Lippe. Am vergangenen Samstag lud Marianne Rautenberg, die Vorsitzende des lippischen Tierschutzvereins „Unsere Hände für viele Pfoten e.V.“ zu einem außerordentlichen Mitgliedertreffen ein. Anlass waren verschiedene Tierschutz-Themen, in denen ihrer Ansicht nach es nach wie vor keinen positiven Fortschritt gibt. „Das Tierschutzgesetz ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Das Elend und die Ausbeutung der Tiere haben verheerende Ausmaße angenommen“, empört sich die Vorsitzende.
So gibt es weiterhin qualvolle Tiertransporte in Drittländer, obwohl das Leiden der Tiere durch zahlreiche Veröffentlichungen dokumentiert ist. Der jahrelange EU-Untersuchungsausschuss zum Thema Tiertransporte in Drittländer endete ohne Konsequenzen. Ebenso verhält es sich bei der industriellen Massentierhaltung, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins weiter.
Schliefenanlage in Lemgo-Voßheide existiert weiterhin
„8 Jahre Kampf für die Freiheit der Füchse in der Schliefenanlage Voßheide haben für die Tiere nichts bewegen können. Obwohl es seit Jahren einen Dokumentarfilm über das Leiden der Tiere gibt und dieser von Politikern und Gerichten gesichtet wurde, gibt es scheinbar keine Handhabe, dieses Elend zu beenden und solche Einrichtungen ein für alle mal zu schließen“, beanstandet Michaela Latzel, Sprecherin für Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Die Beantwortung einer aktuellen Anfrage der Grünen im Lippischen Kreistag ergab, dass sich am Schicksal der gefangenen Füchse nichts geändert hat. Die Vereinsmitglieder fordern daher energisch ein Umdenken von der Politik und ihren Entscheidungsträgern.
Auch die Problematik der lippischen Katzenpopulationen wurde bei der Versammlung besprochen. Allein in diesem Jahr wurden durch den Verein 26 wild lebende Katzen und Kater kastriert.
„Auf der einen Seite ist es ein großer Erfolg, die Populationen durch die Kastrationen eindämmen zu können, auf der anderen Seite ist es für uns als Verein immer schwieriger, da es kein Ende nimmt. Es besteht eine Kastrationspflicht in ganz Lippe und wer dem nicht nachkommt, macht sich strafbar. Leider wird dieses noch viel zu wenig kontrolliert“, bemängelt Daniela Klöpperpieper, 2. Vorsitzende des Vereins. Zum Abschluss des Treffens wurden noch die anstehenden Termine besprochen und die Aufgaben verteilt.