Lemgo. Am 22. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga traf der TBV Lemgo Lippe vor heimischem Publikum auf den SC DHfK Leipzig. Insbesondere in der ersten Hälfte bekamen die 4312 Zuschauer eine spannende Partie zu sehen. Im zweiten Durchgang konnten sich die Lemgoer immer besser absetzen und nutzten ihre Chancen. Am Ende gewinnt der TBV Lemgo Lippe mit 24:20. Beste Lemgoer Spieler waren Torhüter Peter Johannesson mit insgesamt 14 Paraden und Tim Suton mit sieben Feldtoren.

Im Vorfeld des Spiels meldete sich Linksaußen Patrick Zieker krank bei TBV-Trainer Florian Kehrmann ab und auch Abwehrchef Fabian van Olphen konnte aufgrund von Rückenschmerzen in der Woche kaum trainieren, dafür machte sich Christoph Theuerkauf wieder mit warm. Unterstützung bekam die Mannschaft zusätzlich von Alexander Engelhardt vom Team HandbALL und Jannes Louis von der A-Jugend.

Die Gastgeber starteten mit Hübscher und Hornke auf den Außenbahnen, Suton, Carlsbogård und Bartók im Rückraum, Engelhardt am Kreis und Johannesson im Tor. Leipzig konnte den ersten Angriff direkt zum 0:1 verwandeln, jedoch legte der TBV durch Bartók nach, der zum 1:1 ausglich. Die Lemgoer Abwehr und auch Torhüter Peter Johannesson kamen gut ins Spiel und konnten direkt wichtige Bälle blocken. Jedoch wurden in der Anfangsphase einige leichte Fehler zu viel gemacht. In der zehnten Minute hatte Tim Hornke die Chance seine Mannschaft per Siebenmeter in Führung zu werfen, scheiterte aber an Leipzigs Torhüter Milos Putera. Somit stand es immer noch 2:2-Unentschieden. In der 13. Minute, beim Zwischenstand von 3:3, stand TBV-Torhüter Johannesson gegen Weber im direkten Siebenmeterduell und konnte den Ball des Leipzigers parieren. Anschließend agierte Leipzig im Angriff in Überzahl und nahm den Torhüter raus. Trotzdem konnte die Lemgoer Abwehr die Leipziger unter Druck setzen und einen Fehlpass, der im Aus landete, provozieren. Carlsbogård schaltete blitzschnell um und brachte den TBV erstmals im Spiel mit 4:3 in Führung.

Nach 24 Minuten war es wieder Jonathan Carlsbogård, der den TBV mit 6:5 in Führung brachte. Zwei Minuten später zog Kehrmann beim 7:6 seine erste Auszeit und Dani Baijens kam für Jonathan Carlsbogård auf Halblinks. Der TBV verpasste es jedoch auf zwei Tore zu erhöhen. Im zweiten Siebenmeterduell Hornke gegen Putera konnte Hornke den Ball dieses Mal zum 8:7 verwandeln. Nachdem die Leipziger ausgleichen konnten, erzielte Hornke per Kempa-Tor die nächste Führung für den TBV, verletzte sich jedoch leicht beim Wurf, bekam eine kurze Behandlung auf dem Feld und musste anschließend für die nächsten drei Angriffe pausieren. Im Gegenzug nahm Leipzigs Cheftrainer André Haber die Auszeit. Dank einer guten Abwehrstellung und zwei Paraden von Johannesson im Tor, wurde der Ausgleich verhindert und der TBV ging mit einem knappen 9:8-Vorsprung in die Halbzeit.

Die Lemgoer kamen gut in die zweite Hälfte und konnten direkt durch den Treffer von Tim Suton zum 10:8 erhöhen. Nachdem die Leipziger zum 11:11 ausgleichen konnten, zeigte Johannesson im Lemgoer Tor die nächsten starken Paraden. Seine Mannschaft nutzte die Chancen im Angriff und Suton erzielte in der 37. Minute mit dem Treffer zum 13:11 die erneute Zwei-Tore-Führung für den TBV. In der 41. Spielminute blockte der Lemgoer Innenblock den Wurf der Gäste aufs Tor und schickte Hornke in den Gegenstoß, der zum 15:12 erhöhte. Anschließend zog Gästetrainer Haber seine nächste Auszeit.

Nach der Parade von Peter Johannesson zog auch Florian Kehrmann seine zweite Auszeit und stellte im Angriff um: Baijens kam für Carlsbogård auf der linken Seite und Ebner für Bartók auf Halbrechts. Suton wurde über die Mitte geholt und traf aber nur die Latte. Engelhardt blieb am Kreis hellwach, sicherte sich den Abpraller und erzielte den 17:14-Führungstreffer. Die Gäste agierten im Angriff erneut mit dem siebten Feldspieler. Zwar konnten sie das Überzahlspiel nutzen und erzielten ihr 14. Tor, jedoch schalteten die Lemgoer schnell um und Tim Suton traf mit seinem Wurf auf das leere Tor zum 20:15. Haber war über den langsamen Wechsel mit dem Torhüter nicht so sehr begeistert und nahm bereits in der 49. Minute seine letzte Auszeit.

Fünf Minuten später wurde es kurz hektisch. Die Lemgoer Abwehr erobert den Ball, Guardiola läuft den Gegenstoß, zieht auf Halb durch und wird von Maximilian Janke gefoult, der dafür eine Zweiminutenstrafe bekam. Guardiola ließ seinen Emotionen freien Lauf und kassierte dafür zunächst die Rote Karte mit anschließender Blauer Karte, was, eine noch nicht bekannte Spielsperre, nach sich ziehen wird. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende erzielte Tim Hornke über Außen das 24:18 und das Lemgoer Publikum erhob sich von den Sitzen. Nachdem die Leipziger noch auf 24:20 verkürzen konnte, durfte A-Jugendspieler Jannes Louis in der letzten Spielminute sein Bundesligadebüt feiern. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften mit 24:20.

Trainer Florian Kehrmann war nach der Partie mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir wussten, dass Leipzig uns mit einer aggressiven 6:0-Abwehr unter Druck setzen wird und sie haben das in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Hinzu kam, dass wir in der ersten Hälfte wieder zu viele Fehler gemacht und zu viele einfache Bälle liegen lassen haben. Trotzdem hat es meine Mannschaft geschafft über eine gute Abwehrleistung und einen guten Peter Johannesson im Tor, das Spiel relativ ausgeglichen zu gestalten. Anschließend sind wir gut in die zweite Hälfte gekommen und haben das Spiel immer mehr bestimmt und die Ballgewinne genutzt, um uns auf drei bis vier Tore abzusetzen. Nachdem Leipzig noch einmal kurz rangekommen ist, haben Tim Suton und Jonathan Carlsbogård ihre individuelle Qualität gezeigt und die entscheidenden Tore gemacht. Zusätzlich hatten wir ein tolles Publikum hinter uns, die mit vielen Emotionen ihren Teil zu dem Sieg beigetragen haben.“

TBV Lemgo Lippe: Wyszomirski, Johannesson; Hornke (8/3), Suton (7), Carlsbogård (5/1), Engelhardt (2), Bartók (1), Guardiola (1), Baijens, Ebner, van Olphen, Theuerkauf, Hübscher, Louis