DHB Pokal: Viertelfinal-Traum platzt in Coburg

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Enttäuschung beim TBV-Team nach der Niederlage in Coburg.

Schlechte Nachrichten gab es auch schon vor dem Anwurf: Beim Gastspiel in Coburg musste TBV-Trainer Florian Kehrmann verletzungsbedingt auf seinen Spielmacher Lukas Hutecek verzichten. Der Österreicher kehrte mit einer Mittelhandfraktur an seiner linken Hand zurück von der Nationalmannschaft und wird dem TBV Lemgo Lippe mehrere Wochen fehlen. Auch Kreisläufer Jan Brosch trat die Reise nach Coburg aufgrund von Rückenbeschwerden nicht mit an, während Leos Petrovsky sich nach überstandener Krankheit zurückmeldete. Zudem ergänzten Torben Hübke und Ralfs Geislers vom Team HandbALL den Kader der Lipper.

Das DHB-Pokal Achtelfinale zwischen Coburg und dem TBV begann mit einem temporeichen Start für die Gäste. Den ersten Angriff der Partie verpassten die Coburger knapp, als Mikael Helmersson das Tor verfehlte. Dies nutzte Lemgo und Niels Versteijnen erzielte den ersten Treffer des Abends (2., 0:1). Keeper Constantin Möstl ließ ebenfalls gleich mit einer Parade aufhorchen, während Leve Carstensen nur wenig später die erste Drei-Tore-Führung für Lemgo besorgte (4., 1:4). Obwohl Lemgo gut ins Spiel fand, hielt der HSC 2000 Coburg stark dagegen und ließ die Gäste nicht davonziehen. In der 15. Minute nutzten die Coburger eine Lücke in der Abwehr und verkürzten zum 6:7, wodurch sich ein engeres Duell abzuzeichnen begann. Die Gastgeber spielten mutig und kämpften sich allmählich heran, sodass Jesper Schmidt per Strafwurf in der 18. Minute den 9:9-Ausgleich erzielen konnte. In der Folge schwächten sich die Hausherren selbst: Bartlomiej Bis sah für einen Schlag ins Gesicht von TBV-Kapitän Tim Suton die rote Karte (21.). Doch für die 2.109 Zuschauer in der Arena war die Aktion ein Hallo-Wach-Ruf und auch die HSC-Mannschaft zeigte sich unbeeindruckt und ging beim 11:10 (22.) durch Merlin Fuß erstmals in Führung. Kehrmann reagierte mit einer Auszeit, aber der Zweitligist blieb weiter hartnäckig und setzte die Lipper unter Druck, als er mit 13:11 sogar erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielte (25.). Das Ende der ersten Halbzeit war von intensiven Zweikämpfen und wenig Wurfglück im Lemgoer Angriff geprägt. Das TBV-Team nahm den Kampf jedoch voll an und ging schließlich mit einem 14:14-Unentschieden in die Kabine.

Lemgo startete den zweiten Durchgang in Unterzahl, ließ sich davon jedoch nicht beirren: Hendrik Wagner nutzte die erste Chance und brachte die Lipper erneut in Führung (31., 14:15). Im Tor ersetzte derweil Urh Kastelic den Österreicher Möstl. Ein vergebener Siebenmeter auf Lemgoer Seite verschaffte Coburg die Gelegenheit, zurückzuschlagen – die Hausherren gingen erneut in Führung und erhöhten sogar auf 17:15 (35.). In einer intensiv geführten Partie nutzte Lemgo seinerseits eine Überzahlphase, in der Bobby Schagen mit zwei Treffern die Gäste erneut in Führung brachte (38., 17:18). Beide Teams kämpften um jeden Ball, aber keiner konnte sich entscheidend absetzen.

Vor allem der griechische Nationaltorhüter Boukovinas von Coburg trug entscheidend dazu bei, dass die Führung immer wieder wechselte: Zahlreiche Würfe der Gäste entschärfte er souverän und sollte am Ende auf unglaubliche 17 Paraden kommen. In den Schlussminuten spitzte sich das Duell noch einmal zu. Coburg gelang es, kurzzeitig eine Drei-Tore-Führung herauszuspielen (59., 28:25), doch Lemgo konterte und kam durch einen kurzen Lauf wieder in Reichweite (60., 28:27). Dennoch reichte die Zeit nicht mehr aus: Am Ende musste sich der TBV Lemgo Lippe nach einem harten umkämpften Spiel knapp mit 29:28 geschlagen geben. Der Zweitligist HSC Coburg feierte damit einen Überraschungserfolg und zog ins Viertelfinale des DHB Pokals ein. Beste Werfer auf Seiten Lemgos waren mit jeweils sechs Toren Tim Suton und Niels Versteijnen.

Zeit zum Aufarbeiten und Abhaken bleibt nur wenig. Bereits am Samstag wartet das nächste Spiel auf den TBV. In der heimischen Phoenix Contact-Arena empfängt man um 19 Uhr den ThSV Eisenach zum 10. Spieltag der DAIKIN HBL. Beim Duell mit den Eisenachern kann die Lemgoer Mannschaft dann wieder auf eine ausverkaufte Kulisse im Rücken zählen. 

Die Stimme zum Spiel von Constantin Möstl: „Natürlich haben wir uns das heute anders vorgestellt. Wir verlieren hier gegen eine gute Zweitliga-Mannschaft. Trotzdem hätten wir hier nicht so auftreten dürfen. Heute hat das Team mit dem besseren Torhüter gewonnen. Wir haben zu viel verworfen und hinten bekommen wir kaum Bälle – vor allem in der zweiten Hälfte. Und so kann man auch gegen Coburg nicht gewinnen. Wir haben das Spiel immer wieder zu schnell aus den Händen gegeben, obwohl wir mit zwei oder drei Toren geführt haben und dann kommt natürlich auch die Halle. Ich hoffe, dass wir das jetzt abhaken können. Das ist natürlich ein großer Dämpfer, aber das ist nun einmal unser Job. Wir müssen mit Niederlagen umgehen können und gegen Eisenach dann wieder voll da sein!“

HSC Coburg: Boukovinas (17 Paraden), Eggert; Menges, Dettentahler, Bis (1), Kasai, Fuß (7), Billek, Krone, Helmersson (7), Knauer (1), Valkovskis, Schäffer (3), Jaeger (2), Schmidt (3)

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