Möstl Supershow bleibt unbelohnt

Lemgo. Das kleine Lemgoer Weihnachtswunder ist ausgeblieben. Am 17. Spieltag der DAIKIN HBL musste sich der TBV Lemgo Lippe Rekordmeister Kiel hauchdünn mit 22:23 (13:14) geschlagen geben. In einem Herzschlag-Finale verpasste es der lippische Handball-Bundesligist sich mit dem letzten Wurf mit Punkten zu belohnen. Ganze drei Zentimeter stand Niels Versteijnen bei seinem vermeintlichen Last-Second-Ausgleich im Kreis der Kieler.

Niels Versteijnen stand bei seinem Ausgleich denkbar knapp im Kreis.

Vor dem Spiel: Weiterhin verzichten musste TBV-Trainer Florian Kehrmann auf Tim Suton und Bobby Schagen, welche sich mit Fußproblemen plagen. Für sie rückten erneut Frederik Puls und Ralfs Geislers vom Team HandbALL in den Lemgoer Kader.

Halbzeit eins: Sollten die Kieler mit dem Gedanken nach Lemgo angereist sein, beim TBV Geschenke zu erhalten, so wurden sie schnell eines besseren belehrt. Vor ausverkaufter Kulisse entwickelte sich in der Phoenix Contact-Arena von Beginn an ein hitziger Schlagabtausch, dem zunächst vor allem einer seinen Stempel aufdrückte: Constantin Möstl. Der Österreicher knüpfte nahtlos an seine starke Leistung beim Auswärtssieg in Erlangen an und konnte nach 16 gespielten Minuten bereits fünf Paraden (45% Quote) vorweisen, während der deutsche Nationaltorhüter Andreas Wolff auf der Gegenseite nur einmal die Finger an den Ball bekam. Chancenlos war Möstl dann jedoch nach 17 Minuten, als der ehemalige TBV-Kapitän Lukas Zerbe bei seiner Rückkehr nach Lemgo frei vor dem Lemgoer Kasten auftauchte und eiskalt zur ersten Kieler Führung des Abends traf (17., 7:8). In der Folge drückte der wurfgewaltige Rückraum der Zebras mächtig aufs Tempo und kam durch pfeilschnelle Unterarm- und Schlagwürfe immer wieder zum Erfolg. Vor allem Emil Madsen (5 Treffer) und Erik Johansson (3 Treffer) fanden immer wieder eine Lücke im ansonsten starken Lemgoer Abwehrbollwerk. Madsen war es dann auch, der nach 27 Minuten zur Drei-Tore-Führung für den THW traf (11:14). Doch angepeitscht von den Fans kämpften sich die Lemgoer noch vor der Pause zurück und sollten mit dem Halbzeitpfiff noch eine letzte Möglichkeit zum 14:14-Ausgleich erhalten. Der direkte Freiwurf von Niels Versteijnen verfehlte allerdings denkbar knapp sein Ziel (30., 13:14).

Halbzeit zwei: Im zweiten Abschnitt schenkten sich beide Abwehrreihen weiter nichts. Auch Wolff fand nun immer besser in die Begegnung und kaufte vor allem den Lemgoer Außen den Schneid ab. Immer häufiger bissen sich beide Teams nun die Zähne an den stark verteidigenden Gegnern aus. Zwar liefen die Lemgoer meist einem knappen Rückstand hinterher, ließen sich aber nicht abschütteln. Das 18:21 (47.) der Kieler, die nun viel im Sieben-gegen-Sechs agierten, konterte Frederik Simak postwendend zum 19:21 ins leere THW-Tor. Etwas übermotiviert handelte dann Möstl, der sich nach zwei starken Paraden jeweils selbst ein Herz fasste und vergeblich versuchte den Ball im Tor von Andi Wolff unterzubringen (51., 20:22). Als der Österreicher wenig später einen weiteren Wurf vom Kieler Skipagötu parierte (53., 21:22), bot sich den Lippern erstmals seit langem wieder die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch Routinier Duvnjak schnappte sich einen Lemgoer Fehlpass und bugsierte ihn ins verlassene TBV-Tor (54., 21:23). Dank Möstl, der am Ende des Abends auf unglaubliche 18 Paraden und eine Quote von 44 Prozent gehaltenen Bällen kam, erhielt der TBV noch zweimal die Chance zum Ausgleich. Sieben Sekunden vor dem Ende eroberten die Lemgoer beim Stand von 22:23 den Ballbesitz, spielten den Ball blitzschnell nach vorne zu Versteijnen, der von Außen zum 23:23 traf. Doch der Jubel fand ein abruptes Ende, als die Schiedsrichter den Treffer nicht anerkannten, da der Niederländer im Kieler Kreis stand. Bester Werfer bei der knappen 22:23-Niederlage war Versteijnen mit neun Toren.

Durch die Niederlage beendet der TBV Lemgo Lippe das Kalenderjahr 2024 mit 16:16-Punkten vorerst auf Rang 10, während die Kieler vorübergehend auf Rang zwei springen und weiter Kontakt zu den Champions League-Plätzen halten.

Nun geht es für die Lemgoer Spieler in die Winterpause, während sich die Nationalspieler auf die bevorstehende Handball-Weltmeisterschaft vorbereiten. Das Turnier findet vom 14. Januar an in Dänemark, Norwegen und Kroatien statt. Der Ligabetrieb der DAIKIN HBL wird erst im Februar 2025 wieder aufgenommen. Für den TBV steht dann am 10. Februar ein Auswärtsspiel gegen den ThSV Eisenach auf dem Programm, das um 19:00 Uhr angepfiffen wird. In die Vorbereitung auf die Rückrunde starten die Lemgoer am 10. Januar.

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Hier sind heute zwei echte Mannschaften aufeinandergetroffen. Beide Teams trotzen derzeit Verletzungen, auch wenn Kiel natürlich immer noch viele Nationalspieler in ihren Reihen hat. Mit Hilfe der unglaublichen Unterstützung der Halle haben wir es dennoch irgendwie hinbekommen, dass Spiel eng zu halten. In der Phase rund um die 40. Minute, wo wir das Spiel dank einer unglaublichen Abwehr in unsere Richtung hätten drehen können, schaffen wir es vorne nicht, uns mit Toren zu belohnen. Am Ende hat Kiel weite Strecken dominiert und immer den knappen Vorsprung erfolgreich verteidigt und sich letzten Endes vielleicht auch das Glück verdient, hier heute als Sieger vom Feld zu gehen. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, weil sie hier heute alles reingepackt hat.“

THW Kiel: Mrkva (1 Parade), Wolff (13 Paraden); Duvnjak (4), Landin (1), Överby (1), Wiencek (2), Pabst, Johansson (5), Dahmke, Zerbe (2), Kutz, Madsen (6), Skipagötu (2), Imre

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