Lemgo. Puh, wie das stinkt! Kein Wunder, schließlich war es mit der Sauberkeit in der Renaissance nicht weit her. Warum das so war, verrät das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake am Sonntag, 1. September. Um 15 Uhr steht die spannende Erlebnisführung „Heilmittel mit Risiken und Nebenwirkungen“ speziell für Familien auf dem Programm. Nach einem kurzweiligen Rundgang durch die Ausstellung stellen die Teilnehmer unter Anleitung im Museumslabor selbst Lavendelparfüm her. In einem dekorativen Flakon dürfen sie den Duftstoff mit nach Hause nehmen.
Waren die Menschen damals wirklich nie baden? Und wie gingen sie gegen die unangenehmen Gerüche vor? Ganz einfach: mit Parfüm! Im sogenannten Bisamapfel bewahrte man Duftstoffe wie Ambra und Moschus auf. Sie sollten nicht nur den Gestank vertreiben, sondern den Besitzer auch vor Pest und Cholera schützen. Doch haben diese Mittel wirklich bei Krankheiten geholfen?
Die Lebenserwartung war vor gut 400 Jahren sehr gering, und die hohe Kindersterblichkeit barg die Gefahr des Aussterbens der Familie in der nächsten Generation. Schlaganfälle und Herzinfarkte waren unerklärliche und unheimliche Krankheiten. Kein Wunder, dass bei den Heilungsversuchen der Aberglaube eine große Rolle spielte. So ging man tatsächlich davon aus, dass der Verzehr von Ruß aus dem Schornstein oder die Asche verbrannter Schuhsohlen gegen Krankheiten helfen sollten. Wer sein Fieber senken wollte, musste nur einer schwarzen Katze ein Loch ins Ohr schneiden, das Blut auf einem Stück Brot verteilen und essen. Ob all das wirklich förderlich war und wann und wie sich die Medizin weiterentwickelte, erfährt man im Rahmen dieser Erlebnisführung.
Der Eintritt kostet 8 Euro für Erwachsene. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten per Mail unter kasse@museum-schloss-brake.de oder telefonisch unter 05261/2502190.