„Müssen spüren, dass jeder die Punkte in Lemgo behalten möchte!“
Lemgo. Zeit zur Aufarbeitung der Niederlage im Pokal blieb dem TBV Lemgo Lippe kaum. Bereits am morgigen Samstag (16.11.) empfangen die Lipper den ThSV Eisenach am 10. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga. Zum zweiten Mal in Folge kann das Team von TBV-Trainer Florian Kehrmann dabei auf eine ausverkaufte Kulisse zählen, wenn das Spiel um 19 Uhr angeworfen wird. Dyn überträgt die Begegnung ab 18:45 Uhr live.
Kaum ein Experte hatte Aufsteiger ThSV Eisenach in der vergangenen Spielzeit den Klassenerhalt zugetraut. Am Ende behaupteten sich die Thüringer jedoch souverän mit 24:44 Punkten auf Rang 14 und wirbelten die Liga mit ihrem unorthodoxen Spielstil durcheinander. Großes Faustpfand war dabei die große Heimstärke in der Werner-Aßmann-Halle, in der das Team von Trainer Misha Kaufmann sieben Spiele gewinnen und mit zwei Unentschieden insgesamt 16 der 24 Punkte vor heimischer Kulisse einfahren konnte. Auch in diesem Jahr ist der selbsternannte „Kultklub“ wieder auf einem guten Weg, den Klassenerhalt zu erreichen. Nach Siegen gegen Erlangen, Wetzlar, Göppingen und die Rhein-Neckar Löwen hat der ThSV in der Tabelle bereits ein gesundes Polster vor den Abstiegsrängen und steht derzeit mit 8:10-Punkten auf Rang 10. Im Pokal konnte der ThSV Eisenach zudem mit dem 30:24-Achtelfinal-Erfolg gegen Leipzig weiteres Selbstvertrauen tanken.
Dabei mussten die Eisenacher im Sommer den Verlust ihres Top-Torjägers Manuel Zehnder verkraften, welcher in der Saison 2023/24 vom Ligakonkurrenten HC Erlangen ausgeliehen war und nun beim SC Magdeburg auf Torejagd geht. Mit Yoav Lumbroso und Willy Weyhrauch stehen zudem zwei weitere Schlüsselspieler der abgelaufenen Spielzeit nicht mehr im Kader. Doch u.a. mit Rückkehrer und Ex-Lemgoer Fynn Hangstein sowie Spielmacher Filip Vistorop konnte die Lücke erfolgreich geschlossen werden. Zudem gelang die Verpflichtung von Torhüter Silvio Heinevetter. Bislang macht jedoch vor allem Schlussmann Matija Spikic mit starken Leistungen auf sich aufmerksam und kann bereits 78 Paraden bei einer Quote von 35 Prozent vorweisen.
Eine knifflige Aufgabe erwartet deshalb Kehrmann: „Nach dem enttäuschenden Pokalaus, müssen wir nun schnell wieder in die Spur finden. Unser Gegner kommt nach dem Derbysieg gegen Leipzig mit einer breiten Brust zu uns. Eisenach spielt einen sehr unorthodoxen Handball, oft mit vier Rückraumspielern und oft mit sehr unterschiedlich agierenden Abwehrformationen. Dementsprechend wird viel Kopfarbeit auf meine Mannschaft zukommen. Schlüssel wird es dennoch sein, die Leidenschaft der letzten Wochen wieder auf die Platte zu bekommen und dem ThSV von Anfang an deutlich zu machen, dass es in unserem Wohnzimmer, der Phoenix Contact-Arena, sehr schwer wird, die Zweikämpfe und das Spiel zu gewinnen. Ein großes Ziel besteht darin, Eisenach aus einer guten Abwehr heraus zu Fehlern zu zwingen und diese konsequent zu bestrafen.“
Die beiden Duelle in der Vorsaison konnte der TBV für sich entscheiden. Vor heimischem Publikum siegte man in einem Herzschlagfinale mit 26:24, auswärts dominierte man den Gegner beim 30:25-Erfolg. Beim Heimspiel gegen Eisenach muss Kehrmann jedoch weiterhin auf seinen Spielmacher Lukas Hutecek (Mittelhandbruch) verzichten. Ob Kreisläufer Jan Brosch (Rückenbeschwerden) rechtzeitig zum Duell mit dem ThSV wieder fit wird, bleibt fraglich. Umso mehr fordert Kehrmann, dass Halle und Mannschaft im Spiel gegen Eisenach ab der ersten Sekunde eine Einheit bilden: „Eisenach muss von Beginn an spüren, dass jeder in der Halle die Punkte unbedingt in Lemgo behalten möchte. Dieses Gefühl und diese Unterstützung brauchen die Mannschaft in der jetzigen Situation unbedingt. Ich weiß aus der Vergangenheit, dass unsere Fans dafür ein feines Gespür haben und wir am Samstag gemeinsam alles für die zwei Punkte geben werden.“
Geleitet wird die Begegnung am Samstagabend vom Schiedsrichtergespann Christian und Fabian vom Dorff. Die Abendkasse öffnet für Abholerkarten mit Hallenöffnung um 17:30 Uhr.