„Mister Dehoga“ Uwe Beimfohr ausgezeichnet –
Bad Salzuflen. Während Landrat Dr. Axel Lehmann ihn als „Mister Dehoga“ bezeichnete, würdigte Dr. Roland Thomas, er sei „in der Welt zuhause, in Schötmar verwurzelt“: Uwe Beimfohr, Ehrenpräsident des DEHOGA Lippe, hatte anlässlich seines 50-Jahr-Meisterjubiläums Wegbegleiter und öffentliche Repräsentanten zu einer kleinen Feier in das Hotel-Restaurant „Zum Löwen“ in Bad Salzuflen-Sylbach geladen und das mit einem Anliegen verbunden: Er initiierte die Verleihung eines „Goldenen Meisterbriefes“ für das Gastgewerbe und hatte dazu sogar einen „Prototyp“, ausgestellt von der Industrie- und Handelskammer in Dortmund zu seinen Ehren, mitgebracht. Eine Ehrenurkunde hatte auch IHK-Geschäftsführer Michael Wennemann dabei, die der lippischen Kammer zum „50jährigen“ Beimfohrs.
Uwe Beimfohr begründete seine Initiative: Da das Gastgewerbe wegen seiner Größe: 222.000 Unterhemen, 2,2 Millionen Beschäftigte, 53.107 Auszubildende, 459 Millionen Übernachtungen und 85,4 Mrd. Euro Jahres-Nettoumsatz, in Deutschland zu den Branchen-Riesen zählt, gehört die Hotellerie und Gastronomie zur IHK, obwohl seine Berufe reines Handwerk sind. Daher der Wunsch und die Bitte, bei ihren Berufs- und Ausbildungstagungen über die Einführung eines “Goldenen Meisterbriefes” zu diskutieren. Beim Handwerk ist so ein Dokument nach 50jähriger Meistertätigkeit selbstverständlich und bei der Überreichung rückt der jeweilige Beruf in das Licht der Öffentlichkeit.
Der zweite Grund sind die großartigen Erfolge des lippischen Gastgewerbes in Bezug auf Auszubildende und Fachkräfte, wobei neben den Betrieben, der Kammer mit ihren Jurymitgliedern, das Felix-Fechenbach-Berufskollegs, der Verband, die Agentur für Arbeit sowie die Presse großen Anteil hatte. Aufgrund des ausgeprägten chronischen Fachkräftemangels initiierte der Beauftragte der lippischen Arbeitsverwaltung für Qualifizierungskonzepte Ernst-Wilhelm an Huef nach Beratung mit den lippischen DEHOGA Präsidenten Uwe Beimfohr 1981 im Rahmen der “Aktiven Arbeitsmarktpolitik” das Seminar “Restaurantfachkurs”. Das Seminar lief über acht Jahre, qualifiziert wurden 200 Teilnehmer. Später entstand, E.-W. an Huef war mittlerweile Leiter der Agentur für Arbeit in Bad Salzuflen, das 1. Lippische Übungsrestaurant. Gestartet wurde 1989, und das Restaurant konnte bis 2013 aufrechterhalten werden, mehr als 700 Teilnehmer wurden für das Gastgewerbe qualifiziert und die Integrationsquote dieser Teilnehmer auf den Ersten Arbeitsmarkt lag bei über 95 Prozent.
Serviermeister Beimfohr, Lehrlingswart beim DEHOGA Lippe, kümmerte sich um den Berufsnachwuchs. Zahlreiche Veranstaltungen rief er mit ins Leben, wie die Messe auf den Kronenplatz in Detmold, zwei Ausstellungen im Rathaus Bad Salzuflen, auf der INTERNORGA in Hamburg, aber auch die jährliche ‘Berufe live” so wie seine persönliche Ansprache ließ die Ausbildungszahlen um über 250 Prozent in seiner Zeit von 1970 bis 2006 ansteigen. 4.00 Auszubildende wurden von 1970 bis 2009 freigesprochen, 2.800 Lehrlinge hat Beimfohr selbst mit geprüft. Die Tage der Jugend im Gastgewerbe und die Erfolge bei den Deutschen Jugendmeisterschaften taten das übrige. Bei den Landesverbänden waren die Lipper 65mal unter den ersten zehn Teilnehmern, drei Deutsche Vizemeisterinnen und zweimal Bronze sprachen und sprechen eine deutliche Sprache. Zweimal wurde man vom Bundespräsidenten in Berlin empfangen und zweimal beim Bundeskanzler in Bonn. Bei vielen Wettbewerben sah man die Lipper immer in der ersten Reihe, eine stolze Bilanz nach einer 40jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit. “Reach for the medal” hieß es immer und danach “we are the champians” für Lippe.