
Schiek-Hübenthal: „Digitales Parkleitsystem ist praktischer Klimaschutz” –
Lemgo. Kurz vor der Sommerpause informierten sich die Liberalen im „Lemgo-Digital“-Büro des Frauenhofer Instituts am Marktplatz in Lemgo. Ziel des Besuches: konkrete Ergebnisse des Projektes in Lemgo und die Chancen der Digitalisierung für eine „Mittelstadt auf dem Lande“ zu erfahren.
Projektleiter Jens-Peter Seick erläuterte zu Beginn, dass Motor für das Digital-Projekt mit einem Volumen von 5,3 Mio. € die örtliche Technische Hochschule OWL und das Fraunhofer Institut sind. Gemeinsames Ziel ist es, mit regionalen Unternehmen im Bereich „Industrial IT“ und „Smart Factory“ Impulsprojekte zu initiieren.
Die Stadt fungiert als „Testumgebung“ für entwickelte Anwendungen. Im ganzen Stadtgebiet installierte Sensoren erlauben besonders im Themenfeld „Verkehr“ eine praktische Erprobung. So ist in Echtzeit im Internet ersichtlich, wo der Stadtbus gerade fährt und wieviel Verspätung er eventuell hat. Auch der Parksuchverkehr soll durch ein digitales Leitsystem optimiert werden, sobald alle Parkplätze mit einem Sensor ausgestattet sind. Mittels der Sensoren kann auch der Verkehrsfluss durch intelligente Ampel- und Verkehrssteuerung verbessert werden.
„Dabei ist es natürlich auch in Lemgo Ziel, den Verkehr in der Innenstadt möglichst ohne Staus fließen zu lassen“, so Seick. „Eine ganz praktische Herausforderung ist aber schon die Anbringung der Sensoren an Straßenlampen, weil viele nur Strom führen, wenn sie auch angeschaltet seien.“
Auch das durch Sensoren mögliche Parkleitsystem fand viel Zustimmung bei den Liberalen. Hatten sie doch schon vor geraumer Zeit ein solches System gefordert.
„Das bedeutet mehr Komfort für Bürger und Gäste, da der Suchverkehr entfällt und ist so auch praktizierter Klimaschutz ohne Ideologie und stumpfe Verbote“, freut sich die liberale Fraktionsvorsitzende.
Weiteres Anliegen der FDP Fraktion war auch die Datensicherheit. Diese ist nach Auffassung des Projektleiters auf jeden Fall gewährleistet und auch personenbezogene Bewegungsdaten würden nicht erhoben, beruhigte der Projektleiter die FDP-Politiker.
Die Projektphase läuft bis 2020. Bis dahin soll festgestellt werden, inwieweit Informations- und Kommunikationstechnik bei Alltagsproblemen der Stadt helfen und Abläufe optimieren kann und man von der Testphase in die tatsächliche Umsetzung einsteigen kann.
FDP-Fraktionsvorsitzende Schiek-Hübenthal „Bisher war Lemgo eher für seinen historischen Stadtkern oder allenfalls für modernen Spitzenhandball bekannt, doch nun schickt sich die Alte Hansestadt an, Vorreiter in Sachen Digitalisierung zu werden. Und das in einer Mittelstadt auf dem Land, denn die Smart-City Projekte würden ansonsten eher in den Großstädten laufen.“ Und abschließend: „Wir werden diese wichtige Entwicklung für die Zukunft der Stadt auf jeden Fall positiv begleiten und unterstützen.“