Detmold (ruko). Gleich mit 0:4-Toren verlor der TBV Lemgos das prestigeträchtige Lipperderby beim TSV Post Detmold, der damit seine gute Form nach der Winterpause und dem vorherigen 3:1-Auswärtssieg beim VfR Wellensiek bestätigt haben dürfte.
Zufrieden war Lemgos Sportlicher Leiter Ulas Tokdemir, der diesmal allein an der Linie stand, Chefcoach Ediz Robin Türkmen war beruflich verhindert, mit dem Ausgang der Partie natürlich nicht: „Knackpunkt in diesem Spiel war der kurz vor der Pause gegeben Foulelfmeter für Detmold, der nimmer einer war, und zum 2:0 für den TSV geführt hat. Nun gut, das muss man sportlich sehen. Da wir uns sowie an diesem Tag ungewöhnlich viele Fehler geleistet haben, war für uns dann in Hälfte zwei sichtlich die Luft raus“. Der TBV spielte gar nicht mal schlecht auf in Hälfte eins und hatte auch gute Möglichkeiten durch Abou, Günther, Celik oder Özmen zu verzeichnen, doch letztendlich die Fehlerquote zu hoch im Lemgoer Spiel. Es fehlte sichtlich die von hinten ordnende Hand von Ilker Sevliloglu, der wegen einer Grippe flach lag. Grippegeschwächt auch Kompesa, Hett und Celik, die unter der Woche mit einer Erkältung zu kämpfen hatten, so natürlich nicht ihre volle Leistung am Sonntag abrufen konnten. Detmold agierte aus einer kontrollierten Defensive heraus und kam in der 18. Minute durch ein Kopfballtor von Julian Will zum 1:0. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zeigte der nicht gerade souveräne agierende Schiri, der sowohl von Lemgoer wie auch von Detmolder Seite Kritik einstecken musste, auf den Punkt. Nach seiner Ansicht war Detmolds Julian Brune im Lemgoer Strafraum von den Beine geholt worden. Eine sehr strittige Entscheidung, denn ein richtige Foulspiel war eigentlich nicht zu sehen. Die Lemgoer Spieler schäumten vor Wut. Felix Buba war´s egal, er setzte den Strafstoß zum 2:0-Pausenstand für die Residenzler.
Im zweiten Spielabschnitt schien es so, als würden sich die Lemgoer früh in ihr Schicksal ergeben, den von TBV-Seite kam nicht mehr viel in Hälfte zwei. Erneut Buba (52.) und Michael Wichmann (79.) trafen zum 4:0-Endstand. „Wie schon erwähnt, der unberechtigter Elfer dürfte uns das Genick gebrochen haben. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir zu viele Ausfälle im Spiel hatte. Zu viele unsere Spieler konnten nicht ihre Normalform abrufen“, so Tokdemir.
Der nächste Spieltag:
Neuer Ausrüstervertrag
Nun hofft das Lemgoer Trainergespann Türkmen/Tokdemir, dass bis zum kommenden Sonntag, wenn auf dem Jahnplatz das Heimspiel gegen den Tabellenvierzehnten SW Sende ansteht, alle grippegeschädigten Akteure wieder fit sind. „Wenn dem hoffentlich so ist, werden wir sicherlich ganz anders aufspielen als noch im Spiel gegen Detmold“, ist sich Tokdemir sicher. In zwei bis drei Wochen könnte, wenn alles gut läuft, der TBV wieder über einen 20 Mann starken Kader verfügen. Die Langzeitverletzten Rhilane und Specht stehen zumindest wieder im Aufbautraining. Auch Derwisch hat mit dem Lauftraining begonnen. Gegen Sende, sollte das Spiel denn stattfinden, sollen drei Punkte her, so die klare Zielsetzung der Lemgoer. Für die kommenden Saison konnten die Hansestädter einen Ausrüstervertrag abschließen. Wer der Ausrüster sein wird, soll demnächst bekannt gegeben werden.
Der insider-Tipp: Von der Papierform her müsste der TBV das Spiel gegen Sende eigentlich für sich entscheiden müssen, doch Sende steht mit dem Rücken zur Wand, braucht jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Nur drei Punkte trennt die Sender von einem Nichtabstiegsplatz und das Sende alles in die Waagschale werfen wird, dürfte die knappe 0:1-Niederlage von SW gegen Wellensiek am vergangenen Spieltag unterstreichen.