Paderborner Dealer richtete sich in einem Waldstück häuslich ein –
Paderborn. Beim Abwiegen von Drogen hat eine Polizeistreife am letzten Donnerstag einen mutmaßlichen Dealer in seinen ungewöhnlichen, naturnahen „Geschäftsräumen“ erwischt.
Die Streife war nachmittags zu Fuß am Weißdornweg unterwegs. Im Wald an der Böschung zur Bahnstrecke entdeckten die Polizisten mehrere Pfade, die zu einer Art Behausung führten. Zwischen Bäumen waren Äste verflochten, die eine Art Wand bildeten. Als Dach diente eine zwischen den Bäumen gespannte Plane. In der Behausung standen Stühle, eine Bank, ein Tisch, ein Grill mit Holzkohle und ein Garderobenständer. Am Tisch stand ein junger Mann, der mit einer Feinwaage Marihuana abwog und in kleine Tütchen verpackte. Die Polizisten bemerkte der „Bewohner“ nicht, weil er einen Kopfhörer trug und Musik hörte.
Ziemlich überrascht vom unerwarteten Besuch leistete der 20-jährige Paderborner keinen Widerstand bei seiner Festnahme. Er musste mit zur Polizeiwache. In seinem „Drogenladen“ stellten die Polizisten mehrere Drogentütchen und Verkaufszubehör sicher. Auf einem der Stühle war die „Preisliste“ verewigt. Demnach gab es für 10 Euro 0,8 Gramm. Offensichtlich rabattiert war das Kilo für 5000 Euro zu haben.
Die Polizei schaltete die Staatsanwaltschaft ein, die umgehend einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung des Tatverdächtigen beim Amtsgericht beantragte. Der Befehl wurde sofort erlassen und umgesetzt. In der echten Wohnung des 20-Jährigen fanden die Polizisten drei weitere große Tüten mit Marihuana.
Einlassen wollte sich der mutmaßliche Dealer nicht zu seinen Drogengeschäften. Wegen des Verdachts illegalen Handels mit Drogen läuft jetzt ein Strafverfahren gegen den Tatverdächtigen.