Ernte in Lippe zeigt große Unterschiede

Vielen Menschen wurde in der Pandemie bewusst, dass immer verfügbare Lebensmittel keine Selbstverständlichkeit sind.

Besondere Dankbarkeit in Coronazeiten

Lippe. Am vergangenen Wochenende wurde das Erntedankfest gefeiert: Gelegenheit für die heimischen Bauernfamilien Dank zu sagen und die Ernte rückblickend zu betrachten. „Vielen Menschen wurde in der Pandemie bewusst, dass immer verfügbare Lebensmittel keine Selbstverständlichkeit sind“, resümiert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn. Die Hamsterkäufe im Corona-Lockdown seien allen noch gut im Gedächnis. Trotz des Pandemiegeschehens hätte aber keiner Sorge haben müssen, nicht satt zu werden, betont Hagedorn und appelliert: „Wir alle haben trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen Anlass zu besonderem Dank in diesem Jahr.“

Erntebilanz

Ein großes Sorgenkind ist der Wald: Hitze, Trockenheit und Borkenkäferfraß haben wieder zugesetzt. Eine Mammutaufgabe bleiben die dramatischen Schäden, die Wiederbewaldung und Entwicklung vielfältiger sowie klimastabiler Mischwälder.

Die Landwirte haben eine Getreide- und Rapsernte eingefahren, die so unterschiedlich ausfalle wie selten. „In diesem Jahr haben wir wieder einmal erfahren, wie abhängig wir Bauern von der Natur und dem Wetter sind“, sagt Hagedorn. In der Hauptwachstumszeit, im Frühling und Frühsommer, sei es zu trocken gewesen. Weiter sei der Grasaufwuchs dieses Jahr nicht so ertragreich, da Gras auf Regen angewiesen sei. Hagedorn: „Die Futtersituation sieht für die Rinder -, Schafe und Pferde in vielen Regien weiter angespannt aus.“ Das Grundfutter bleibt knapp und teuer, da die Bauern keine Futterreserven mehr hätten. Hinzu komme, dass die Milchpreise zu niedrig und keineswegs kostendeckend seien.
Noch ist nicht alles unter Dach und Fach: Bei den Kartoffeln gehen die Landwirte von einer durchschnittlichen Ernte mit guten Qualitäten aus, allerdings mit viel Ausschussware.
„Die Maiserträge fallen ganz unterschiedlich aus, abhängig von der Bodengüte und dem Regen“, schildert der Vorsitzende „Bei den Zuckerrüben sieht es nach guten Erträgen und Zuckerwerten aus. Ein großes Sorgenkind sei nach wie vor der Wald. Hitze, Trockenheit und Borkenkäferfraß hätten ihn wieder zugesetzt. Eine Mammutaufgabe bleiben die dramatischen Schäden, die Wiederbewaldung und Entwicklung vielfältiger sowie klimastabiler Mischwälder. Dieses sieht der Vorsitzende als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Neben Corona macht den Landwirten jetzt auch noch die Afrikanische Schweinepest (ASP) schwer zu schaffen. Diese trifft die Bauern hart, da auch schon vor dem Auftreten von ASP in Deutschland der Schweinepreis zu niedrig gewesen sei. „Hier muss alles getan werden, um das Seuchengeschehen einzudämmen und den Schaden für die Landwirtschaft möglichst gering zu halten“, untermauert Hagedorn.

Ein besonderes Jahr

Die hiesigen Bauern durften in der Pandemie Wertschätzung erfahren, erzählt der Vorsitzende und erinnert, wie unerlässlich eine heimische, flächendeckende Landwirtwirtschaft und das hohe Gut der Lebensmittelsicherheit vor Ort seien. Diese müssten gewahrt werden, agrarpolitische Prioritäten müssten überdacht werden. Wenn der Großteil der Lebensmittel künftig nicht aus dem Ausland kommen solle, müssten die Preise für Milch, Fleisch, Getreide oder Kartoffeln zum Aufwand passen, den die hiesigen Landwirte bei der Erzeugung haben. Dieser werde allerdings durch ständig neue Gesetze, Verordnungen und Regelungen immer größer. „Einseitige Auflagen für die deutschen Landwirte helfen aber nicht weiter“, erläutert Hagedorn. Sie führten zu Wettbewerbsverzerrungen, der Lebensmittelhandel kaufe weltweit ein und die Kunden würden nach wie vor hauptsächlich auf den Preis schauen. Erforderlich seien deshalb Zukunftskonzepte mit langfristiger Planungs- und Rechtssicherheit, die den Landwirten, vor allem aber der nächsten Generation, Mut machten. Nachhaltigkeit bestehe nicht nur aus der Ökologie, sondern aus einem Gleichgewicht, das auch die sozialen und ökonomischen Aspekte berücksichtige. „Wir müssen einen Weg finden, der die Ernährung sichert, die steigenden Ansprüche der Gesellschaft berücksichtigt und unseren Bauernfamilien hilft, ihre Höfe zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Hagedorn.

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