15 Flächen mit 2000 qm festgelegt worden, die jetzt mit der „Paderborner Wildblumenmischung“ eingesäht werden. In Hövelhof werden 7.000 qm, in Bad Wünnenberg 2.000 qm Blühflächen angelegt.
Auch die Bürgerinnen und Bürger können sich an der Aktion für mehr Blütenvielfalt beteiligen. 10.000 Saatguttütchen werden kostenlos zur Verfügung gestellt und können in den Rathäusern und Bürgerbüros der zehn Kommunen im Kreisgebiet abgeholt werden. Auch am Entsorgungszentrum „Alte Schanze“ sowie im Naturkundemuseum in Schloß Neuhaus sind sie erhältlich. Tipps, wie Blühflächen richtig angelegt und gepflegt werden, finden Interessierte auf der Internetseite des Kreises Paderborn.

Auch Schulen und Kindergärten können mitmachen

Auch öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen sind aufgerufen, sich an dem Blühflächenprogramm zu beteiligen. Um begrenzt vorhandenes, kostenloses Saatgut für die Begrünung zu erhalten, können Interessierte einen formlosen Antrag unter Angabe der Flächengröße bei der Naturschutz-Stiftung Senne stellen (www.naturschutz-stiftung-senne.de). Die Stiftung stellt auch „Blühschilder“ für öffentliche Blühflächen zur Verfügung, die auf das Projekt hinweisen und private Gartenbesitzer zum Mitmachen anregen sollen.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir jetzt fast alle Städte und Gemeinden im Kreis für eine Beteiligung gewinnen konnten. Damit werden die Kommunen ihrer Vorbildfunktion im Natur- und Artenschutz gerecht und wir können viele Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen anregen“, beschreibt der Vorsitzende Dieter Honervogt eine Zielsetzung des Blühflächenprogramms

Zur Information: Eingesäte Flächen

Die Flächen sollten mehrjährig angelegt werden, damit überwinternde Insekten inklusive ihrer Puppen und Eier hier ungestört bis zum nächsten Frühjahr überdauern können. Das verwendete Regionalsaatgut ist optimal an die bei uns vorherrschenden Boden- und Klimabedingungen angepasst. Dennoch müssen die Flächen sorgfältig angesät und feucht gehalten werden, um gute Keimungs- und Wachstumsbedingungen zu schaffen. Ist die Saat erst aufgelaufen und haben sich die Wildstauden etabliert, bedürfen die Flächen kaum noch einer weiteren Pflege. Erst im Spätsommer sollte ein Schnitt und die Abfuhr des Mähguts erfolgen. Dabei sollten einige Teilflächen auch immer ungemäht in den Winter gehen, um eine hohe Strukturvielfalt zu schaffen.

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