Bei einem Gang durch die Stadt Lemgo ist auch heute noch eine größere Anzahl von Gebäuden des Architekten Ernst Pethig (1892‒1956) zu entdecken. Unweit des Schlosses Brake liegt zudem eine Straße, die nach dem Architekten benannt wurde: Der Ernst-Pethig-Weg. Doch wer war dieser für Lemgo bedeutende Architekt, dessen Werk sich bis heute so bemerkenswert erhalten hat und an dessen Person sich manch ältere Person aus Lemgo noch gut erinnern kann? Am Sonntag, 29.09.2024, gibt um 14 Uhr ein kostenloser Stadtrundgang mit Dr. Thomas Dann Antwort auf diese Frage. Treffpunkt ist am Stumpfen Turm.
Erste Station auf dem Rundgang ist der einzige öffentliche Auftrag von Ernst Pethig und dann geht es weiter, einige seiner realisierten Entwürfe in der Stadt aufzuspüren. Eine Reihe davon steht schon unter Denkmalschutz. Die bekanntesten Gebäude sind die „ungleichen Schwestern“: Die Villa Wiese (1925-27 erbaut) am Ostertorwall in Stil des späten Historismus und die am Slavertorwall gelegene Villa Kleßmann (1930-31 erbaut) im Stil des „Neue Bauens“. Aber es werden auch Geschäfts- und Gastronomieumbauten und mehr zu entdecken sein.
Über Pethigs Leben und Wirken ist lange Zeit wenig bekannt gewesen. Dr. Thomas M. Dann hat sich über mehrere Jahre hinweg mit dem Leben und Werk des Lemgoer Architekten beschäftigt. Das Ergebnis ist eine kürzlich erschienene Publikation zu Pethigs facettenreichem Werk, das in die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und den 1950er-Jahre einzuordnen ist. Zwei Stunden dauert der Rundgang mit dem Experten.