Kreis Lippe und Partner retten tausende Kröten

Amphibien werden vor dem Straßentod gerettet.

Lippe. Während der diesjährigen Krötenwanderung haben der Kreis Lippe und weitere Akteure unerwartet viele Tiere gerettet. Weil die Kröten beim Überqueren der Straßen sonst überfahren werden, bauten die Helfer im Frühjahr Schutzzäune und Fangeimer am Fahrbahnrand auf und retteten an zwei neuen Abschnitten auf Anhieb mehr als 4000 Exemplare. Um diese mobile Lösung zu unterstützen, plant die untere Naturschutzbehörde des Kreises den Bau fester Amphibien-Tunnel.
„Der Amphibienschutz im Kleinen reiht sich neben dem Arten-, Umwelt- und Klimaschutz im Großen ein. Es ist großartig, dass sich neben unseren Kreis-Mitarbeitern auch viele Ehrenamtliche engagieren, um die Kröten oder Salamander zu retten“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Jede Maßnahme führt am Ende dazu, dass wir die biologische Vielfalt im Kreis Lippe schützen. Diese ist mir sehr wichtig“, betont er.

Lob an die Ehrenamtlichen

In diesem Jahr sind die Sammelzahlen unerwartet hoch: „Wir konnten bei Talle mehr als 2.000 Erdkröten und bei Oettern-Bremke über 2.100 Tiere retten“, sagt Jürgen Braunsdorf von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises. „Die ehrenamtlichen Helfer, die uns bei dieser so wichtigen Naturschutzarbeit helfen, sind eine essentielle Unterstützung. Sie haben die meist mehrere Hundert Meter langen Zäune noch Ende Februar bei Wind und Wetter aufgebaut“, betont er und lobt die Ehrenamtlichen. „Geholfen haben uns ehrenamtliche Betreuer, Straßenmeisterei-Mitarbeiter des Kreises und die Freiwilligen vom Ökologischen Jahr und des Bundesfreiwilligendienstes der unteren Naturschutzbehörde“, ergänzt er.
Die Wandergebiete der Kröten gilt es zu sichern. Deshalb stellt die untere Naturschutzbehörde jedes Jahr mobile Zäune auf, um die Tiere am Queren der Straße zu hindern. Sie landen dann in Fangeimern und werden darin von den Helfern über die Straße getragen.
Eine dauerhafte Lösung sind beispielsweise Tunnel oder feste Zäune. Diese möchte der Kreis Lippe in Zukunft vermehrt einsetzen. Das ist ein Ergebnis der 2. Lippischen Artenschutzkonferenz, die Anfang März 2023 stattgefunden hat. „Im Freilichtmuseum Detmold gibt es schon dauerhafte Leiteinrichtungen“, sagt Jürgen Braunsdorf. Der Kreis Lippe möchte bald an der Lämershagener Straße die schon vorhandenen Tunnel dauerhaft anbinden und prüft weitere zehn Abschnitte im Kreisgebiet auf ihre Bau- und Finanzierungsfähigkeit.

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