4.000 Euro für die Rettung von Geschichte

Sonja Beinlich und Arnold Beuke, Dirk Tolkemitt, Heike Wernz-Kaiser und Dr. Stefan Wiesekopsieker mit einem geretteten und wiederhergestellten „Barockengel“.

Bad Salzuflen. Rund fünf Monate war die Sonderausstellung „Rette mich, wer kann! – Menschen, Erinnerungen und Artefakte im Ahrtal“ in der Bad Salzufler Wandelhalle zu sehen. Die Spenden aus der Ausstellung und den begleitenden Veranstaltungen in Höhe von 4.000 Euro konnten jetzt dem Museum Bad Neuenahr-Ahrweiler für die Sicherung und Restaurierung ihrer Sammlung übergeben werden. Besonderer Dank von Bürgermeister Dirk Tolkemitt und Stadtarchivar Arnold Beuke galt dem Heimat- und Verschönerungsverein, der sich nicht nur bei der Organisation der Spendensammlung engagiert hat, sondern auch den Erlös auf die runde Summe aufstockte.

Auch an die zerstörten Kulturgüter denken

„Zukunft braucht Vergangenheit und Heimat braucht Erinnerung“, würdigte Tolkemitt bei der Scheckübergabe an Heike Wernz-Kaiser, Museumsleiterin Bad Neuenahr-Ahrweiler, den Einsatz der beteiligten Helfer und Organisatoren. Deshalb sei es auch wichtig, nach der ersten Hilfe für Mensch und Umwelt an die Wiederherstellung der vielen zerstörten Kulturgüter zu denken. Neben zahlreichen Gebäuden und essentieller Infrastruktur ist auch das dortige Museumsdepot fast vollständig zerstört worden. In Bad Salzuflen gab es daraus gerettete und restaurierte Objekte sowie Impressionen der Situation vor, während und nach der Flut zu sehen. Auch an Verlorenes wurde dabei erinnert, denn „die Vernichtung von Kulturgütern bedeutet immer auch einen Identitätsverlust“. Wie Wernz-Kaiser berichtet, soll mit der Spende aus Bad Salzuflen ein noch auszuwählendes Exponat gerettet werden und entsprechend beschildert wieder seinen Platz im Museum finden. Damit will man auch für die Zukunft die Verbindung zwischen der Salzestadt und dem Eifel-Kurort dokumentieren.
Dass die Ausstellung aus Ahrweiler ihren Weg nach Bad Salzuflen fand, ist kein Zufall: „Die Solidarität nach der Katastrophe war im Arbeitskreis der Bädermuseen groß“, erklärt Arnold Beuke, der zugleich Vorsitzender des Zusammenschlusses ist. Gemeinsam mit Kollegin Sonja Beinlich war schnell klar, dass Bad Salzuflen eine Station der Ausstellung wird. Auch Dr. Stefan Wiesekopsieker musste als Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins nicht lange überzeugt werden. Neben Vorträgen und Führungen wurde als besonderes Highlight eine Weinprobe mit Mariella Cramer angeboten. Als amtierende Ahr-Weinkönigin konnte sie dem Publikum das größte zusammenhängende Rotweinanbaugebiet in Deutschland näher bringen und von den Auswirkungen der Flut auf viele Winzerinnen und Winzer berichten.

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