Start der Aktion „Lippe pflanzt“

Haben sich das Areal, auf dem der Zukunftswald Grotenburg entstehen soll, genauer angesehen und freuen sich nun auf Baumspenden der Lipperinnen und Lipper (v.r.): Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast, Susanne Hoffmann (stellv. Leiterin der Forstabteilung) sowie Hans-Ulrich Braun (Leiter der Forstabteilung).

Kreis Lippe. Viele Bürgerinnen und Bürger in Lippe sind angesichts des beklagenswerten Zustandes der heimischen Wälder alarmiert – und wollen gern selbst etwas für die grünen Lebensräume vor ihrer Haustür tun. Der Landesverband Lippe als größter öffentlicher Waldbesitzer im Kreis hat deshalb in den vergangenen Monaten viele Hilfsangebote von der lippischen Bevölkerung erhalten. Diese möchte der Landesverband bündeln und fünf Zukunftswälder angelegen. Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast gab am heutigen Dienstag den Startschuss zur Aktion „Lippe pflanzt“.
Seit dem Sturm Friederike im Januar 2018 und den heißen Dürresommern 2018 bis 2020 haben die Waldarea-le des Landesverbandes Lippe – wie in vielen deutschen Regionen – gelitten. Die Flächen, auf denen die Forstabteilung vom Borkenkäfer geschädigte Fichten fällen musste, bleiben nicht kahl: Auf vielen Arealen haben die Förster und Forstwirte bereits neu gepflanzt, im Zeitraum von Herbst 2018 bis zum Frühjahr 2021 waren es sage und schreiben eine Million junge Bäume. „Parallel zu unserer Aufforstungsarbeit haben wir immer wieder Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, oder auch von Unternehmen und Vereinen, erhalten, die Geld für den Kauf von Forstpflanzen spenden wollten“, sagt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. „Über dieses Engagement haben wir uns sehr gefreut. Wir haben deshalb die Idee entwickelt, Zukunftswälder anzulegen und den Lipperinnen und Lippern die Möglichkeit zu bieten, junge Bäume für diese Areale zu spenden.“
Insgesamt weist der Landesverband Lippe auf seinen Forstflächen fünf Zukunftswälder mit einer Gesamtfläche von 7,3 Hektar aus: unterhalb des Hermannsdenkmals, an der Burg Sternberg in Extertal-Bösingfeld, am Bauerkamp bei Schlangen, in der Nähe des Kalletaler Ortsteils Hohenhausen sowie bei Rischenau. In diesen Wäldern werden unterschiedliche Baumarten – je nach Lage und Bodenbeschaffenheit – gepflanzt; auch Alter und Größe der Forstpflanzen wird, standortabhängig, variieren. „Wir werden hauptsächlich Laubhölzer pflanzen, und zwar standortheimische Baumarten, z. B. Eichen, Hainbuchen, Linden, Ulmen, Vogelkirschen und Nuss-bäume“, erläutert Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung. In Ergänzung dazu werden im geringen Umfang Nadelhölzer wie z. B. Kiefer, Douglasie und Lärche beigemischt, denn: „Das Ziel ist, artenreiche, stabile Mischwälder heranzuziehen, die mit den schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels besser zurechtkommen als Fichte oder Rotbuche“, betont er.

Möglichkeit zur Online-Spende

Die Pflanzung der jungen Bäume wird von den Forstwirten des Landesverbandes übernommen: „Die ausgewählten Flächen sind zum Teil schwer zu begehen, außerdem ist das Pflanzen je nach Größe der Setzlinge durchaus eine anspruchsvolle Arbeit. Sie liegt deshalb bei unseren Forstwirten in den besten Händen“, ergänzt Susanne Hoffmann, stellv. Leiterin der Forstabteilung.
Auf einer Internetseite hat der Landesverband Lippe alle Informationen zusammengestellt und die Möglichkeit zur Online-Spende eingerichtet: Unter www.lippe-pflanzt.de können Interessierte den Zukunftswald wählen, für den sie spenden möchten, und die Höhe der Spende festlegen. Auch Fragen zu Spendenquittungen und Ge-schenkgutscheinen werden hier beantwortet. „Nach Abschluss der Arbeiten werden wir an den fünf Zukunftswäldern Infotafeln errichten, um das bürgerschaftliche Engagement zu würdigen“, kündigt Düning-Gast an. „Wir hoffen, dass viele Lipperinnen und Lippern sich von dieser Idee begeistern lassen und gemeinsam mit uns den lippischen Wald von Morgen – die grüne Zukunft für unsere Kinder und Enkel – anlegen.“

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