Lemgo. Wenn am Pfingstsonntag um 12.30 Uhr der Rekordmeister THW Kiel in die Lipperlandhalle kommt, werden sicher bei so manchem Zuschauer Erinnerungen an das letztjährige Spiel vom Ostersamstag wach. Damals landete der TBV Lemgo mit seinem 34:30-Heimsieg einen großen Überraschungscoup, der letztlich entscheidend zum Klassenerhalt beitrug.
Genau wie im letzten Jahr ist nach der 29:19-Niederlage des TBV im Hinspiel aber auch in diesem Jahr die Favoritenrolle wieder klar verteilt, selbst wenn die Gäste eine für ihre Verhältnisse unterdurchschnittliche Saison spielen. Gerade deshalb stehen sie aber auch mehr unter Druck als die Gastgeber. Mit Platz 5 und 43:19 Punkten haben die Kieler mit der Meisterschaft nichts mehr zu tun, wollen aber auf jeden Fall die Chance auf einen Startplatz im europäischen Wettbewerb wahren. Noch muss in drei Spielen ein Rückstand von drei Punkten auf Magdeburg aufgeholt werden. Abgesehen von der sicherlich schmerzlichen Heimniederlage gegen den ewigen Rivalen Flensburg lief es zuletzt doch wieder sehr gut für das Team von Alfred Gislason. Die Löwen und die Füchse konnten daheim bezwungen werden, in Leipzig gelang ein deutlicher Auswärtssieg. Steffen Weinhold, Rune Dahmke und Domagoj Duvnjak waren im Nord-Derby wieder mit an Bord, Patrick Wiencek ist momentan in blendender Verfassung.
In den Augen von TBV-Trainer Florian Kehrmann ist das ewig junge Traditionsduell gegen den THW Kiel ein echtes Highlight: „Der THW hat fast jede Position doppelt mit Nationalspielern besetzt und stellt mit Landin und Wolff eines der besten Torhüterduos der Liga.“ Das sehen auch viele Zuschauer so. Bis Freitagmittag waren im Vorverkauf bereits 4.200 Karten verkauft, es gibt nur noch wenige zusammenhängende Sitzplätze im Unterrang sowie Stehplatzkarten. „Wir sind natürlich wieder auf unseren achten Mann und eine volle Halle angewiesen“, so Kehrmann. „Die Zuschauer haben uns mit ihrer unglaublichen Unterstützung in dieser Saison schon zu tollen Leistungen angetrieben.“
Personell kann Kehrmann bis auf die beiden Verletzten Johannesson und Lemke aus dem Vollen schöpfen. „Wir müssen uns taktisch auf zwei unterschiedliche Abwehrsysteme vorbereiten, die meist mit einer aggressiven und kompakten 6:0-Abwehr oder mit einer 3:2:1-Abwehr mit Duvnjak in der Spitze verteidigen, der versucht viele Bälle zu klauen“, meint er. „Daher müssen wir im Angriff gute Lösungen finden und mit Überzeugung aufs Tor gehen. In der Abwehr müssen wir uns auf viele Individualisten einstellen. Wir wollen die Kieler vor unterschiedliche Aufgaben stellen.“
Die Spielleitung haben die beiden Unparteiischen Lars Geipel und Marcus Helbig, die Aufsicht hat Frank Böllhoff. Sky überträgt die Partie mit Vorberichten live ab 12.00 Uhr auf Sky Sport 4 HD.
Die letzten Sitzplatz- sowie Stehplatzkarten sind noch in allen VVK-Stellen und im Ticket-Onlineshop verfügbar. Die TBV-Geschäftsstelle hat am Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr geöffnet, die Tageskasse öffnet am Sonntag um 11.00 Uhr. Der Brunch vor Spielbeginn ist bereits ausverkauft.