Gerechter Ausgang

Tolga Baytemur zieht ab. Lemgo Mehmet Turkhan hat das Nachsehen.

Lemgo (ruko). Eigentlich wollte der TBV Lemgo nach dem überraschenden 5:2-Auswärtserfolg beim Spitzenteam des VfR Wellensiek eine kleine Serie starten, doch damit war der TSV Oerlinghausen, der selbst hochmotiviert nach dem 3:2-Erfolg gegen Steinhagen ins dieses Spiel ging, gar nicht einverstanden. Am Ende trennten sich die lippischen Rivalen mit einem wohl nicht ungerechten 2:2-Remis.

Lemgo begann gut. Der TSV fand die ersten 25 Minuten keinen richtigen Zugriff in diesem Spiel, der Spielfluss stockte, richtige Chancen konnten sich die Jungs von Miron Tadic folglicherweise auch nicht herausarbeiten. In der 15. Minute startete Lemgos Olli Hett zu einem sehenswerten Solo, umkurvte am Ende auch TSV-Keeper Christopher Niehaus, doch sein Schuss wurde noch so eben von einem TSV-Akteur von der Linie gekratzt. In der 29. Minute konnte der Gast überraschend mit 1:0 in Front gehen. Allerdings ein mehr als fraglicher Treffer. Lemgos Co-Trainer Dennis Dinkelborg, der kurz zuvor für den an der Wade verletzten Ali Celik, ins Spiel gekommen war, köpfte den Ball an Jan-Justin Johannhörsters Hand. Von da aus fand die Kugel den Weg ins Lemgoer Tor. Es folgten wütende Proteste der Hansestädter, doch der Schiri gab den Treffer, der wohl mit der „Hand Gottes“ zustande gekommen war. In der 37. Minute sahen sich dann die Bergstädter vom Unparteiischen benachteiligt, der ein Foul an Saliou Abou im TSV-Strafraum ausmachte und auf den Punkt zeigte. Thomas Specht ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schob zum 1:1-Pausenstand ein.

Auch nach dem Wechsel zunächst der TBV besser drauf und Abou nutze eine Unachtsamkeit im Oerlinghausener Deckungsverband und traf zum 2:1 (60.). Oerlinghausen gab sich aber nicht geschlagen, übernahm nun immer mehr die Initiative in diesem Derby und kam in der 75. Minute durch Daniel Nadig zum 2:2. Beide Mannschaften wollten nun den Sieg und spielten mit offenen Visier. Der TSV hatte noch zwei gute Möglichkeiten durch Nadig und Bekteshi zu verzeichnen, die allein auf´s Lemgoer Tor zuliefen, diesen Vorteil aber nicht nutzen konnten. Glück hatte der TSV in der Schlussminute, als ein Kopfball noch gerade eben von der Torlinie geschlagen werden konnte. „Unterm Strich dürfte dieses Ergebnis in Ordnung gehen. Gerade mit der Leistung meiner Spieler in Hälfte zwei bin ich zufrieden“, so TSV-Coach Miron Tadic. „Für die Zuschauer dürfte dies kein schlechtes Spiel gewesen sein. Ich kann aber nicht zufrieden sein, denn wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen“, so ein etwas enttäuschter Lemgoer Coach Ilker Siviloglu.

 

Der nächste Spieltag:

Erneutes Lipper-Derby

 

Ein erneutes Lipperderby wartet auf die Lemgoer am kommenden Sonntag, die um 15 Uhr beim lippischen Gegenspieler und derzeitigen Tabellenvorletzten SV Eintracht Jerxen-Orbke zu Gast sind. Der SV bezog am vergangenen Spieltag eine 0:4-Packung bei der Spvg. Steinhagen und dürfte mehr denn je mit dem Rücken zur Wand stehen. „Vom Papier dürften wir den Favoriten in dieser Partie stellen, doch das sehe ich nicht so. Ich bin mir gewiss, dass der jeweilige Siegeswille diese Partie entscheiden wird. Die Mannschaft, die besser eingestellt ist, aggressiver zu Werke gehen wird, wird dieses Match gewinnen“, weiß Ilker Siviloglu um die Brisanz in diesem Spiel. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Ali Celik, der sich an der Wade verletzt hat. Kötter weilt im Urlaub.

Der insider-Tipp: TBV-Trainer Ilker Siviloglu bringt es auf den Punkt: Tabellenstand hin oder her, dass an diesem Tag bissigere Team wird sich die Punkte holen. Das muss der TBV beherzigen. Nur dann ist ein Sieg beim lippischen Kontrahenten drin.

 

Der nächste Spieltag:

Tadic optimistisch

 

Optimistisch nach den Punktgewinnen gegen Steinhagen und Lemgo schaut TSV-Trainer Miron Tadic auf die kommenden Heimaufgabe gegen den SV Avenwedde. Vom derzeitigen elften Tabellenrang der Avenwedder will sich Tadic aber keinesfalls blenden lassen: „Der SV, der nicht nur für mich zu Beginn der Serie zu den engsten Titelanwärtern gezählt wurde, ist sicherlich viel besser als es sein derzeitigen Tabellenrang erscheinen lässt. Dennoch, ich denke, wir haben einen guten Lauf und wenn wir an die Leistung aus den vergangenen beiden Spielen anknüpfen, weiterhin mit einer guten Einstellung in die Spiele gehen, können wir auch gegen Avenwedde punkten“. Nils Engmann wird Tadic nach seiner Zahn-OP am Sonntag wohl wieder zur Verfügung stehen. Dingersen kann unter der Woche nicht trainieren, wird so wahrscheinlich nicht in der Startelf stehen.

Der insider-Tipp: Avenwedde stellt sicherlich kein schlechtes Team, doch es läuft zurzeit einfach noch nicht rund beim SV, der zudem stark verunsichert wirkt. Geht der TSV genau so hungrig in die Partie wie in den Spielen gegen Steinhagen und Lemgo, werden drei Punkte am Kalkofen eingefahren.

 

 

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