Dörentrup. Am 1. September ist es so weit: Nach und nach wird das klassische rosafarbene Papierrezept durch das elektronische Rezept, das E-Rezept, ersetzt. Auch im Altkreis Lemgo geht es dann los: „Für die Patientinnen und Patienten ändert sich nicht viel am Ablauf. Nach wie vor erhalten sie in der Arztpraxis ein Rezept, das sie dann in ihrer Apotheke vor Ort einlösen können, nur eben auf digitalem Wege“, sagt Apothekerin Kathrin Bauerrichter, Sprecherin der Apothekerschaft im Altkreis Lemgo.
So funktioniert das E-Rezept
Und so funktioniert das Empfangen und Einlösen von E-Rezepten: Ärztin oder Arzt verordnet ein Medikament. Die Rezeptdaten werden nun elektronisch zusammengefasst und abgelegt, und zwar auf einem sicheren Server. „Patientinnen und Patienten erhalten dann nicht mehr das bislang verwendete rosa Rezept, sondern einen digitalen Schlüssel für die Rezeptdaten, den sie mit ihrem Smartphone empfangen können“, erklärt Bauerrichter. „Dieser Schlüssel kann dann im nächsten Schritt an die Apotheke vor Ort übermittelt oder dort vorgelegt werden, damit diese die Rezeptdaten einsehen, verarbeiten und schließlich die verordneten Arzneimittel abgeben kann.
Was brauchen Patienten für das Einlösen von E-Rezepten?
Für das Empfangen und Verwalten von E-Rezepten gibt es die offizielle, kostenlose und werbefreie App „E-Rezept“. „Patientinnen und Patienten können sich diese App herunterladen. Vor der ersten Nutzung muss diese dann noch freigeschaltet werden“, führt die Apothekerin aus. Dazu werden die elektronische Gesundheitskarte und eine PIN der Krankenkasse benötigt. Wenn etwas nicht klappt, sind die Apotheken gerne unterstützend für die Patienten da, unterstreicht Kathrin Bauerrichter: „Weitere Fragen zur Einführung des E-Rezeptes beantworten die Mitarbeitenden in den Apotheken gerne.“
Was mache ich ohne Smartphone?
Auch wer kein Smartphone nutzt oder es nicht für medizinische Daten nutzen möchte, wird selbstverständlich weiterhin seine Medikamente in der Apotheke erhalten: „Der Schlüssel für den digitalen Rezept-Datensatz kann in der Arztpraxis auch ausgedruckt und dann in der Apotheke eingelesen werden“, erklärt die Apothekerin. Egal ob mit Smartphone oder Papierausdruck in der Hand, auf eine Sache können sich die Patienten in der Apotheke vor Ort verlassen, ist sich Bauerrichter sicher: „Nach wie vor stehen die Patienten im Mittelpunkt unserer Arbeit in den Apotheken. Und dazu gehören auch im digitalen Zeitalter in jedem Falle eine individuelle persönliche Beratung und Versorgung.“