Monheim. Am 25. November mussten die Kunstturner des TuS Leopoldshöhe nach Platz 8 am Ende der Saison im bayrischen Monheim nachsitzen und um den Klassenerhalt turnen. Sie erreichten 255,40 Punkte. Das reichte für Platz zwei und den direkten Verbleib in Liga drei. Der TV Wetzgau II gewann das Aufstiegsfinale mit 256,95 Punkte, die KTT Heilbronn belegte mit 251,10 Punkten Platz drei und ist im kommenden Jahr nicht in der DTL vertreten. Die Wetzgauer hatten sich für den Wettkampf mit dem Vize-Europameister Mehmet Ayberk Kosak verstärkt. Kosak belegte mit 74,75 Punkten den ersten Platz in der inoffiziellen Einzelwertung vor Leos Justin Sonntag, 68.20 Punkte.
Bei dem Aufstiegsfinale zur 3. Bundesliga starteten die drei Mannschaften an jeweils einem Gerät. Der TV Wetzgau II begann am Boden, der TuS am Seitpferd und die KTT Heilbronn an den Ringen. Der Wettkampfbeginn um 10.00 Uhr war für den TuS Leopoldshöhe zu früh: Die Müdigkeit nach der langen Anreise und das störrische Seitpferd taten sich zusammen und warfen drei Starter des TuS Leopoldshöhe sieben Mal herunter. Lediglich Justin Sonntag gelang eine reguläre Übung und begrenzte den Rückstand auf einen Nichtaufstiegsplatz auf 5 Punkte. Auch das zweite Gerät bot einige Schwierigkeiten, Leo verlor an den Ringen weiter an Boden und der Rückstand wuchs auf 10 Punkte an.
Ausrufezeichen durch Marksmann
Nach dem Wechsel an den Sprungtisch gelang Yannic Marksmann endlich ein Ausrufezeichen. Sein Kasamatsu gestreckt wurde mit 12,45 Punkten belohnt. Sein Bruder Jonas legte 12,80 nach, und auch Bennet Begemann freute sich über die 12,05 Punkte für einen Tsukahara. Das Erfolgserlebnis am Sprung machte den Lippern Beine und sowohl am Barren wie auch am Reck gelangen ihnen die höchsten Mannschaftsergebnisse des Wettkampfs. Erwähnenswert ist der Einsatz von zwei Jokern. Hier wurden zwei Ersatzübungen gezeigt, nachdem die Abgänge von Lennart Singer am Barren und Yannic Marksmann am Reck misslangen. Joker #1, Daniel Sorin, konnte am Barren 11,05 Punkte sammeln und Joker #2, Jonas, gelang bei seiner Reckübung erstmals ein Doppelsalto gestreckt.
Vor dem sechsten und finalen Gerätedurchgang fehlten dem TuS Leopoldshöhe noch 2,5 Punkte, um in der Bundesliga zu bleiben. Yannic, Lennart, Justin und Jonas turnten fehlerfrei und das Bodenergebnis von 45,70 Punkte reichte, um die KTT noch abzufangen.
„Willst Du Leo oben sehen, musst Du die Tabelle drehen“, fasste Sonntag die Saison zusammen. „Heute schreiben wir die Geschichte um“, gab er das Motto für die anschließende Feier vor. Sein Teamchef Nils Nagel freute sich, dass den Turnern der zweite Platz und der direkte Klassenerhalt gelungen ist: „Unser lippisches Bundesligaprojekt geht im kommenden Jahr in die dritte Saison. Damit etabliert sich unser Turnprojekt als feste Größe in der Turnszene!“