Lemgo, 19. Mai 2021. Mit fünf Pluspunkten aus den ersten vier Partien im Mai macht sich der Tross des TBV Lemgo Lippe bereits am morgigen Donnerstag (Anwurf 19 Uhr, live auf Sky Sport 4 HD) auf in die Metropolregion Rhein-Ruhr. Ziel ist die Sporthalle „Am Hallo“, wo sich die Lipper auf einen unbequemen TuSEM Essen einstellen müssen, „der es gerade zuhause immer wieder schafft, auch Topmannschaften wie zuletzt den THW Kiel lange vor große Probleme zu stellen“, weiß TBV-Trainer Florian Kehrmann um die Schwere der Aufgabe beim derzeit Vorletzten. Heißt auch, sich keinesfalls vom Tabellenstand blenden zu lassen.
Aus diesem Grund will Lemgos Coach gegenüber dem etwas unverhofften, aber am Ende verdienten Punktgewinn gegen Göppingen diesmal zwei Dinge gleich von Beginn an bei seiner Mannschaft sehen: mehr Emotionen und mehr Bereitschaft zum Eins gegen Eins. Was dem TBV am Dienstag zum spektakulären Comeback verhalf, soll auch diesmal ein wesentlicher Faktor sein: „Wir werden versuchen müssen, Essen über unsere Abwehr zu Fehlern zu zwingen und dann in den Gegenstoß zu kommen.“ Mit Blick aufs Personal hegt Kehrmann Hoffnung, dass sich die ein oder andere Blessur aus dem gestrigen Spiel als nicht so gravierend darstellt. Wenngleich die Aufholjagd gegen Göppingen Körner gekostet hat, wird den Lemgoern die Pflichtspielflut im „Englischen Mai“ nicht den Spaß am Spiel rauben: „Wir werden die nächsten Wochen weiter mit viel Freudedurchziehen, das Spielen macht nach wie vor mehr Spaß als das Training.“
Wesentlich mehr Zeit für Letzteres blieb dem ausgeruhteren Gastgeber, der sich vor einer Woche zuletzt ebenfalls mit FRISCH AUF! Göppingen maß. Das 27:35 war die siebte Niederlage in Folge, vor allem auswärts ist Sand im Essener Getriebe: Der einzige Sieg in 15 Versuchen gelang der Mannschaft von Jamal Naji am 19. Spieltag bei den Eulen Ludwigshafen. In der Sporthalle „Am Hallo“, wo die Lipper übrigens zuletzt vor knapp neun Jahren gastierten, sammelten die Essener bisher neun weitere Punkte. Wie hoch die Trauben dort teilweise hängen, haben auch die Nordmänner aus Kiel (27:31) und Flensburg (28:29) am eigenen Leib erfahren müssen. Auch Leipzig (24:26) musste bis zum Ende zittern. Bisher stehen für die jüngste Truppe der Liga (23,2 Jahre im Schnitt) vier Heimsiege zu Buche. Und Obacht: Dem ostwestfälischen Nachbarn aus Minden dürfte es bei dem Gedanken an die deftige 20:29-Klatsche Anfang April noch heute kalt den Rücken runterlaufen.
Der Aufsteiger besticht vor allem durch Tempo und Spielwitz, der bisher jedoch zu selten mit Punkten belohnt wurde. Gerade in den entscheidenden Spielen gegen direkte Konkurrenten wie Nordhorn und Balingen ließ man Federn. Auch deshalb ist der Rückstand aufs rettende Ufer inzwischen auf neun Punkte angewachsen. Bei noch acht ausstehenden Spielen rinnt die Zeit dahin, der direkte Wiederabstieg rückt bedrohlich näher. Trotz der prekären Situation ist man an der Ruhr noch längst nicht müde, das Unmögliche möglich zu machen.
Dabei helfen sollen weiter die Tore von Linksaußen Noah Beyer (146/64 Tore) und Lucas Firnhaber (114) sowie das stets gefährliche Zusammenspiel zwischen Mittelmann Justin Müller und Kreisläufer Tim Zechel.
Schiedsrichter der Nachholpartie des 24. Spieltags sind Christian und Fabian vom Dorff. Sky zeigt die Begegnung als Einzelspiel live auf Sky Sport 4 HD, die Vorschau auf die drei Donnerstagsspiele beginnt um 18.30 Uhr.
