23 deutsche und finnische Schüler begutachteten Spuren klimatischer Veränderungen in den Wäldern rund um den Donoper Teich –
Detmold-Hiddesen. Als Förster des Forstreviers Hiddesen ist für Hermann Kaiser der Klimawandel längst mehr als ein abstraktes Szenario: Er kann den Pflanzen und Tieren des Waldes die Auswirkungen beispielsweise des Dürresommers 2018 in aller Deutlichkeit ansehen. Um sich ein Bild dieser Spuren zu machen, besuchten ihn 23 Schülerinnen und Schüler eines deutsch-finnischen Erasmus+-Projekts zum Thema „Wald“ in den Wäldern rund um den Donoper Teich. Auf einer großen Runde durch das Gebiet konnte sich die Gruppe ein Bild vom empfindlichen Wassersystem des Waldes und den Hitzeschäden im Baumbestand machen.
Die deutsche Gruppe stammt von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Detmold, die finnische aus Detmolds Partnerstadt Savonnlina im Osten Finnlands. Sie wurde von den Lehrern Markku Kiiski, Atte Saastamoinen und der Lehrerin Jaana Parviainen begleitet. Letztere übersetzte die Erklärungen des Revierförsters und die Fragen an ihn, so dass die Sprachbarriere kein Hindernis darstellte. Zum Ende der kleinen Wanderung ließ Hermann Kaiser keine Zweifel an den ökologischen Veränderungen, die er als notwendig betrachtet: weg vom Verbrennungsmotor, energiesparendes Bauen und saubere Stromgewinnung. Dass der Rohstoff Holz dabei mithelfen kann, steht für ihn außer Frage: „Wer mit Holz baut, der bindet langfristig CO²“, appellierte der Revierförster des Landesverbandes Lippe an die Gruppe.
Nachdem die deutsche Gruppe der Geschwister-Scholl-Gesamtschule im Vorjahr Finnland und dessen Wälder besucht hatte, war dies nun für die finnischen Schülerinnen und Schüler in Detmold die Gelegenheit, ihr Wissen um Wald und Klima in Lippe zu vertiefen. Die zuständigen Lehrerinnen Maria Hüllmann-Passeick und Carina Grewe freuten sich, dass das von ihnen ausgearbeitete Programm so gut ankam: „Ich denke, wir haben vieles über die immense Bedeutung des Waldes für ein intaktes Klima gelernt“, so Grewe. Das mehrjährige Erasmus-geförderte Kooperationsprojekt ging mit dem einwöchigen Besuch der finnischen Gruppe zu Ende.