Barntrup. Die diesjährige Pokalmeisterschaft des Schachvereins „Lipper-Bergland“ Barntrup 1976 startete bereits im Frühjahr mit 8 Teilnehmern. Gespielt wurde erstmals in einem Doppel K.O.- System. Dieses Format wird häufig bei Turnieren im Tischtennis, Badminton usw. angewendet. Dabei führt eine einmalige Niederlage nicht zum Ausscheiden aus dem Turnier, sondern erst die zweite Niederlage.
Das Los sorgte ab der ersten Runde für spannende Partien gleichstarker Kontrahenten, wobei einige Spieler schon von der Eröffnung ab von Fehlern Ihrer Gegner profitieren konnten. So konnte sich auch Volker Dittert nach seiner Auftaktniederlage gegen Cang Lu innerhalb der Verlierergruppe wieder zurück- kämpfen. Dabei durfte er sich zu keinem Zeitpunkt eine weitere Niederlage leisten, und nach einer starken Siegesserie stand er wieder verdient im Finale. Währenddessen konnte Karsten Trachte sich ohne eine einzige Niederlage bis ins Finale durchschlagen. Kurios war hierbei, dass er in seinen Partien gegen Frank Beerbaum, Lennart Schünemann und Trung Cang Lu die Zeitnotphase in allen Matches konsequenter ausnutzen und dabei die Partien in unklarer, nachteiliger und teilweise auch verlorener Stellung doch noch drehen konnte.
Somit ergab sich die Finalpaarung zwischen dem Jugendwart Volker Dittert und dem 1. Vorsitzenden Karsten Trachte. In der ersten Partie wählte Volker Dittert sein oftmals gespieltes Morra Gambit. In der Vergangenheit sah Karsten Trachte bei der aggressiven Variante des Sizilianers oft alt aus. Jedoch konnte er dieses Mal seine Klasse zeigen und verteidigte seinen Mehrbauern erfolgreich bis ins Endspiel. Dort unterliefen ihm jedoch einige Ungenauigkeiten, so dass Volker Dittert durch aktives Figurenspiel wieder ins Spiel kam. Man einigte sich schließlich auf Remis. Karsten Trachte erhielt dadurch seine zweite Chance, die Pokalmeisterschaft in zwei Schnellschachpartien, einmal mit den schwarzen und einmal mit den weißen Figuren, für sich zu entscheiden. Er scheiterte jedoch in beiden Partien, und die Würfel wurden neu geworfen, da er nun auch seine erste Niederlage auf dem Konto hatte. Im ultimativen Showdown wurde Volker Dittert seiner Favoritenrolle gerecht. Er konnte Karsten Trachte systematisch ausspielen und wurde somit zum vierten Male hintereinander Pokalsieger des SVB.