Paderborn. Wie kann die Aktion „One Billion Rising“ 2021 in Corona-Zeiten aussehen? Ist diese doch eigentlich eine internationale Tanz- und Protestaktion zum Thema „Gewalt gegen Frauen“, lebt die Veranstaltung unter „normalen Umständen“ gerade von der Vielzahl der Teilnehmenden, die sich in einem beeindruckenden Miteinander tanzend gegen die Gewalt an Frauen erheben und ein weltweites Zeichen setzen.
Seit vielen Jahren schon beteiligt sich der Paderborner Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn an der Aktion „One Billion Rising“ und lädt zum Tanz vor dem Paderborner Rathaus ein. Da angesichts der Pandemie der gemeinsame Tanz gegen Gewalt in diesem Jahr leider nicht stattfinden kann, möchte die Gleichstellungsstelle in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ ein alternatives Zeichen setzen: Eine Online-Fotoaktion zum Mitmachen.
Unter paderborn kann ab sofort bis zum 9. Februar ein Selfie mit einem Plakat/Blatt, auf dem sich das eigene Statement gegen Gewalt an Frauen befindet, hochgeladen werden. Auf der Internetseite der Stadt Paderborn werden ab dem 13. Februar, die Statements aller Beteiligten gezeigt und versinnbildlichen so in Bildern was sonst im Tanz verdeutlicht wird: „Gewalt gegen Frauen? Nicht mit uns!“
Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.
Im Kreis Paderborn wurden nach Angaben der Kreispolizeibehörde im Jahr 2019 237 Anzeigen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und 54 Anzeigen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung polizeilich registriert. 8 Fälle von exhibitionistischen Handlungen wurden verfolgt und 86 Stalkingfälle angezeigt. Im Jahr 2019 gab es 277 Anzeigen wegen Häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.