Barntrup. Im Halbfinale des 4er-Pokals musste der Schachvereins „Lipper-Bergland“ Barntrup 1976 beim Schachverein „Königsspringer“ Lemgo antreten. Auf dem Papier waren die Lemgoer an allen vier Brettern überlegen und hatten auch den besseren Start im Halbfinale.
Am zweiten und dritten Brett sah es nach der Eröffnung zunächst besser für Timo Lütkemeier und Aaron Kunau aus. Im Mittelspiel konnte sich Lucas Gratz am dritten Brett aber aus der Defensive befreien und sogar noch einen Mehrbauern gegen Aaron Kunau gewinnen. Doch nach einer meisterhaften Turm-Läufer-Taktik musste er sich diesmal geschlagen geben. Beim zweiten Barntruper Volker Dittert am zweiten Brett lief es gegen Timo Lütkemeier besser. Er konnte die Figuren so geschickt abtauschen, dass seine drei Mehrbauern gegen den gegnerischen Springer zu stark waren. So stand es nach 3 Stunden 1:1.
Da beim 4er Pokal bei einem Unentschieden die Berliner Wertung zählt, das heißt in der Feinwertung die Ergebnisse der vorderen Bretter mehr zählen als die hinteren Bretter, war die Ausgangssituation bei diesem Zwischenstand klar. Wenn jemand am Top-Brett gewinnt, ist dieses Halbfinale entschieden.
So waren alle gebannt, wie sich die Partie an Brett eins, zwischen dem Lemgoer Leander Jakubek und Cang Lu entwickelte. Dort konnte sich Cang Lu seinen Gegner früh, jedoch mit langer Bedenkzeit unter Druck setzte. Cang hatte sich in der sehr positionell geprägten Partie seinen Gegner so zurechtgelegt, dass er trotz Zeitnotphase einen Bauern gewinnen konnte. In der Folge geriet er kurzzeitig Druck, da Leander drohte sich auf seine Rochade zu stürzen. Cang meisterte dieses aber so souverän, dass im Anschluss mit einer Kombination aus Dame und Läufer Leander Stellung auseinandernahm und mit seinem Sieg den SVB letztendlich sicher ins Finale bringen konnte.
Abgerundet wurde das Halbfinale mit einer starken Remispartie vom Barntruper Timo Pohlmann gegen Frank Kohlgraf am Brett 4, welche im Sinne der Barntruper vergleichsweise ereignislos verlief.
Im Finale muss nun der SVB zu den NRW-Oberligisten (5 Klassen höher und in der letzten Saison in der 2. Bundesliga) und Top-Favoriten, den Schachfreunde Lieme reisen.