Zukunftsdialog: „Leben und Arbeiten in Lippe“

(v.v.l.) Dirk Menzel, Nora Wieners, Moderator Albrecht Pförtner, Dr. Claudia Böhm-Casper, Günter Weigel, Landrat Dr. Axel Lehmann, Rainer Radler, Dr. Anja Mai, André Reinisch und Autor Stefan Dietz freuen sich mit den anderen Experten über einen gelungenen Zukunftsdialog.

Lippe. Eine branchenspezifische Ausbildungsplatzbörse, ein Bewerberpool, gezielte Infos und Angebote für Ruheständler oder ein Welcome-Center für zugewanderte Fachkräfte: Diese und weitere Ideen sind beim Zukunftsdialog „Leben und Arbeiten in Lippe“ entstanden, zu dem Landrat Dr. Axel Lehmann eingeladen hatte. Rund 80 Expertinnen und Experten aus Vereinen, Verbänden, Unternehmen und Institutionen waren mit dabei und entwickelten einen Nachmittag lang Ideen, wie man vor Ort dem Mangel an Arbeitskräften begegnen kann. Unter anderem brachten die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkerschaft, das Jobcenter, die Gewerkschaften, die Kommunen oder das Netzwerk Lippe ihre Kompetenz ein.
„Der demografische Wandel ist in den vergangenen Jahren oft beschworen worden. Inzwischen ist er da – und das mit voller Wucht. Ob im Handwerk, in der Gastronomie, in der Gesundheitsbranche, im IT- oder Elektrotechnikbereich, in der Verwaltung, dem Erziehungswesen oder dem Transportwesen: Überall fehlen Arbeitskräfte“, sagte Dr. Lehmann zu Beginn der Veranstaltung, mit der er ein klares Ziel verfolge: „Wir wollen heute nicht ein weiteres Konzeptpapier erstellen, sondern konkrete Projekte und Maßnahmen benennen.“Den notwendigen Input dazu lieferte unter anderem Stefan Dietz. Der Unternehmer und Autor plädierte in einem humorvoll-provokanten Vortrag dafür, den Fachkräftemangel nicht als Bedrohung und Problem, sondern als Glücksfall und Chance zu begreifen. „Arbeitnehmer suchen heute viel mehr nach einer sinnvollen und nachhaltigen Tätigkeit als früher. Sie lassen sich zudem nicht mehr so viel gefallen. Work-Life-Balance, Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch die Vier-Tage-Woche spielen für viele Menschen eine große Rolle“, sagte Dietz. „Das ist die Realität und diese müssen Unternehmen und die Gesellschaft annehmen: Mit einer motivierenden und wertschätzenden Firmenkultur, der Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einer nachhaltigen und klaren Ausrichtung“, sagte Dietz.

Aktivierung der „Stillen Reserve“

Mit dieser Perspektive und weiteren Daten, Zahlen sowie Fakten zur demografischen und Entwicklung Lippes, diskutierten die Teilnehmenden in fünf Arbeitsgruppen verschiedene Lösungsansätze. Ein Bereich war dabei die Aktivierung der „Stillen Reserve“: sprich, länger oder gezielter auf den Erfahrungsschatz von Rentnerinnen und Rentnern zurückzugreifen oder Menschen mit Handicap sowie Teilzeitkräfte und Quereinsteiger stärker in Unternehmen einzubinden: Beispielsweise durch gezielte Informations-, Weiterbildungs- und Arbeitsplatzangebote in den Firmen. Beim Thema „Ausbildung“ entwickelten die Expertinnen und Experten Ideen, um beispielsweise junge Menschen und Unternehmen auf der Lehrstellensuche besser zusammenzubringen – etwa durch branchenspezifische Bewerberpools oder bessere Informationen für Jugendliche und Eltern.
Die Gruppe „Weiterbildung und Qualifikation“ befasste sich mit verschiedenen Perspektiven und Ansätzen, damit die Schulung des Personals von Unternehmen und Arbeitnehmern gleichermaßen als Chance gegen den Fachkräftemangel begriffen wird – beispielsweise durch eine bessere Vernetzung und Übersicht über die verschiedenen Angebote. Die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland wird ebenfalls weiter an Bedeutung gewinnen. Deren Förderung stand im Mittelpunkt der Gruppe „Migration“, die die Gründung eines Welcome-Centers ins Spiel brachte: eine Einrichtung mit verschiedenen Institutionen unter einem Dach, die über Behördengänge, Wohnungssuche, Freizeit-, Sprach- und Beratungsangebote sowie Arbeitsmöglichkeiten informieren.
Wichtig für Arbeitnehmer sind auch gute Lebensbedingungen, die Infrastruktur und eine funktionierende Gemeinschaft. Pfunde, mit denen Lippe wuchern kann und die es noch stärker nach außen hin darstellen sollte, wie die Gruppe „Regionalmarketing“ feststellte: Beispielsweise durch eine moderne, peppige Standortkampagne. „Wir haben heute viele gute Projektansätze gehört. Dazu zählt etwa die Idee eines Welcome-Centers, die ich sehr spannend finde, aber auch andere Vorschläge“, sagte Landrat Dr. Axel Lehmann zum Abschluss. Die Ergebnisse sollen ausgewertet und weiter verfolgt werden. „Die heute hier präsentierten Maßnahmen sind keine Luftschlösser und stimmen mich positiv, dass wir uns hier in Lippe gemeinsam nicht dem Mangel an Arbeitskräften einfach so ergeben werden, sondern ihn annehmen und ihm entgegentreten“, ist sich Lehmann sicher.

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