Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie steht der TBV Lemgo Lippe vor einer weiteren großen Herausforderung: Am morgigen Donnerstag (12.12.) gastieren die Lipper Handballer in der Hauptstadt, wo sie am 14. Spieltag der DAIKIN HBL auf die Füchse Berlin treffen. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist um 19:00 Uhr. Die Berliner, derzeit Tabellendritte, haben in den letzten drei Spielen fünf Punkte gesammelt und gehen als Favoriten in die Partie.
Die Füchse Berlin zeigen sich in dieser Saison ambitioniert, auch wenn sie ihre genauen Ziele nicht offenlegen. Zum ersten Mal seit 2012 qualifizierten sie sich für die Champions League, was eine große Ehre, aber auch eine doppelte Belastung bedeutet. Gleichzeitig mussten sie durch den Aufstieg des 1. VfL Potsdam auf die Möglichkeit verzichten, ihren Kader mit Spielern des Partnervereins verstärken zu können. Dennoch will der Verein, in allen Wettbewerben in denen er vertreten ist, das Bestmögliche erreichen, so Trainer Jaron Siewert. In der Königsklasse steht Berlin aktuell mit sechs Siegen und vier Niederlagen auf dem vierten Platz in der Gruppenphase. Auch in der Bundesliga legten die Füchse einen starken Start hin, gestützt auf eine eingespielte Mannschaft. Die Integration der Neuzugänge Lukas Herburger und Tobias Reichmann gelang problemlos, wie Siewert zuversichtlich anmerkte: „Beides sind super Typen.“ Dennoch musste das Team auch große Abgänge verkraften. Neben dem Abschied von Rechtsaußen-Legende Hans Lindberg entschied sich Kapitän Paul Drux im Oktober aufgrund anhaltender Meniskusprobleme, seine aktive Karriere mit 29 Jahren zu beenden. Auch Jerry Tollbring verletzte sich beim Champions League Spiel gegen Paris Saint-Germain und verpasst den Rest der Saison. Für ihn kam kurzfristig Manuel Štrlek vom kroatischen Verein RK Našice und unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende.
TBV-Trainer Florian Kehrmann erwartet eine schwere Aufgabe in Berlin: „Das wird ein ganz, ganz schweres Auswärtsspiel. Man hat zuletzt gegen Magdeburg gesehen, welche Qualität die Berliner Mannschaft hat.“ Besonders der Rückraum mit Spielern wie Gidsel, Andersson, Lichtlein und Wiede überzeugt durch spielerische Klasse und Wurfstärke. Zudem sind Kreisläufer wie Darj und Marsenic stark in die Rückraumaktionen eingebunden. Für die Lemgoer Abwehr wird es entscheidend sein, das Zentrum zu schließen, Passwege zu unterbinden und das schnelle Tempospiel der Füchse anzunehmen. „Wir müssen schnell umschalten, früh in die Abwehr kommen und Stopp-Fouls setzen“, so Kehrmann. Im Angriff gilt es, die Berliner Defensive zu lesen und Lösungen zu finden. Nach der enttäuschenden Leistung in Göppingen hatte die Mannschaft zwar wenig Zeit zur Regeneration, aber Kehrmann hofft, durch kleine Schritte eine Verbesserung im Angriffsspiel zu erreichen.
Der TBV muss weiterhin auf Connar Battermann, Lukas Hutecek und Bobby Schagen verzichten, der aufgrund anhaltender Fußprobleme fehlt. Von den letzten sechs Begegnungen mit den Füchsen konnte Lemgo zwei gewinnen – jedoch keine davon auswärts in der Max-Schmeling-Halle.
Geleitet wird die Partie von den Schiedsrichtern Julian Köppl und Denis Regner. Nach einem letzten Abschlusstraining am Mittwochmittag trat das Team die Reise in die Hauptstadt an. Die Begegnung wird ab 18:45 Uhr live auf Dyn übertragen.