Diskussion am Do., 7. Nov., 19.30 Uhr, Lippischen Landesmuseum Detmold –
Dialoge, heißt die Veranstaltungsreihe zur Sonderausstellung „Werte. Wandel. Weltweit. Das Deutsche Jugendherbergswerk“. In dieser Vortragsreihe werden historische und aktuelle Werte im DJH beleuchtet und auch dem Publikum die Möglichkeit gegeben, darüber zu diskutieren.
Der Lehrer Richard Schirrmann hatte bereits 1909 die Idee, in Deutschland ein Netz von Jugendherbergen aufzubauen. Jungen und Mädchen aus allen sozialen Schichten, Schulformen und Konfessionen konnten Aufnahme finden. Der Erste Weltkrieg verzögerte seine Pläne. Ein reichsweiter Verband wurde 1919 auf Burg Altena im Sauerland gegründet.
Der internationale Dachverband der Jugendherbergen wurde 1932 in Amsterdam unter dem Namen „International Youth Hostel Federation“ gegründet. Die deutschen Vertreter Richard Schirrmann und Wilhelm Münker spielten dabei eine wichtige Rolle. Schirrmann wurde zu ihrem ersten Präsidenten gewählt. Doch 1936 wurde er von den Nationalsozialisten gezwungen, das Amt aufzugeben. Das Deutsche Jugendherbergswerk zog sich in den folgenden Jahren gänzlich aus der internationalen Arbeit zurück. Nach 1945 knüpfte das DJH mit internationalen Jugendaustauschprogrammen wieder an die Traditionen der Frühzeit an und war maßgeblich daran beteiligt, Werte der Völkerverständigung und der Friedensbewegung in heute mehr als 90 Ländern zu verbreiten.
Wie sich dieser Prozess entwickelte und welche Ziele das DJH heute verfolgt wird an diesem Abend diskutiert. Anregungen und Fragen aus dem Publikum werden gerne aufgegriffen. Der Eintritt ist frei.
Besonderer Tipp: Bereits um 18:00 Uhr findet eine „After-Work Führung“ durch die Sonderausstellung statt, die sich ideal mit der Diskussionsveranstaltung kombinieren lässt. Wer an der Führung teilnehmen möchte, zahlt drei Euro zuzüglich Museumseintritt.