Apotheker raten zur Wachsamkeit
Dörentrup. Mit dem Sommer naht auch die Ferienzeit. Wer auf Reisen Arzneimittel gegen akute Beschwerden benötigt, sollte diese auch im Ausland stets in offiziellen Apotheken kaufen und um fliegende Händler, die Medikamente zum Schnäppchenpreis anbieten, einen großen Bogen machen: Denn hinter den vermeintlich günstigen Präparaten verstecken sich häufig gefälschte Arzneimittel.
„Beim Medikamentenkauf im Ausland ist besondere Vorsicht geboten“, sagt Apothekerin Kathrin Bauerrichter, Sprecherin der Apothekerschaft im Altkreis Lemgo. „Besonders günstige Arzneimittel auf Märkten oder von Händlern angebotene Präparate, die zu Hause nur auf Rezept erhältlich sind, sind meist Fälschungen.“ Und diese einzunehmen kann gefährlich werden: „Gefälschte Arzneimittel enthalten entweder zu wenig oder gar keinen Wirkstoff. Oder sie enthalten gefährliche Inhaltsstoffe“, warnt die Apothekerin „und das kann im Zweifel sogar lebensgefährlich sein!“
Über Einfuhrbestimmungen informieren
Der wichtigste Rat an alle, die in den Sommerferien ins Ausland reisen möchten: „Stellen Sie sich bereits vor Urlaubsantritt in Ihrer Apotheke vor Ort eine vollständige Reiseapotheke zusammen, denn nur in der Apotheke erhalten Sie verlässlich ein sicheres Arzneimittel.“ Zudem sei es ratsam, sich im Vorfeld über die jeweiligen Einfuhrbestimmungen für Medikamente im Reiseland zu informieren.
In eine Reiseapotheke gehören individuell benötigte Arzneimittel, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Dazu kommen Präparate gegen typische akute Beschwerden, die während einer Reise auftreten können, wie etwa Sonnenbrand, Schmerzen oder auch Übelkeit und Durchfall. Pflaster und Wundspray oder -salbe gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Und wer als Familie verreist, sollte insbesondere auch an passende Arzneimittel speziell für Kinder und Babys denken.
Die richtige Zusammenstellung der Reiseapotheke ist darüber hinaus immer auch abhängig vom gewählten Reiseziel und den dort geplanten Aktivitäten: „Wer in den Alpen wandert, benötigt eine andere Reiseapotheke als eine Familie beim Badeurlaub in Rimini“, so Bauerrichter.
Grundsätzlich empfiehlt die Apothekerin, sowohl die Haus- als auch die Reiseapotheke regelmäßig – mindestens einmal im Jahr – zu überprüfen, abgelaufene Medikamente auszusortieren und neu benötigte Präparate zu ergänzen. Die Apotheken vor Ort helfen bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke.