Leipzig. Nach 60 nervenaufreibenden Minuten hat der TBV Lemgo Lippe eine spannende Partie gegen den SC DHfK Leipzig an diesem Sonntagnachmittag nicht für sich entscheiden können. Nach einem gescheiterten Torversuch in letzter Sekunde unterlagen die Lipper den Grün-Weißen am 28. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mit 29:28 (12:16).
Vor dem Spiel: Anders als vergangene Woche starteten heute Leve Carstensen und Bobby Schagen auf den Außenpositionen, anstelle von Samuel Zehnder und Lukas Zerbe. Tim Suton meldete sich rechtzeitig wieder fit und war Teil des heutigen Kaders.
Erste Halbzeit: Die Partie zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem TBV Lemgo Lippe begann energiegeladen, wobei Leipzig mit einem Tempogegenstoß von Andri Mar Runarsson nach einigen Sekunden mit dem ersten Treffer die Torejagd eröffnete (1., 1:0). Mit einem schnellen drei-Tore-Rückstand (4., 4:1.) schien sich Lemgo schwerer in die Partie einzufinden als die Gastgeber. Die Mannschaft von Florian Kehrmann kämpfte in den ersten Minuten mit viele technischen Fehlern in der Offensive, die es den Leipzigern zunächst leicht machten, das Spiel frühzeitig an sich zu reißen. Nach etwa zehn gespielten Minuten festigten die Gäste dann aber ihr Spiel, fanden bessere Abschlüsse und konnten die Fehler auf ihrer Seite minimieren (11., 6:4). Für einen weiteren Schlüsselmoment sorgte Finn Zecher in der 14. Minute, der den Siebenmeter von Lukas Krzikalla parierte und damit den Grundstein für den ersten Ausgleich legte. Als Jan Brosch diesen erzielte (16., 7:7), entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Kurze Zeit später wechselte Kehrmann Urh Kastelic für Zecher ein, damit dieser von nun an das Tor seiner Mannschaft dichthalten und ein möglicher Faktor für eine Führung werden kann. Leipzig konnte sich zwischenzeitlich zwar nochmal abzusetzen, aber nach einem erneuten Ausgleichstreffer, diesmal von Lukas Hutecek (25., 12:12), gelang es den Lippern in der Folge die Kontrolle über den Rest der ersten Halbzeit zu übernehmen. Das TBV-Team nutzte diesen Moment und durch die Treffer von Leos Petrovsky und Leve Carstensen gelang es ihnen, bis zur Pause einen hart erkämpften 4-Tore-Vorsprung herauszuspielen. Mit einer 12:16-Führung ging es schließlich für die Lemgoer Handballer in die Kabine.
Weiter geht’s: Die zweite Halbzeit startete torreich und Hutecek drückte dem Spiel weiterhin seinen Stempel auf. Mit zwei Treffern in den ersten fünf Minuten, erzielte der Österreicher bereits seine Treffer sechs und sieben (35., 14:18). Doch das Ergebnis wurde knapper und die Partie hitziger. Lemgo leistete sich im Angriff weiterhin zu viele Fehler und musste beim Stand von 19:20 (38.) aufpassen, die Führung nicht aus den Händen zu geben. Mit einer Wurfgeschwindigkeit von 122 km/h verwandelte Emil Buhl Laerke dann einen sehenswerten Freiwurf und baute die Führung kurzfristig wieder aus (40., 19:21). Doch Leipzig drückte weiter aufs Gaspedal und schaffte es innerhalb von elf Minuten, den Pausenrückstand wettzumachen (42., 21:21). Das gespielte Sieben-gegen-Sechs des TBV funktionierte zu diesem Zeitpunkt der Partie wunderbar und so entstand erneut eine 2-Tore Führung (43., 21:23).
Als sich dann jedoch Unkonzentriertheiten in das Lemgoer Spiel schlichen, nutzte Leipzig diese eiskalt mit Treffern in das leere Tor aus. So schafften es die Leipziger wieder ranzukommen (50., 25:25 und die Partie schließlich zu kippen (54. 27:25). Es ging in die Crunchtime, die spannender nicht hätte sein können, denn auch die Torhüter auf beiden Seiten waren gut drauf. Wie schon in den vergangenen beiden Wochen gegen Melsungen und Kiel legte Lemgo bis zum Schluss alles rein. So bekam Nicolai Theilinger in letzter Sekunde nach einem sehr ausgeglichenen Spiel noch die Chance zum Ausgleich. Der Leipziger Simon Ernst blockte jedoch diesen Wurf und so ertönte die Sirene und die Mannschaft von Florian Kehrmann musste sich mit 29:28 geschlagen geben. Bester Lemgoer Werfer war mit acht Treffern Lukas Hutecek.
Der TBV rutscht durch diese Niederlage vorerst runter auf Tabellenplatz zwölf. Weiter geht es für die Lemgoer nach einer kurzen Pause am 18.04., wenn die TSV Hannover-Burgdorf zu Gast in der Phoenix Contact-Arena ist. Anpfiff der Parte ist um 19:00 Uhr. Tickets sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich.
Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir haben die Anfangsphase ein wenig verschlafen und liegen dann direkt hinten und haben mit der 5:1-Abwehr von Leipzig erst Probleme gehabt. Dann kommen wir besser ins Spiel mit einer guten Abwehr. Zur Halbzeit stellen wir dann wirklich auch verdient auf vier Tore Vorsprung. In der zweiten Halbzeit tun wir uns dann wieder schwer. Was uns dann einfach fehlt ist die Konsequenz. Wir machen ein bis zwei gute Möglichkeiten nicht rein und behalten Leipzig damit im Spiel. Dann machen sie zwei oder drei Tempotore, die wir nicht verteidigt bekommen und plötzlich ist das Spiel wieder eng. Hinten raus sind es dann einfach klare Chancen, die nicht genutzt wurden und Leipzig macht viele Bälle rein. Leider haben wir es dann nicht geschafft, mit der letzten Aktion noch zum Unentschieden zu stellen. Aber auch davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir haben wieder sehr viele Situationen sehr gut und sehr leidenschaftlich gelöst und wir wussten, dass das hier in Leipzig eine schwierige Aufgabe wird.“
TBV Lemgo Lippe: Zecher (2 Paraden), Kastelic (9 Paraden); Hutecek (8) Theilinger (5), Zehnder (1), Brosch (3), Battermann, Simak, Laerke (3), Schagen, Carstensen (4), Suton, Zerbe, Versteijnen, Petrovsky (4)
SC DHfK Leipzig: Ebner (7 Paraden), Bochmann (1 Parade), Runarsson (4), Ernst (3), Witzke (3), Krzikalla, Greilich, Binder (6), Klima (1), Mamic, Peter (5), Preuss (3), Sunnefeldt, Gebala (1), Strosack, Semper (3)