Urgeschichte in Lippe wird erlebbar

Der neue Bereich der archäologischen Dauerausstellung ist eröffnet (v.l.n.r. Stellvertretende Museumsleiterin Dr. Elke Treude, Archäologin Mareike Grunert, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe Jörg-Düning Gast).

Detmold. Das Entstehen der heutigen Kulturlandschaft ist ein langer Prozess, der sich von der Steinzeit bis in die Gegenwart verfolgen lässt. Die Archäologie befasst sich mit den Menschen und allem, was sie hinterlassen haben. Dabei wird der Mensch nicht alleine sondern in seinen Beziehungen miteinander und der Umwelt betrachtet.
Mehr als zwei Jahre lang befassten sich Dr. Elke Treude, Bodendenkmalpflegerin und stellvertretende Museumsleiterin, und die Archäologin Mareike Grunert, Kuratorin der Ausstellung, intensiv mit dem Konzept für den neuen Ausstellungsbereich im Museum.
„Die Urgeschichte beschreibt die gesamte Zeit der Menschheitsgeschichte, aus der uns keine schriftliche Überlieferung bekannt ist. So sind sowohl paläontologische als auch archäologische Funde und Befunde die wichtigsten Zeugen der ältesten Epochen: Sowohl für naturräumliche und siedlungsgeschichtliche Vorgänge als auch kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen. Aus ihnen werden Veränderungen in der sich entwickelnden Kulturlandschaft abgelesen“, erklärt Dr. Treude.

Blick in die Vergangenheit hilft das heute besser zu verstehen

Während sich die Menschen in der älteren Steinzeit in die Umwelt eingefügt und als Jägerinnen und Sammler gelebt haben, begannen sie in der Jungsteinzeit sesshaft zu werden und in die Natur einzugreifen und sie zu formen. Sie rodeten Wälder für Siedlungen und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Diese Entwicklung steht am Anfang der modernen Zivilisation in Europa und ist zugleich Ausgangspunkt für viele Errungenschaften, aber auch Probleme unserer Gegenwart. In der Bronzezeit nimmt die Entwicklung weiter Fahrt auf: Mit der Verarbeitung von Metall begann der Ausbau eines Handels- und Wegenetzes.
Dieses Zusammenspiel aus natürlichen Voraussetzungen und von Menschen gesteuerten Prozessen haben den vielfältigen Naturraum über die Jahrtausende zu dem gemacht, was er heute widerspiegelt: einen einzigartigen und facettenreichen Kulturraum.
Der Blick in die Vergangenheit ist etwas, das uns hilft unseren Blick auf das heute besser zu verstehen.
So setzt die neue archäologische Dauerausstellung nicht nur auf viele spannende archäologische Funde, sondern auch auf das Erleben und Begreifen. Begreifen? Ganz genau, denn viele, bis ins kleinste Detail originalgetreue Nachbildungen laden in der Ausstellung zum Anfassen und Ausprobieren ein. Erleben? Mitmachstationen, wie ein Pflugsimulator, bei dem man tatsächlich selber pflügen kann, machen die Ausstellung zu einem Erlebnis für die ganze Familie.
Begeistert von dem Konzept zeigte sich bereits Jörg-Düning Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe. Die Tatsache, dass die amtliche Bodendenkmalpflege im Kreis Lippe beim Lippischen Landesmuseum und somit bei seinem Träger, dem Landesverband Lippe, angesiedelt ist, bezeichnete er als Glücksfall, der es ermöglicht Ausstellungen mit Objekten aus dem eigenen Bestand zu machen und dabei immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung zu sein. Das sieht man nun auch in der neuen Ausstellung. Diese Reise durch die Urgeschichte in Lippe bietet für alle Besucherinnen und Besucher viele spannende Erkenntnisse und macht zudem vor allem auch Freude.

Eis.Stein.Bronze – Urgeschichte in Lippe

Lippisches Landesmuseum Detmold

Ameide 4, 32756 Detmold

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 11 bis 18 Uhr

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