Lemgo. Vertreter der Stiftung Eben-Ezer und der Stiftung Evangelische Kindergärten in Lemgo haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Übernahme der vier kirchlichen Kernstadt-Kitas durch Eben-Ezer besiegelt. Start des Zusammengehens ist das nächste Kindergartenjahr. „Wir freuen uns, dass wir heute hier zusammensitzen können. Die Gespräche im Vorfeld sind sehr konstruktiv verlaufen und auch die Stadt Lemgo hat unser Vorhaben sehr unterstützt“, sagt Geschäftsführer Udo Zippel bei der Vertragsunterzeichnung im Kirchlichen Zentrum.
Es handelt sich um die Kitas „Am Flüt“, „Bodelschwingh“, „Rampendal“ und „St. Johann“. Der Wechsel war nötig, weil sich die Fürstin-Pauline-Stiftung aus Detmold mit dem kommenden Kita-Jahr aus der Trägerschaft zurückziehen will. Anders als in anderen lippischen Kommunen müssen freie Kindergartenbetreiber in Lemgo einen Eigenanteil selbst aufbringen. Das stellt die vier Lemgoer Kirchengemeinden St. Nikolai, St. Marien, St. Pauli und St. Johann, die die Arbeit der Stiftung Evangelische Kindergärten tragen, angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen vor eine kaum zu stemmende Herausforderung. „Ich habe so manche schlaflose Nacht verbracht“, erinnert sich der Vorsitzende der Stiftung evangelische Kindergärten in Lemgo, Curt-Christian Petschick. Die alles entscheidende Frage sei gewesen, wie man mit der Finanzierung weiterkommen könne. Eine Arbeitsgruppe habe Vorschläge erarbeitet. Bei der Suche nach einem anderen diakonischen Träger lag es nahe, sich an die Stiftung Eben-Ezer zu wenden. Eine Einrichtung, die bereits 21 Kitas in ihrem Portfolio hat. „Wir haben in Eben-Ezer einen sehr professionellen Partner gefunden“, ist sich Curt-Christian Petschick sicher. Superintendent Dr. Andreas Lange, als Vertreter des Stadtkonventes Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kindergartenfinanzierung, wirft einen Blick auf die Historie der Kitas in Lemgo. Kitas gebe es in Lemgo seit dem 19. Jahrhundert. Damals sei der Zweck in erster Linie gewesen, die Kinder von der Straße zu holen, damit ihre Mütter arbeiten gehen konnten. Heute stelle sich deren Aufgabenspektrum zum Glück differenzierter dar. Jede Kita hat eine Partnergemeinde, die die Erzieherinnen bei Fragen der Religionspädagogik beratend unterstützt. Das solle auch so bleiben, bekräftigt Udo Zippel. Der Kooperationsvertrag sehe eine enge Verzahnung mit der jeweiligen Kirchengemeinde vor. Curt-Christian Petschick betont außerdem, dass die Inklusion eine lange Tradition in den Lemgoer Kitas habe. „Es gibt viele Parallelen in der Arbeit.“