Hilfe gegen Ex und hopp

Michael Kotzolt steht im Repair Café mit Rat und Tat zur Seite.

Lemgoer Rapair Café möchte der Wegwerfgesellschaft ein Schnippchen schlagen –

Lemgo. Elektrogeräte halten gern nur noch wenige Jahre, bis sie den Geist aufgeben oder durch neue Modelle ersetzt werden. Alle zwei Jahre ein neues Smartphone zu besitzen oder sich von kaputten Gegenständen trennen ist schon lange keine Seltenheit mehr. Diesem Trend stellen sich seit einigen Jahren die ehrenamtlichen Helfer des Repair Cafés in Lemgo entgegen. Nachhaltigkeit ist der oberste Leitsatz. Es wird gebastelt und geschraubt was das Zeug hält – der Mülleimer ist kaum eine Option. Samstags zwischen 13 und 18 Uhr ist das Team von Sandra Kammerscheid mit den acht ehrenamtlichen Helfern meist zur Stelle, um vom Audiogerät bis zur Nähmaschine zu retten was zu retten ist.
Sogar angeschlagenen Textilien kann geholfen werden, denn mit Rotraud John befindet sich auch eine gelernte Schneiderin unter den Ehrenamtlichen. In den Räumen der AWO im Kastanienhaus am Wall befindet sich die gemütliche Werkstatt mit acht Arbeitsplätzen. Es wird Kaffee und Kuchen gereicht und im Gespräch findet man sehr schnell heraus, dass hier Menschen am Werk sind, die mit Spaß und Enthusiasmus bei der Sache sind. Geht es um die Reparatur, zeigt sich zudem, dass die Ehrenamtlichen auch noch mehr sind: Profis auf ihrem Gebiet, die kaum einen Gegenstand verloren geben. Zunächst muss der Besucher aber eine Erklärung unterzeichnen, denn das Repair Café übernimmt keine Haftung, sollte eine Reparatur mal nicht möglich sein oder nicht gelingen.
Obwohl die Reparaturen kostenlos sind und nur um eine Spende gebeten wird, ist eine günstige Instandsetzung nicht immer der Beweggrund für einen Besuch im Café. Besonders bei älteren Geräten, die schon lange nicht mehr verkauft werden, fehlt in professionellen Betrieben oft das nötige Knowhow zur Reparatur. Viele der Besucher hängen einfach an Dingen, die sie teilweise schon sehr lange besitzen. „Wenn man 20 Jahre lang das gleiche Küchenradio hat, dann wirkt der Raum einfach anders, wenn es fehlt“, weiß ein Ehrenamtlicher zu berichten.
Viele einzelne Geräte oder ganze Baureihen kennen die Helfer schon in- und auswendig. Beispielsweise ist Michael Kotzolt über die Jahre zu einem Experten auf dem Gebiet der Kaffeevollautomaten und Kaffeemaschinen geworden. Selbst in kniffligen Fällen wird im Repair Café nicht einfach klein beigegeben. Hier zeigt sich besonders, wie gut das Team zusammenarbeitet und einer dem anderen mit seinen individuellen Fertigkeiten aushilft und mit Tipps zur Seite steht. Zusammen kommt man fast immer zu einer Lösung. Smartphones befinden sich im Repair Café auch in guter Obhut. Ein gebrochenes Display, dessen Austausch im Fachgeschäft das Gerät schnell in einen wirtschaftlichen Totalschaden verwandeln kann, lässt sich hier meist ersetzten. Die Kosten für das Ersatzteil müssen die Besucher natürlich selbst tragen, bei der Beschaffung kann das Repair Café aber behilflich sein. Anders als in einem Geschäft werden die defekten Gegenstände auch nicht einfach abgegeben und irgendwann wieder abgeholt. Der Besucher kann sich aktiv an der Reparatur beteiligen oder zusehen und so auch noch etwas Neues lernen. Bei schwierigen Fällen kann es natürlich auch länger dauern und das Teil bleibt erst mal dort.
Das Repair Café ist also deutlich mehr als eine günstige Möglichkeit defekte Dinge reparieren zu lassen, es ist auch kein Dienstleistungsbetrieb. Vielmehr ist es ein Ort des Austauschs, des bürgerlichen Engagements, des Lernens. Eine kleine Insel der Entschleunigung und Nachhaltigkeit in einer immer schnelleren Gesellschaft, in der vieles austauschbar und selbstverständlich geworden ist.

Hintergrund:

In Deutschland wurden letztes Jahr über 24 Millionen Smartphones verkauft. Zwar ist der Absatzmarkt für diese Geräte im Vergleich zu den Vorjahren etwas geschrumpft, im Vergleich zum Jahr 2009 haben sich die Verkäufe dennoch fast verfünffacht. Smartphones sind Trend und werden als ein Symbol des Fortschritts und der Vernetzung angesehen. Aus dem Alltag sind sie lange nicht mehr wegzudenken und 80 % der Deutschen sollen ein Smartphone nutzen. Wenn man bedenkt, dass es diese Form der mobilen Kommunikation erst seit 10 Jahren gibt, ist das gewaltig. Doch bei allen Vorzügen und Erleichterungen im Alltag, gibt es auch Schattenseiten. Die Herstellung der Geräte greift die Umwelt durch den Ausstoß von Emissionen und die Aufzehrung seltener Rohstoffe an. Zudem scheinen die Hersteller kein besonderes Interesse daran zu haben, dass ihre Produkte nachhaltig und langfristig genutzt werden. Jedes Jahr erscheinen von fast jedem Hersteller neue Modelle. Mobilfunkanbieter unterstützen den rasanten Absatz durch die Subventionierung der. Das führt dazu, dass Geräte mit oft nur kleinen technischen Einschränkungen sofort ersetzt werden und in Schubladen verstauben.

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