Projekt: Grüner Wasserstoff „made in“ Kalletal

Bürgermeister Mario Hecker, Elisa Goldmann, Ute Seidemann, Dr. Beatrix Wallberg, Birgit Rehberg und Friedel Heuwinkel (von links) im Rahmen der ersten Steuerungsgruppensitzung „Sektorkopplung“ im Kalletal Rathaus.

Kalletal. Mitte Januar erreichte die Gemeinde Kalletal und ihre Projektpartner, dem Kreis Herford und der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die freudige Nachricht aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Ihr Projekt mit dem etwas sperrigen Titel „Sektorale Dekarbonisierungsoption mit Wirkungspotential im URBANLAND Ostwestfalen-Lippe“ hatte den Zuschlag im Wettbewerb „Zukunft Region“ erhalten. Damit fließen in den ersten zwei Jahren rd. 156.500 Euro in die Region, weitere 1,5 Millionen Euro sollen sich in den darauffolgenden drei Jahren zur Umsetzung anschließen. Jetzt tagte die Steuerungsgruppe erstmalig im Kalletaler Rathaus – das Projekt nimmt Fahrt auf.
Im Kern geht es um die sozial-ökologische Transformation, also die politischen und gesellschaftlichen Weichen so zu stellen, dass wir wieder innerhalb unserer planetarischen Grenzen wirtschaften. Das Projekt beinhaltet daher zwei Bausteine. Zum einen geht es um den direkten Energietransfer zwischen der Gemeinde Kalletal und dem Kreis Herford und zum anderen wird als zweiter Baustein die Verknüpfung der Nachhaltigkeitsstrategie Kalletals mit dem Unternehmensnetzwerk des Kreises Herford und seiner Wasserstoffexpertise angestrebt. In Kombination damit soll die FHM ihr Fachwissen zum Nachhaltigkeitskompass in das Projekt einbringen. Weiterhin ist geplant, dass diese mit Ihrer Expertise bzgl. der Bildung von Genossenschaften Hilfestellung leistet. Das Gewerbegebiet Echternhagen bildet den zentralen Ausgangspunkt für die geplante Wasserstoffkooperation. Es soll eine Blaupause „im Kleinen“ entwickelt werden, wie der Weg zur Energieunabhängigkeit beschritten werden kann. Es soll eine über die Kreisgrenze hinaus zu gestaltende Energiekette entstehen, von der Erzeugung und Abnahme der Wasserstoff-Energie aus der Gemeinde Kalletal, einer regenerativen Wasserstofftankstelle im Gewerbegebiet Echternhagen, bis zur Lieferung an die Kreisverwaltung Herford als Energieverwerter.

Anfang März wird das Projekt vorgestellt

In den vergangenen Wochen brachte die Steuerungsgruppe, bestehend aus Bürgermeister Mario Hecker, Ute Seidemann als Leiterin des Stabs „Sektorkopplung“ im Kalletaler Rathaus, Dr. Beatrix Wallberg und Birgit Rehberg vom Kreis Herford (Kreisentwicklung & Klimaschutz) sowie Elisa Goldmann und Friedel Heuwinkel von der FHM , die Stellenausschreibung für das Projektmanagement „Wasserstoff“ auf den Weg und legt jetzt die Roadmap für das erste Halbjahr 2023 vor. So wird Anfang März das Projekt im Rahmen des DORFGespräches in Erder der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ferner sind erste Abstimmungsrunden mit Stadtwerken, Unternehmen und den Betreibern von Windkraftanlagen und Solarfeldern ebenso wie eine Onlinebefragung geplant. Im Mai hat sich der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches, kurz DVGW, in Kalletal angekündigt, um im neuen Bürger-Begegnungs-Zentrum über die kommunale Wärmeplanung zu informieren, zu der auch Wasserstoff als tragende Säule zählt.
Der erste Workshop, zu dem dann auch die interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme aufgerufen sein werden, soll möglichst noch vor den Sommerferien stattfinden. Hier wird dann die Exploration, also die Erkundung möglicher Photovoltaik- und Windkraftpotentiale im Fokus stehen. Denn letztendlich geht es darum regenerativ erzeugte Energie zur Wasserstoffproduktion zu dem Zeitpunkt zu nutzen, wo sie eigentlich aufgrund von Sonne und Wind erzeugt werden könnte, aber aktuell aufgrund ausgelasteter Netze oder fehlendem Bedarf noch nicht wird.

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